Christian Ehler zu Beziehungen mit den USA: Das ist keine Kindergarten-Rivalität

Die Partnerschaft zwischen der EU und der USA durchlebte Höhen und Tiefen wie etwa den NSA-Spionageskandal. Die Krise in der Ukraine zeigt aber, wie wichtig Verbündete sind. Der deutsche Christdemokrat Christian Ehler, Vorsitzender der Delegation für die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten, erklärt zu Beginn des Gipfels, warum die Verbindungen zu den USA wichtig sind.

MEP Ehler
Christian Ehler: "Auch die EU schaut nach Asien, weil der Kontinent wirtschaftlich und politisch wichtiger wird. Aber wenn etwas schief läuft, hat die USA dort keinen Partner - unsere Situation ist vergleichbar."

Was bedeutet die Krise in der Ukraine für die Partnerschaft zwischen der EU und der USA?


Der Gipfel hat einen tragischen Hintergrund und zeigt auf der anderen Seite, dass die beiden Seiten, immer noch zusammenarbeiten, um das Völkerrecht und die Idee der Demokratie zu schützen.


Die EU und die USA sind zwei Blöcke, die über Jahrzehnte erfolgreich als Verbündete zusammenarbeiteten.


Es ist beruhigend, zu wissen, dass wir gemeinsam handeln werden im Ernstfall - also wenn, so wie es jetzt aussieht, einen Versuch geben sollte, in den Kalten Krieg zurückzufallen.


Die USA hat lange versucht, Asien ins Zentrum seiner Außenpolitik zu stellen. Was bedeutet das für die EU?


Es ist nicht nur die USA, die das probiert hat. Auch die EU schaut nach Asien, weil der Kontinent wirtschaftlich und politisch wichtiger wird. Aber wenn etwas schief läuft, hat die USA dort keinen Partner - unsere Situation ist vergleichbar.


Wir müssen im Hinterkopf behalten, dass das keine Kindergarten-Rivalität ist, sondern es auf die substanzielle Frage ankommt: Wer ist ein potenzieller, wirklicher Partner?


Wird das Freihandelsabkommen noch diskutiert?


Das Freihandelsabkommen ist immer noch auf dem Tisch. Wir haben gehofft, dass es mehr Vorschläge zu Zöllen in der aktuellen Verhandlungsrunde gegeben hätte. Zölle könnten möglicherweise auf null gesenkt werden.


Aber das ist Teil der Verhandlungen. Wir müssen unser Ziel im Blick behalten, ein gut vorbereitetes Freihandelsabkommen zu erreichen. Ich freue mich auf die kommenden Verhandlungen.