20 Jahre Euro: Parlament feiert die gemeinsame Währung

Die Einführung des Euro brachte Menschen und Unternehmen in der EU spürbare Vorteile. Zu seinem 20-jährigen Jubiläum fand am 15. Januar eine feierliche Sitzung des Parlaments statt.

Euro-Lichtinstallation vor dem Gebäude
Der Euro wird 20 - Parlamentsgebäude in Brüssel

Der Euro wurde am 1. Januar 1999 als Buchgeld und drei Jahre später, 2002, als Bargeld eingeführt.

Die gemeinsame Währung machte es für die Menschen leichter, Preise grenzüberschreitend zu vergleichen, einzukaufen und zu reisen und in einer stabilen Währung zu sparen. Der Euro eröffnete auch mehr Möglichkeiten für Unternehmen, da die Kosten und Unsicherheiten im Umgang mit schwankenden Wechselkursen wegfielen.

Derzeit ist der Euro in 19 der 28 EU-Mitgliedstaaten die offizielle Währung. Gleichzeitig spielt er aber auch auf internationaler Ebene eine wichtige Rolle: 2017 wurde der Euro bei 36 Prozent der internationalen Zahlungen verwendet und liegt damit an zweiter Stelle nach dem US-Dollar (der bei 40 Prozent der Zahlungen verwendet wurde).

Eine Eurobarometer-Umfrage vom November 2018 zeigt eine Rekordunterstützung für den Euro in der Eurozone. Eine Mehrheit von 74 Prozent der Umfrageteilnehmer gab an, dass der Euro eine „gute Sache“ für die EU sei, und 64 Prozent der Befragten betonten, ihr Land profitiere vom Euro.

Der Euro ist für die Wirtschafts- und Währungsunion von zentraler Bedeutung, und die EU-Institutionen setzten sich nach Beginn der Finanzkrise 2008 für eine stärkere Koordinierung in diesem Bereich ein. Zu den Maßnahmen gehören die Einführung des Europäischen Semesters, ein jährlicher Zyklus zur Überprüfung der Wirtschafts- und Haushaltspläne der EU-Länder, die EZB-Bankenaufsicht über die größten Banken des Euroraums und ein gemeinsames Konzept für die Abwicklung maroder Banken.

Feierliche Sitzung im EU-Parlament

Das Europäische Parlament veranstaltete zum 20 Jahre Euro-Jubiläum am 15. Januar eine feierliche Sitzung. EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani hob dabei hervor: "Der Euro hat unseren Binnenmarkt transparenter und wettbewerbsfähiger gemacht - er erleichtert Transaktionen, den Handel und den Tourismus."

"Der Euro kann kein Selbstzweck sein, sondern ein Mittel zur Verwirklichung einer sozialen Marktwirtschaft mit dem Ziel, für alle europäischen Bürgerinnen und Bürger Wohlstand und Arbeit zu schaffen", fügte er hinzu und forderte weitere Reformen zur Vollendung der Kapitalmarktunion, der Bankenunion und zum Aufbau einer Steuerunion.

Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, sagte, dass der Euro zwei Jahrzehnte lang Preisstabilität geschaffen habe, die es den Unternehmen ermöglicht habe, zu investieren und Arbeitsplätze zu schaffen. "Die langfristige Sicherung von wirtschaftlichem Wohlstand und Stabilität ist eine gemeinsame Herausforderung, der man sich am besten gemeinsam stellt. Gemeinsam sind wir stärker."

Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, der ehemalige Präsident der EZB, Jean-Claude Trichet, der Eurogruppenchef Mário Centeno und der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Währung, Roberto Gualtieri, sprachen ebenfalls auf der Veranstaltung in Straßburg.

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