Grenzüberschreitende Zahlungen sollen einfacher und schneller werden  

Pressemitteilung 
 
 

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Grenzüberschreitende Bankzahlungen für EU-Bürger sollen durch die Verordnung zum Einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA), die am Dienstag vom Parlament verabschiedet wurde, schneller, billiger und sicherer werden. Die EU-weiten Regeln sollen sicherstellen, dass Banken in fairem Wettbewerb zueinander stehen und versteckte Gebühren abschaffen. Durch schnellere Überweisungen könnten Kunden, Banken und Unternehmen binnen sechs Jahren 123 Milliarden Euro sparen.

SEPA-Berichterstatterin Sari Essayah (EVP, FI) sagte: "Diese Verordnung wird Normalbürgern wirklich zugute kommen. Am offensichtlichsten ist dies bei Überweisungen von einem Bankkonto zu anderen innerhalb der EU, als würde man eine gewöhnliche inländische Zahlung tätigen. Alle grenzüberschreitenden Kreditüberweisungen und Lastschriften können so erledigt werden, als wären sie gewöhnliche Inlandszahlungen. Falls jemand im Ausland arbeitet, bräuchte diese Person kein neues Bankkonto in diesem Land, sondern könnte ihr Gehalt auf das Bankkonto im Heimatland überwiesen bekommen. Unternehmen genießen ebenso Vorteile dadurch, dass sie nun nicht mehr als ein Bankkonto in ganz Europa für jeden Zahlungszweck benötigen."

Die Verordnung des Einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA) legt gemeinsame Regeln und Standards für Eurokredit- und  Lastschriftverfahren zwischen Banken fest. SEPA wird nicht für persönliche Kredit- oder Debitkartenzahlungen gelten. Banken werden dadurch ihren Kunden ermöglichen, ein einziges Bankkonto für alle ein- und ausgehenden Eurozahlungen in SEPA-Ländern zu nutzen.


Zu diesem Zweck soll die Verordnung gewährleisten, dass Eurokreditüberweisungen oder Lastschriftverfahren, die innerhalb von SEPA-Ländern möglich sind, auch grenzüberschreitend getätigt werden können.


Ab 1. Februar 2014 müssen die Banken die neuen Standards anwenden. Die parlamentarischen Unterhändler haben auf einer einheitlichen Frist für alle Eurokredit- und Debitzahlungen bestanden, um die Umstellung auf das neue System für alle EU-Bürger verständlicher zu machen.


Vorteile für die Bürger


Für EU-Bürger wird es keinen Unterschied mehr machen, in welchem Mitgliedstaat das Bankkonto unterhalten wird. Überweisungen sollten billiger, schneller und sicherer werden. Beispielsweise könnten EU-Bürger, die innerhalb der EU umziehen, ein einziges Eurokonto benutzen, auf welches ein Gehalt aus einem anderen Land überwiesen werden könnte. Sie könnten zudem Rechnungen in einem Land über ein Konto in einem anderen Land überweisen. 


Jeder Kontonutzer wird davon profitieren, weil internationaler Wettbewerb zwischen Anbietern von Bankdienstleistungen die Kosten senken sollte. Der verstärkte Wettbewerb zwischen Banken in Bezug auf Serviceleistungen sollte zudem helfen, die derzeit überhöhten Kosten zu senken. Bereits niedrige Kosten sollten beibehalten werden.


Die EP-Unterhändler versuchten, den Wechsel zu SEPA-Standards für Bankkunden einfacher zu gestalten. Sie ermöglichen es Banken, Umwandlungsdienste von nationalen Systemen anzubieten und das BIC-Code-System (Business Identifier Code) auslaufen zu lassen. Die internationale Bankkontonummer (IBAN) sollte in Zukunft ausreichen. Ein weiterer Vorteil ist, dass einheitliche Überweisungsgebühren, unabhängig von der Höhe der Überweisung, berechnet werden müssen.

Vorteile für Unternehmen

Unternehmen sollten grenzüberschreitende Lastschriftverfahren in Euro zwischen zwei Bankkonten innerhalb der EU einrichten, um regelmäßig grenzüberschreitende Abrechnungen von Kunden zu tätigen. Die Abschaffung derzeit bestehender multilateraler Umtauschgebühren bei grenzüberschreitenden Lastschriften soll es Unternehmen ermöglichen, ihre Zahlungszentren im EU-Mitgliedsland ihrer Wahl zu gründen.


Unternehmen könnten zudem alle grenzüberschreitenden Eurozahlungen von einem einzigen Eurokonto in einem Land ihrer Wahl einrichten, um ihre Finanzverwaltung zu verbessern und Cashflows mit niedrigeren Kosten zu beschleunigen.
Die neue Gesetzgebung wurde in der ersten Lesung mit  635 Ja-Stimmen bei 17 Nein-Stimmen und 31 Enthaltungen angenommen.