Live-Stream: Wie kann die EU Menschenhandel bekämpfen?

Mehr als 20 Millionen Frauen, Kinder und Männer sind heutzutage Opfer von Menschenhandel weltweit. Der Unterausschuss für Menschenrechte des Europäischen Parlaments, Vertreter von internationalen Organisationen und NGOs diskutieren am Donnerstag (16.4.) ab 9 Uhr, welche Rolle der Kampf gegen Menschenhandel in den EU-Außenbeziehungen spielen kann. Verfolgen Sie die Diskussion im Live-Stream.

MEPs debate fight against human trafficking in EU´s external relations©BELGA/ZUMAPRESS/M.Dairleh
Über die nordfranzösische Stadt Calais versuchen Afrikaner, Afghanen und Syrer nach Großbritannien zu gelangen ©BELGA/ZUMAPRESS/M.Dairleh

"Menschenhandel ist die Sklaverei unserer Zeit", sagt die spanische Vorsitzende des Menschenrechtsausschuss Elena Valenciano (S&D). Es sei eine schreckliche Plage, die über 20 Millionen Menschen weltweit laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) betreffe. Besonders Frauen und Mädchen würden auf diese Weise sexuell ausgebeutet.


"Es ist nicht nur eine ernste und massive Verletzung der Menschenrechte, sondern auch eine unerschöpfliche Finanzquelle, die Netzwerke von organisierter Kriminalität wachsen lässt", fügt Valenciano hinzu. Um den Menschenhandel zu bekämpfen, werde eine bessere Koordination auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene gebraucht. Die EU müsse eine Schlüsselposition in der Leitung dieses Prozesses einnehmen.


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Bei der Anhörung werden die Abgeordneten über verschiedene Formen von Menschenhandel, die kriminellen Netzwerke im Hintergrund und mögliche Reaktionen der EU diskutieren. Die Ergebnisse der Debatte werden in einen Bericht des Menschenrechtsausschusses zu dem Thema einfließen.


"Das Parlament hat eine Schlüsselrolle bei der Beobachtung von EU-Handlungen in anderen Ländern. Es ist ein wesentlicher Teil unserer Politik, sicherzustellen, dass die Menschenrechte respektiert werden. Wir müssen unsere Zusagen, Absichten und Erwartungen bezüglich der Menschenrechte in konkrete Handlungen umsetzen", meint Valenciano.


2011 billigte das EU-Parlament die Richtlinie zur Bekämpfung des Menschenhandels und zum Schutz seiner Opfer. 2012 legte es außerdem eine Reihe weiterer konkreter Maßnahmen in der EU-Strategie zur Beseitigung des Menschenhandels fest, um die Opfer des Menschenhandels zu schützen und Täter zu bestrafen.


Eins von drei Opfern ist ein Kind


Die Bekämpfung des Menschenhandels spielt auch bei verschiedenen Instrumenten für EU-Außenbeziehungen eine Rolle; wie den jährlichen Fortschrittsberichten für EU-Beitrittskandidaten. 


Einem Bericht des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) zufolge ist fast jedes dritte Opfer ein Kind. Ein Großteil der Opfer würden sexuell ausgebeutet oder zur Zwangsarbeit verpflichtet.


Verfolgen Sie die Anhörung im Live-Stream am Donnerstag (16.4.) ab 9 Uhr.



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Was ist Menschenhandel?

  • Menschenhändler beuten verletzbare Menschen aus und profitieren davon finanziell. Sie zwingen ihre Opfer, sich zu prostituieren oder für sie zu arbeiten. Die Vereinten Nationen schätzen, dass Menschenhandel die zweitgrößte Quelle für illegale Gewinne nach dem Drogenhandel für die organisierte Kriminalität ist
Menschenhandel ist die Sklaverei unserer Zeit
Elena Valenciano
Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses