Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Aussprache)
Franz Obermayr, im Namen der ENF-Fraktion. – Frau Präsidentin! Sauberes Trinkwasser ist ein Menschenrecht, und das ist richtig und gut so. Der Kommissionsvorschlag schießt allerdings über das Ziel hinaus. Ich möchte das wie folgt erläutern: In meinem Heimatland Österreich entspricht das Trinkwasser den höchsten Qualitätsstandards. Der nun geforderte Umfang an Proben, an Untersuchungen, würde für zwei Drittel der österreichischen Wasserversorger, vor allen Dingen für die kleinen Anbieter, das Siebzigfache der Kosten bedeuten. Laut einer Studie der Universität für Bodenkultur Wien würde der Kommissionsvorschlag zu einer durchschnittlichen Erhöhung der Kosten von derzeit 250 Euro auf 18 00 Euro führen.
Die Kommission wäre also gut beraten, sich an Best-practice-Beispielen zu orientieren, denn schließlich schaffen es österreichische Wasserversorger mit Durchschnittskosten von 250 Euro, höchste Qualitätsstandards anzubieten. Ich lehne daher den Kommissionsvorschlag in dieser Form ab. Er würde letztlich nur die kleinen Wassergenossenschaften bedrohen, den großen Wassergenossenschaften helfen und letztlich den Konsumenten nur höhere Preise bringen.