Preisträger des Europäischen Bürgerpreises 2016 in Brüssel geehrt

Mit dem Europäischen Bürgerpreis werden besondere Leistungen für die europäische Zusammenarbeit und die Förderung der gemeinsamen Werte ausgezeichnet. Die Preisträger, Personen und Organisationen aus ganz Europa, nahmen am Mittwoch (12.10.) an einer gemeinsamen Preisverleihungsfeier in Brüssel teil. Sie waren von einer Jury unter dem Vorsitz von Parlamentsvizepräsidentin Sylvie Guillaume (S&D, FR) im Juni ausgewählt worden. Lesen Sie hier mehr über die Preisträger aus Deutschland und Österreich.

European Citizen's Prize 2016 diplomas
Die Diplome für die Preisträger des Europäischen Bürgerpreises

Die französische EU-Abgeordnete und Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Sylvie Guillaume (S&D), sagte in einer Stellungnahme: "Europa erlebt besonders schwierige Zeiten und scheint sich manchmal vor unseren Augen regelrecht aufzulösen. Doch die europäischen Bürger zeigen uns, dass Europa lebt. Sie setzen die europäischen Werte jeden Tag in die Tat um."

Citizens Prize group photo
Die Preisträger 2016 mit EU-Parlamentspräsident Martin Schulz

Insgesamt sind 50 Personen und Organisationen aus 26 Mitgliedstaaten im Juni als Preisträger für den Europäischen Bürgerpreis 2016 ausgewählt worden. Nachdem sie in den Mitgliedstaaten an nationalen Preisverleihungen teilgenommen und die Bürgerpreis-Medaillen erhalten hatten, sind sie nun in Brüssel für eine gemeinsame Preisverleihungszeremonie zusammengekommen.

Sylvie Guillaume betonte: "Ob es nun Menschenrechtsaktivisten sind oder ein einfacher Bäcker, der Flüchtlinge mit einer beispielhaften Großzügigkeit willkommen heißt, diese Menschen und Organisationen fördern das europäische Projekt. Feiern wir ihr Engagement und unterstützen wir ihre Bemühungen!"


Die Preisträger aus Deutschland und Österreich

Deutschland: SOS MÉDITERRANÉE, Erwin Vollerthun, Berufliches Schulzentrum Wurzen/Frau Gabriele Hertel, ENDSTATION RECHTS. und Storch Heinar, Frauen in der Euregio Maas-Rhein

SOS MÉDITERRANÉE ist eine Bewegung von Bürgern zur Rettung Schiffbrüchiger im Mittelmeer. Als eine humanitäre Gesellschaft ist sie von politischen Parteien und Konfessionen unabhängig und auf den Respekt gegenüber dem Menschen und seiner Würde gegründet.


Erwin Vollerthun engagiert sich seit langer Zeit für die deutsch-polnische Völkerverständigung und widmet sich beispiellos dem Wohlergehen der Gemeinde Elbing (Polen), obwohl er aus dem 1200 km entfernten Ort Krumbach kommt.


Das Berufliche Schulzentrum Wurzen führte unter der Leitung von Gabriele Hertel und unter dem Motto "Rappen für die Menschenrechte" im Jahr 2010 mit großem Erfolg ein deutsch-polnisches Schülerbegegnungsprojekt durch.


ENDSTATION RECHTS. ist ein ehrenamtliches Nachrichtenportal, welches täglich über die NPD und den Rechtsextremismus in Deutschland berichtet. Seit 2006 aktiv, hat sich das Portal zum Ziel gesetzt, Bürgerinnen und Bürger durch Mode mit dem Modelabel "Storch Heinar" sowie durch Musik und ehrenamtliches Engagement über Neonazis und rechtes Gedankengut aufzuklären.


Die Vereinigung "Frauen in der Euregio Maas-Rhein" widmet sich den Belangen von Frauen im Gebiet rund um Hasselt, Lüttich, Eupen, Maastricht und Aachen, stets mit der Vision eines sich einigenden Europas.


Weitere Informationen zu den Preisträgern und der nationalen Preisverleihung finden Sie auf der Webseite des Informationsbüros des Europäischen Parlaments in Deutschland


Österreich: Menschen im Marchfeld (MiM)


MiM ist eine Initiative zur Unterbringung von Flüchtlingen aus den Gemeinden Marchegg, Lassee und Weiden an der March (Bezirk Gänserndorf). "Menschen im Marchfeld" sorgt für die Unterbringung von Flüchtlingen in möglichst kleinen Unterkünften, um dezentral die Integration in den Ort zu gewährleisten.


Weitere Informationen zu MiM und der nationalen Preisverleihung finden Sie auf der Webseite des Informationsbüros des Europäischen Parlaments in Österreich


Eine Liste aller Preisträger (aus 26 Mitgliedstaaten) finden Sie hier


Der Europäische Bürgerpreis

Das Europäische Parlament verleiht seit dem Jahr 2008 jedes Jahr den Europäischen Bürgerpreis. Tätigkeiten oder Aktionen von Bürgern oder Organisationen, die ein herausragendes Engagement für die Förderung eines besseren gegenseitigen Verständnisses und einer stärkeren Integration zwischen den Bürgern der Mitgliedstaaten oder für die Erleichterung der grenzüberschreitenden oder transnationalen Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union unter Beweis stellen, werden ausgezeichnet. Geehrt werden auch diejenigen, die durch ihre Handlungen im Alltag, den in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union verankerten Werten konkreten Ausdruck verleihen.


Jede(r) EU-Abgeordnete kann eine Person oder Organisation für den Preis nominieren. Die EU-Abgeordneten der jeweiligen Mitgliedstaaten erstellen dann eine Shortlist der nationalen Kandidaten. Eine Jury unter dem Vorsitz von Vizepräsidentin Sylvie Guillaume wählt dann die Preisträger aus.

Citizen's Prize poster
Das Europäische Parlament verleiht seit dem Jahr 2008 jedes Jahr den Europäischen Bürgerpreis
Citizens Prize - vignette - Sylvie Guillaume
Sylvie Guillaume (S&D, FR), Vizepräsidentin des EU-Parlaments