Umwelt: Bürger wollen mehr EU-Maßnahmen

75 Prozent der EU-Bürger würden sich wünschen, dass die EU beim Umweltschutz stärker tätig wird. Lesen Sie hier, was das Parlament unternimmt, um Klima, Natur und Biodiversität zu schützen.

Wälder
Das EP engagiert sich für den Klimaschutz - ©AP Images/European Union-EP

Laut einer im April 2017 veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage sind drei Viertel der Unionsbürger der Ansicht, dass die Europäische Union im Bereich Umweltschutz noch mehr Maßnahmen ergreifen solle. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von acht Prozentpunkten.


Die Europäische Union macht sich für den Umwelt- und Klimaschutz stark. Viele wichtige Gesetze wurden verabschiedet, darunter zum Beispiel Vorschriften, um den Verbrauch von Kunststofftragetaschen zu senken oder die illegale Abfallverbringung zu bekämpfen. Weitere Maßnahmen sind in Planung.


Klimawandel


Trotz gewisser Unsicherheiten, vor allem nach der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, sich aus dem Pariser Klimaabkommen zurückzuziehen, verbleibt das Parlament engagiert, sicherzustellen, dass die ambitionierten EU-Klimaziele umgesetzt werden.


Die EU-Abgeordneten arbeiten an einer Reform des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS), um mehr Anreize für Investitionen in neue nachhaltige Technologien zu schaffen sowie an nationalen Zielen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen für die Sektoren Verkehr, Gebäude, Abfälle und Landwirtschaft. Des Weiteren wird an Maßnahmen gearbeitet, um die Fähigkeit der Wälder und Böden, CO2 zu absorbieren, zu erhalten und erhöhen.


Im November 2017 wird eine Delegation des EU-Parlaments an der UN-Klimakonferenz COP23 in Bonn teilnehmen. Ziel der Konferenz ist, Fortschritte bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens sicherzustellen.


Kreislaufwirtschaft


Das EU-Parlament arbeitet an dem sogenannten "Abfallpaket": Weniger Abfälle sollen entstehen, das Abfallmanagement kontrolliert, Recycling gefördert und Ressourcen geschont werden.  


Luftverschmutzung und Autoemissionen


Die Luftverschmutzung verursacht pro Jahr rund 400 000 vorzeitige Todesfälle in der EU. Im Jahr 2016 billigte das Parlament ambitionierte Emissionsgrenzwerte für bestimmte Luftschadstoffe, darunter Stickstoffoxide (NOx), luftverunreinigende Partikel und Schwefeldioxid.


Derzeit arbeiten die Abgeordneten an neuen Vorschriften für die Zulassung von Kfz-Typen, um Umwelt- und Sicherheitstests unabhängiger zu machen und die Überwachung von Fahrzeugen, die sich bereits auf der Straße befinden, zu stärken.


Natur und Biodiversität


Im März 2017 forderten die EU-Abgeordneten, das einzigartige arktische Ökosystem besser zu schützen. Sie sprachen sich unter anderem für ein Verbot der Gewinnung von arktischem Erdöl und Erdgas aus. Im vergangenen Jahr verabschiedete das Parlament einen Bericht über einen EU-Aktionsplan zur Bekämpfung des illegalen Artenhandels. Die Abgeordneten betonten darin die Bedeutung globaler Zusammenarbeit.

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