Frauen und das Europäische Parlament (Video)

Das EU-Parlament engagiert sich für die Geschlechtergleichstellung und rückt zum Internationalen Frauentag und im Vorfeld der Europawahl das Thema "Frauenpower in der Politik" in den Fokus.

Trotz der großen Fortschritte, die gemacht wurden, machen Frauen noch immer nur 36 Prozent der Abgeordneten im Europäischen Parlament aus.

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Bevor die Direktwahlen zum Europäischen Parlament eingeführt wurden, wurden die Abgeordneten noch von den nationalen Parlamenten aus deren Mitte bestimmt - die weibliche Vertretung war marginal. Von 1952 bis zu den ersten Wahlen im Jahr 1979 waren nur 31 Frauen Abgeordnete.

Nach 1979 begannen die Zahlen zu steigen und die bekannte Feministin Simone Veil wurde zur ersten Präsidentin des direkt gewählten Europäischen Parlaments gewählt.

"Die Macht der Frauen in der Politik steht im Zentrum der Frauenrechte. Sie definiert die Fähigkeit der Frauen, sich zu beteiligen und über die kollektive Steuerung unserer Gesellschaften zu entscheiden. Wir müssen weiterkämpfen", sagt Vilija Blinkevičiūtė (S&D), die Vorsitzende des Ausschusses für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter.

Das EP und die Gleichstellung der Geschlechter in politischen Entscheidungsprozessen

Die Europäische Union setzte im Laufe ihrer Geschichte stets Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern. Seit 1957, als der Grundsatz der Lohngleichheit von Frau und Mann bei gleicher Arbeit in Artikel 119 des Vertrags von Rom aufgenommen wurde, hat der Grundsatz der Gleichstellung der Geschlechter mehr an Bedeutung gewonnen.

In einem im Januar 2019 angenommenen Bericht betonte das Parlament erneut, wie wichtig es sei, den Anteil des unterrepräsentierten Geschlechts, oftmals die Frauen, in den Wahllisten zu erhöhen, und forderte die europäischen Parteien und ihre Parteimitglieder nachdrücklich auf, eine ausgewogene Repräsentation von Kandidaten für die Europawahl 2019 sicherzustellen.

In der laufenden Wahlperiode forderte das Parlament weitere Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung von Mobbing und sexueller Belästigung im politischen Leben. Zudem macht es sich vor dem Hintergrund derzeitiger Entwicklungen für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter stark. So wird unter anderem gezielt auf die Präsenz von Frauen in Entscheidungspositionen aufmerksam gemacht. In der nächsten Wahlperiode solle ein starker Schwerpunkt auf die Gleichstellung der Geschlechter gesetzt werden.

Im Jahr 2012 begrüßte das Parlament die in einigen Mitgliedstaaten eingeführten Geschlechterquoten und forderte andere auf, Legislativmaßnahmen in Betracht zu ziehen, um eine ausgewogenere Teilhabe von Frauen und Männern am politischen Entscheidungsprozess zu ermöglichen.

Im Jahr 2001 verabschiedete das Europäische Parlament eine Entschließung, in der es erklärte, dass die Einbeziehung von Frauen in den Entscheidungsprozess die Demokratie stärke und eine notwendige Voraussetzung dafür sei, dass die Interessen und Anliegen von Frauen berücksichtigt würden.

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