Saubere Energie: EU-Vorstoß für Energieeffizienz und Energie aus erneuerbaren Quellen

Die Bekämpfung des Klimawandels ist eine Priorität der EU. So wollen die EU-Abgeordneten die Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen fördern.

Energieeffizienz-Richtlinie: „Wir müssen ehrgeiziger sein.“

Im Jahr 2018 verabschiedete das Europäische Parlament Rechtsvorschriften, die dazu beitragen sollen, den Klimawandel zu bekämpfen, die Abhängigkeit der EU von Importen fossiler Brennstoffe zu verringern und die Haushalte bei der Erzeugung ihrer eigenen grünen Energie zu unterstützen.

Dieses Legislativpaket umfasst drei Gesetze: Eins bezog sich auf Energie aus erneuerbaren Quellen, eins auf Energieeffizienz und eins auf einen Kontrollmechanismus.

Die Gesetze zur Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur Energieeffizienz werden derzeit überarbeitet. Dies soll es der EU ermöglichen, die neuen ehrgeizigen Klimaziele zu verwirklichen, die im Rahmen des europäischen Grünen Deals für 2021 festgelegt wurden. Durch die Steigerung des Anteils der Energie aus erneuerbaren Quellen und die Verbesserung der Energieeffizienz wird Europa seine Abhängigkeit von Importen fossiler Brennstoffe – die zu einem großen Teil aus Russland stammen – verringern können.

Erfahren Sie mehr darüber, wie die EU Energie aus erneuerbaren Quellen fördert und welche Maßnahmen die EU zur Reduzierung des Energieverbrauchs ergreift.

Erhöhung des Anteils der Energie aus erneuerbaren Quellen

Der Anteil der aus erneuerbaren Quellen stammenden Energie hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt, von etwa 9,6 Prozent im Jahr 2004 auf 22,1 Prozent im Jahr 2020. Die EU ist auf dem besten Weg, ihr 20-Prozent-Ziel für 2020 zu verwirklichen.

Nach den derzeit gültigen Vorschriften sollte der Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen bis 2030 mindestens 32 Prozent betragen, und dieses Ziel wird derzeit nach oben korrigiert. Im September 2022 forderte das Parlament eine Erhöhung auf 45 Prozent.

Erfahren Sie mehr über den Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen in den einzelnen Mitgliedstaaten.

Eine verbesserte Energieeffizienz

Verbesserungen im Bereich der Energieeffizienz könnten nicht nur die CO₂-Emissionen senken, sondern auch die jährliche Energieimportrechnung der EU in Höhe von 350 Milliarden Euro. Aus diesem Grund einigten sich Parlament und Ministerrat auf ein Energieeffizienzziel von 32,5 Prozent für 2030. Energieeffizienz bedeutet, weniger Energie zu verbrauchen, um das gleiche Ergebnis zu erzielen.

Die neuen Ziele, die vom Parlament im September 2022 verabschiedet wurden, sehen eine Reduzierung des Endenergieverbrauchs um mindestens 40 Prozent und des Primärenergieverbrauchs um 42,5 Prozent vor. Der Endenergieverbrauch bezieht sich auf die Energie, die von den Endkonsumenten verbraucht wird (zum Beispiel der Stromverbrauch der Haushalte), während der Primärenergieverbrauch den gesamten Energiebedarf innerhalb eines Landes darstellt (zum Beispiel der zur Stromerzeugung verbrannte Brennstoff).

Ein wichtiger Bereich, in dem Verbesserungen möglich sind, ist die Heizung und Kühlung von Gebäuden, auf die 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in der EU entfallen. Etwa 75 Prozent der Gebäude sind nicht energieeffizient.

Um dieses Problem anzugehen, verabschiedete das Parlament im April 2018 neue Vorschriften für die Energieeffizienz von Gebäuden. Demnach sollen die EU-Mitgliedstaaten nationale langfristige Strategien zur Förderung der energetischen Renovierung von Wohn- und Nichtwohngebäuden ausarbeiten. Ziel ist es, dass bis 2050 Gebäude in der EU kaum noch Energie verbrauchen.

Darüber hinaus wurden 2017 die Energielabels für Haushaltsgeräte, wie Lampen, Fernseher und Staubsauger, überarbeitet, um es für Verbraucher einfacher zu machen, die Energieeffizienz der Geräte zu vergleichen.

Kontrollmechanismus

Die EU-Abgeordneten billigten auch die neue Governance-Struktur für die Energie-Union. Dabei handelt es sich um einen Kontrollmechanismus, mit dem die Fortschritte der Mitgliedstaaten im Hinblick auf die Energie- und Klimaziele der EU für 2030 überwacht werden können. Außerdem ist es ein Instrument der Zusammenarbeit, mit dem die Lücke geschlossen werden kann, falls ein Mitgliedstaat zurückfällt.

Nächste Schritte

Das Parlament und der Rat werden nun Verhandlungen über die Überarbeitung der Vorschriften für Energieeffizienz und Energie aus erneuerbaren Quellen aufnehmen.

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Dieser Artikel wurde ursprünglich 2018 veröffentlicht, wurde aber überarbeitet, um die ehrgeizigeren Ziele zu berücksichtigen, die derzeit verhandelt werden.

Solarzellenanlagen ©AP Images/European Union-EP
Solarpark ©AP Images/European Union-EP

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