Urheberrecht: Einen echten Binnenmarkt haben bisher nur die Piraten

Am 12. Oktober fand im Parlament ein Innovationsgipfel statt, bei dieser Gelegenheit fand auch ein Seminar zum Thema "Urheberrecht im Binnenmarkt" statt. Außer der Notwendigkeit die verschiedenen nationalen Bestimmungen zu harmonisieren diskutierten die Teilnehmer über Möglichkeiten ein europäisches Register für bestehende Werke zu schaffen und eventuell einheitliche europäische Abgaben einzuführen.

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So viel Musik …

Das Urheberrecht kann sich auf eine ganze Reihe von Werken beziehen, sei es ein Gedicht, ein Theaterstück oder allgemein  literarische Werke, Filme, choreographische Arbeit, musikalische Kompositionen, Tonaufnahmen, Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Software, Rundfunk- oder Fernsehsendungen usw..


Wenn sie urheberrechtlich geschützt sind, dürfen sie nicht ohne Zustimmung vervielfältigt, verbreitet oder anderweitig einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dies betrifft auch den Verleih.


Wirtschaftliche Bedeutung des Urheberrechts


Urheberrechte haben natürlich auch wirtschaftliche Auswirkungen, z.B. in Bezug auf die Rechte zur Vervielfältigung, Ausstrahlung, öffentliche Aufführung, Bearbeitung, Übersetzung und en Vertrieb.


Darüber hinaus gibt es die so genannten "moralischen" Rechte - d.h. das Recht des Urhebers, keine Verzerrung, Verstümmelung oder sonstige Änderung seiner Arbeit zulassen zu müssen, die seinem Ruf oder dem Werk abträglich sein können.


Jedes Land hat seine eigenen Bestimmungen zum Urheberrecht


Trotz acht bestehender EU-weiter Richtlinien, mit denen die EU versucht, die Regeln zu harmonisieren, hat jedes Land seine eigene Gesetzgebung zum Urheberrecht. Zum Beispiel, wenn Sie ein europaweites Download-Angebot oder ein Online-Musikgeschäft aufmachen wollen, müssen Sie nach wie vor die Rechte mit allen 27 Ländern einzeln verhandeln.


Teilnehmer des Seminars haben daher die Europäische Kommission aufgefordert, Maßnahmen ergreifen, um die Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten zum Urheberrecht zu verringern.


Irena Bednarich ist Vorsitzende einer Gruppe von Abgeordneten, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Sie sagte dass "heute in Europa der einzige wirklich einheitliche Markt, der Markt mit illegalem Inhalten ist. In der EU haben derzeit 22 der 27 Länder Abgaben für Urheberrechte.


Mehr Bewusstsein für Urheberrechte


Der österreichische Abgeordnete Paul Rübig, (EVP) bemerkte, dass "geistiges Eigentum ein Antrieb für die wirtschaftliche Entwicklung ist", aber "es sei sehr schwierig, die Bedeutung des Urheberrechts den Bürgern und sogar Politikern zu erklären. Deshalb sollte die EU versuchen, das allgemeine Bewusstsein für das Urheberrecht zu erhöhen.

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