Plenardebatte: Vertrauen in die Finanzmärkte wiederherstellen

Ein Benchmark ist ein Vergleichsindex, mit dem der Anlageerfolg eines Fonds gemessen werden kann. Die London Interbank Offered Rate (LIBOR) und die Euro Interbank Offered Rate (EURIBOR) sind oft genutzte Benchmarks. Es hat sich allerdings herausgestellt, dass diese Benchmarks leicht manipuliert werden können. Das Plenum diskutiert neue Regeln für die Indizes am Montag (18.5.) und stimmt darüber am Dienstag (19.5.) ab. Verfolgen sie die Debatte im Live-Stream am Montag ab 17:00 Uhr.

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Nach den Skandalen um LIBOR und EURIBOR stimmt der Wirtschaftsausschuss über neue Regeln für finanzielle Benchmarks ab © BELGA_EASYFOTOSTOCK

Viele Finanzinstrumente wie Zinsswaps oder Darlehen oder Hypotheken nutzen finanzielle Benchmarks als Referenz. Diese Benchmarks müssen verlässlich und neutral sein. Um das Marktvertrauen zu erhalten, ist es aus diesem Grund wichtig, sie so gut wie möglich vor Manipulation zu schützen. Oft beeinflussen jedoch wenige Marktteilnehmer die Benchmarks.


Konsequenzen des Skandals zum LIBOR und EURIBOR


Im Dezember 2013 untersuchten bereits Behörden in Europa und den USA die Manipulation von LIBOR und EURIBOR. Die Europäische Kommission verhängte damals insgesamt Geldbußen im Wert von 1,7 Milliarden Euro an acht Banken. Die Finanzinstitute hatten sich abgesprochen, um LIBOR und EURIBOR zu beeinflussen. 2014 wurden weitere Banken wurden für ähnliche Vergehen bestraft.


Die niederländische Berichterstatterin Cora van Nieuwenhuizen (ALDE) sagt über die neuen Regeln, dass sie ein wichtiger Schritt seien, um sicherzustellen, dass Benchmarks in Zukunft robust und akkurat sind. "Wir stimmen über die neuen Regeln ab, um Nutzern dieser Benchmarks in der EU volle Transparenz zu gewährleisten", erklärt sie.


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Der Bericht des Parlaments versucht zwischen kritischen, systemrelevanten und weniger wichtigen Benchmarks zu unterscheiden, um keine bürokratischen Belastungen für kleinere Indizes zu schaffen. Systemrelevante Benchmarks müssen mit den neuen Regeln den Leitlinien der Internationalen Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO) folgen.


Die Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde wiederum leitet ein Kollegium aus europäischen und nationalen Beamten, die die Einhaltung dieser Leitlinien beaufsichtigt.


Der Artikel wurde zum ersten Mal am 30. März 2015 veröffentlicht.

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Abgeordnete sprechen sich im Zuge des Libor-Skandals für Maßnahmen aus, die die Verlässlichkeit von Preis-Richtwerten für Kredite, Hypotheken und Finanzgeschäfte garantieren