Syrien: Weißhelme fordern Flugverbotszone und humanitäre Korridore

Der Hauptkoordinator des Syrischen Zivilschutzes, Abdulrahman Al-Mawwas, sprach am Montag (5.12.) vor dem Außen- und dem Entwicklungsausschuss. Er schilderte die aktuelle Lage in Aleppo und forderte eine Flugverbotszone sowie die Öffnung humanitärer Korridore. Die Kämpfe haben in den vergangenen Tagen zehntausende Menschen aus Ost-Aleppo in die Flucht getrieben. Die Helfer des Syrischen Zivilschutzes (Weißhelme) sind die zentrale Rettungsorganisation, die im belagerten Ost-Aleppo tätig ist.

Weißhelme fordern humanitären Korridor in Syrien

Am Montag (5.12.) fand im Rahmen einer gemeinsamen Ausschusssitzung des Außenausschusses und des Entwicklungsausschusses eine Aussprache mit Vertretern des Syrischen Zivilschutzes statt. Die Hilfsorganisation, besser bekannt als Weißhelme (auf Englisch White Helmets), setzt sich aus rund 3 000 Freiwilligen zusammen. Sie helfen Zivilisten, bergen Verschüttete und versorgen Verletzte.


Der britische EU-Abgeordnete Charles Tannock (EKR) führte den Vorsitz der Sitzung. In seinen Begrüßungsworten verwies er auf die "schrecklichen Lage" in Aleppo und die Bedingungen, unter denen die Hilfsorganisation tätig sei. Er betonte, dass allein in der Region Aleppos rund 150 Freiwillige ums Leben gekommen seien. Zum Zeitpunkt der Aussprache, also am Montag, haben Russland und China im UN-Sicherheitsrat eine Resolution für eine siebentägige Waffenruhe in Aleppo blockiert.


An der Ausschusssitzung nahm unter anderen der Hauptkoordinator der Weißhelme, Abdulrahman Al-Mawwas, teil. In unserem Videointerview sagte er: "Unsere Bedingungen sind die schlechtesten: viele Luftangriffe und Doppelangriffe auf dieselben Gebiete, damit sind Freiwillige konfrontiert. Und zu wenig Unterstützung, Hilfe und Ausrüstung. Und die Angst, während des Einsatzes getroffen zu werden. [...] Unser Ziel war stets, möglichst viele Leben in möglichst kurzer Zeit zu retten."


Abdulrahman Al-Mawwas bezeichnete die Belagerung von Aleppo als "Kriegsverbrechen" und forderte, dass umgehend ein humanitärer Korridor geöffnet werde. Das Assad-Regime hat jedoch jeden Waffenstillstand für Aleppo, der nicht den Abzug der Rebellen aus dem Osten der Stadt umfasst, abgelehnt.


In einer am 24. November verabschiedeten Entschließung forderten die EU-Abgeordneten alle Konfliktparteien dazu auf, im ganzen Land Zugang zu humanitärer Hilfe zu gewährleisten und die Bombenangriffe und wahllosen Angriffe auf Zivilpersonen und zivile Einrichtungen unverzüglich einzustellen.

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