Europol unterstützt EU-Mitgliedstaaten im Kampf gegen das internationale Verbrechen

Kriminelle Netzwerke stellen eine Bedrohung für die Sicherheit der EU-Bürger dar. Das Europäische Polizeiamt Europol unterstützt die Mitgliedstaaten dabei, gegen organisierte internationale Kriminalität und Terrorismus vorzugehen. Die EU-Innenminister haben sich darauf geeinigt, Europol mit weiteren Befugnissen auszustatten, um den Terrorismus zu bekämpfen. Die Abstimmung im Innenausschuss findet am Montag (30.11.) statt. Unser Artikel erklärt Zuständigkeitsbereich und Arbeitsweise von Europol.

Europol: Assisting Member States in fighting international crime  ©AP Images/ European Union-EP
Das europäische Polizeiamt Europol soll neue Kompetenzen erhalten ©AP Images/ European Union-EP

Die Strafverfolgungsbehörde der Europäischen Union, Europol, soll eine engere und effizientere Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten bei der Prävention und Bekämpfung der internationalen Kriminalität ermöglichen. Europol arbeitet auch mit Nicht-EU-Ländern wie den USA, Kanada, Australien und Norwegen eng zusammen.


Europol geht gegen verschiedene kriminelle und terroristische Aktivitäten vor. Dazu zählen zum Beispiel Drogenhandel, Schleuserkriminalität, Menschenhandel, Kinderpornografie, illegaler Kraftfahrzeughandel, Cyberkriminalität, Geldwäsche und Euro-Fälschungen.


Kooperation und Fachwissen


Ein Teil der bei Europol beschäftigten Bediensteten wird von den Strafverfolgungsbehörden der einzelnen Mitgliedstaaten, unter anderem Polizei-, Einwanderungs-, und Zollbehörden, entsandt. Die Bediensteten dürfen keine Personen festnehmen oder Ermittlungen in den Mitgliedstaaten durchführen.


Europol erleichtert den Informationsaustausch zwischen den EU-Mitgliedstaaten und unterstützt diese durch die Bereitstellung von Analysen, Fachwissen und Schulungen sowie die Beurteilung von Bedrohungslagen. Auf dieser Basis können die Mitgliedstaaten pro Jahr rund 18 000 grenzüberschreitende Ermittlungen durchführen. Das Europäische Polizeiamt verfügt zudem über Datenbanken und Kommunikationskanäle auf dem neuesten Stand der Technik. Informationen können so rasch und sicher gespeichert, gesucht, aufgerufen und miteinander verknüpft werden.


Wie diesen Sommer bekannt gegeben wurde, soll ein europäisches Cyperpolice-Team unter der Koordination von Europol, ermitteln und aufspüren, wie der "Islamische Staat" (IS) in den sozialen Medien kommuniziert. Der IS nutzt Social-Media zur Anwerbung und Radikalisierung.


Über Europol


Das europäische Polizeiamt Europol wurde in den 90er-Jahren geschaffen. Europol wurde 2010 eine Agentur der Europäischen Union. Mehr als 900 Personen sind im Europol-Hauptquartier in Den Haag (Niederlande) beschäftigt. Rob Wainwright aus Groβbritannien ist derzeitiger Direktor von Europol.

Als Reaktion auf die Anschläge von Paris stimmen die Abgeordneten dafür, die europäische Polizeibehörde Europol effektiver zu machen, und halten die Mitgliedsstaaten zur vollen Zusammenarbeit an.

Links

Wäre eine stärkere Europol in der Lage, Terroranschläge zu verhindern und Cyber-Dschihadisten aufzuhalten? Der Vorsitzende Rob Wainwright antwortet.