Parlament will Ursprungskennzeichnung von Fleisch in verarbeiteten Lebensmitteln 

Pressemitteilung 
 
 

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Die jüngsten Fälle von Lebensmittelbetrug haben das Vertrauen der Verbraucher erschüttert. Immer mehr Bürger wollen wissen, aus welchem Land das Fleisch in verarbeiteten Lebensmitteln stammt. ©BELGAIMAGE/EASYFOTOSTOCK/Zoonar_V.Gudovskiy  

Fleisch als Zutat in verarbeiteten Lebensmitteln, wie Lasagne, soll mit einer Ursprungslandskennzeichnung versehen werden, so wie es bei frischem Rindfleisch bereits der Fall ist, forderten die Parlamentarier am Mittwoch. Sie riefen die Kommission auf, die 2013 einen Bericht zu diesem Thema verfasst hatte, einen Gesetzesvorschlag vorzulegen, um das Vertrauen der Verbraucher im Hinblick auf den Pferdefleischskandal und andere Fälle von Lebensmittelbetrug zu stärken.

Die Entschließung, angenommen mit 460 Stimmen zu 204 bei 33 Enthaltungen, drängt die Kommission dazu, ihrem Bericht von 2013 einen Gesetzesvorschlag folgen zu lassen und die Ursprungslandkennzeichnung fürFleisch in verarbeiteten Lebensmitteln verpflichtend einzuführen, um mehr Transparenz in der Lebensmittelkette zu gewährleisten und um die europäischen Verbraucher besser zu informieren und ihr Vertrauen wiederherzustellen.


"Nach dem Pferdefleischskandal ist es unsere Pflicht, das Vertrauen der Verbraucher wiederherzustellen. Wir fordern die Kommission auf, einen Gesetzesvorschlag vorzulegen, der die Ursprungslandkennzeichnung verpflichtend einführt, weil dies die Transparenz erhöhen und klare und vollständige Informationen für die Verbraucher gewährleisten würde", sagte der Vorsitzende des Umweltausschusses Giovanni La Via (EVP, IT).


"Wir müssen trotzdem sicherstellen, dass dies keine zusätzlichen Belastungen für KMU schafft, die in dieser Branche stark vertreten sind", fügte er hinzu.


Die Abgeordneten zeigten sich zum wiederholten Mal besorgt über die möglichen Auswirkungen von Lebensmittelskandalen auf die Lebensmittelsicherheit, das Vertrauen der Verbraucher, die Volksgesundheit, das Funktionieren der Lebensmittelversorgungskette sowie die Preise von landwirtschaftlichen Erzeugnissen.


Die Verbraucher sollen entscheiden


Das Parlament betont die Aussage des Berichts der Kommission (17.12.2013), dass mehr als 90% der Verbraucher es für wichtig erachten, die Herkunft des Fleisches in verarbeiteten Lebensmitteln anzugeben. Dies ist einer der Faktoren, die das Verhalten der Verbraucher beeinflussen können, äußern die Abgeordneten.


Auswirkungen auf Preise und Kontrollen


Die Abgeordneten heben ebenfalls hervor, dass die Auswirkungen auf die Preise, wie in dem Bericht einer französischen Verbraucherorganisation dargestellt, deutlich von den Angaben im Bericht der Kommission abweichen und fordern einen besseren Überblick. Die Bewertung sollte in Zusammenarbeit mit Verbraucherorganisationen durchgeführt werden und würde den Gesetzesvorschlag nicht verzögern, fügten sie hinzu.


Hintergrund


Je nach Mitgliedsstaat werden 30% bis 50% des gesamten Schlachtfleischvolumens zu Fleischausgangsstoffen für Lebensmittel, in den meisten Fällen zu Hackfleisch, Fleischzubereitungen und Fleischerzeugnissen, verarbeitet.



Verfahren: Nichtlegislative Entschließung