Malala Yousafzai gewinnt Sacharow-Preis 2013 

Pressemitteilung 
 
 

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Malala Yousafzai, 16, pakistanische Aktivistin für das Recht von Mädchen auf Schulbildung, wurde der Sacharow-Preis 2013 zuerkannt. ©ISOPIX  

Die pakistanische Aktivistin für die Rechte von Mädchen auf Schulbildung, Malala Yousafzai, ist Preisträgerin des diesjährigen Sacharow-Preises für geistige Freiheit. So entschied am heutigen Donnerstag die Konferenz der Präsidenten des Europäischen Parlaments (der Präsident des Europäischen Parlaments gemeinsam mit den Vorsitzenden der politischen Fraktionen). Das Mädchen wird nun eingeladen, den Preis bei einer Zeremonie am 20. November in Straßburg entgegen zu nehmen.

Malala ist eine 16-jährige Schülerin aus Mingaora (Swat), Pakistan. Bekannt wurde sie durch ihren Frauenrechtsaktivismus im Swat-Tal, wo es das Taliban Regime Mädchen verboten hat, am Schulunterricht teilzunehmen.


"Durch die Verleihung des Sacharow-Preises an Malala Yousafzai erkennt das Europäische Parlament die unglaubliche Kraft dieser jungen Frau an. Malala setzt sich mit ganzem Mut für das Recht aller Kinder auf eine faire Ausbildung ein. Dieses Recht wird für Mädchen weithin vernachlässigt", sagte der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz. "Weil morgen der 11. Oktober ist, der Welt-Mädchentag, möchte ich daran erinnern, dass ungefähr 250 Millionen junger Mädchen auf der Welt nicht zur Schule gehen können. Malalas Beispiel hält uns unsere Pflicht und Verantwortung vor Augen hinsichtlich des Rechts von Kindern auf eine Ausbildung. Dies ist die beste Investition in die Zukunft", fügte Schulz hinzu.


Ihre erste Rede hielt Malala im September 2008, unter dem Titel "Wie können es die Taliban wagen, mich meines Grundrechts auf Bildung zu berauben?" Im Januar 2009, als alle Schulen für Mädchen von den Taliban geschlossen wurden, begann Malala unter dem Pseudonym Gul Makai, einer Volkstums-Heldin, ein Blog-Tagebuch für den britischen Sender BBC zu schreiben. Der Blog verschaffte dem Mädchen und ihrem Kampf große Bekanntheit. Bedrohungen ihrer Familie folgten, sobald ihre Identität bekannt geworden war. Bei einem Mordanschlag im Oktober 2012 wurde ihr auf der Busfahrt von der Schule nach Hause von Taliban in den Kopf und Nacken geschossen.


"Malala hat weltweite Annerkennung als Kämpferin für Menschenrechte gewonnen", betonen die Abgeordneten des Europäischen Parlaments, die Malala nominierten. Sie kämpfe "für das Recht der Frauen auf Bildung, Freiheit und Selbstbestimmung."


Malala Yousafzai wurde gemeinsam nominiert von der PPE-Fraktion, der S&D-Fraktion, der ALDE-Fraktion, von Jean Lambert (die Grünen, UK) und von der EKR-Fraktion.


Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit wurde nach dem russischen Physiker und Regimekritiker Andrej Sacharow benannt. Er wurde im Dezember 2008 durch das Europäische Parlament ins Leben gerufen um Einzelpersonen oder Organisation zu ehren, die ihr Leben dem Kampf um Menschenrechte und Freiheit, insbesondere der Meinungsfreiheit, verschrieben haben.