Oettinger: Energieeffizienz ist Grundstein für Energiesicherheit

Wir müssen garantieren, dass es in Europa genug Energie für die Verbraucher und für die Industrie gibt. Solidarität sei wichtig, um das zu erreichen, sagte Energiekommissar Günther Oettinger dem Industrieausschuss im EU-Parlament am Mittwoch (24.9.), bevor er am Montag (29.9.) vom gleichen Ausschuss für das Amt des Kommissars für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft geprüft wird. Während seinem letzten Auftritt vor dem Industrieausschuss als Energiekommissare, reflektierte er seine Amtszeit.

Energy debate with European Commissioner Oettinger at the EP in Brussels on Wednesday 24/09/2014
Debatte mit dem deutschen Energiekommissar Günther Oettinger im EU-Parlament in Brüssel am Mittwoch (24.9.)

Der polnische Vorsitzende des Energieausschusses Jerzy Buzek (EVP) sagte bei der Begrüßung, dass die Ukraine-Krise daran erinnere, dass die Energiesicherheit der EU nicht an den Grenzen ende. Es sei eine europaweite Herausforderung.


Oettinger sprach in diesem Zusammenhang auch über EU-Beziehungen zu Russland. "Gas kann zur Waffe werden, wenn es nicht geliefert wird. Das ist im Moment noch nicht der Fall, aber wir glauben, dass Russland alles tun wird, um die Ukraine zu schwächen", fügte Oettinger hinzu. Vielleicht könne die Ukraine mit einer Ko-Finanzierung der EU Gas von Russland kaufen und speichern.


28 verschiedene Energiesysteme


Die EU habe bereits eine Rechtsgrundlage geschaffen, um an Energiethemen zu arbeiten. 28 verschiedenen Energiesysteme in den Mitgliedstaaten erschwerten aber eine Zusammenarbeit, meinte Oettinger. Einige Abgeordnete stimmten Oettinger in diesem Punkt zu und setzten sich dafür ein, die Energiesektoren in und zwischen den Mitgliedstaaten besser zu verknüpfen. 


Die deutsche Sozialdemokratin Martina Werner sagte, dass Oettinger teilweise Klimaziele umgesetzt habe, aber nicht immer. "Ich bin besonders kritisch gegenüber der Richtlinie zur Energieeffizienz. Wir, die Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten, hatten darauf gehofft", betonte Werner.


Dawid Bohdan Jackiewicz, ein polnischer EKR-Abgeordneter, fragte, ob ein neues Energieeffizienzziel nicht die Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedstaaten verletze und wie sich das auf die Energiepreise auswirke.