Wirtschaftswachstum durch effizientere Entwicklung von Normen 

Pressemitteilung 
 
 

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Unternehmen in der EU sollen schneller Zugang zu standardisierten Lösungen für technische Probleme erhalten, um so Produktionskosten zu senken, bewährte Verfahren ("best-practice") zu verbreiten, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und ihr Wachstum zu fördern. Das ermöglicht eine neue Verordnung zur Modernisierung der Entwicklung von EU-Normen, die am Dienstag angenommen wurde

Die neue Verordnung zielt insbesondere darauf ab, die Verwendung von Normen im  Dienstleistungsbereich oder bei Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu fördern, um die rasche Verbreitung von bewährten Verfahren und Neuerungen zu unterstützen.


"Das Parlament hat das gesamte System vereinfacht - bei der Verwaltung und der Finanzierung - und gleichzeitig eine hohe Transparenz gewährleistet", sagte die Berichterstatterin des Parlaments Lara Comi (EVP, IT) in der Debatte am Montag.


Die Nutzer einbinden


Der Schlüsselerfolg des Parlaments in den Verhandlungen war, sicherzustellen, dass
KMU, Verbraucherorganisationen, sowie ökologische und gesellschaftliche Interessengruppen  an der Entwicklung angemessen beteiligt werden, die Standpunkte etwa von Menschen mit Behinderungen oder älteren Personen berücksichtigt werden, und die Produkte den Anforderungen entsprechen.


Klare Regeln für die Zusammenarbeit


Die neue Verordnung legt Regeln für die Zusammenarbeit zwischen allen an der Entwicklung von Normen Beteiligten auf nationaler und EU-Ebene fest (d.h. nationale und europäische Normungsorganisationen und die Europäische Kommission), um eine klare Trennung der Zuständigkeiten zu gewährleisten, Verwaltungsprobleme zu vermeiden und die Entstehung von unvereinbaren oder widersprüchlichen Normen zu verhindern.


Dank der neuen Regeln wird die europäische Normung besser mit dem internationalen Normungssystem abgestimmt sein, und so die weltweite Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen verbessern.


Normen sind freiwillige Leitlinien für Erzeuger mit genauen technischen und qualitativen Angaben für ein breites Spektrum von Gütern oder Dienstleistungen von Ladegeräten bis hin zu Sprachkursen, um Mindestanforderungen zum Beispiel in den Bereichen Sicherheit oder Interoperabilität von Produkten zu erfüllen und gleichzeitig den Verbrauchern den Produktvergleich zu vereinfachen.


Laut der Europäischen Kommission liegt der Beitrag von Normen zum jährlichen Wachstum in der EU bei mehr als 35 Milliarden EUR (Zahlen von 2009).


Die Verordnung zur Modernisierung des europäischen Normungssystems ist der erste vom Parlament verabschiedete Legislativvorschlag im Rahmen der Binnenmarktakte. Die neuen Regeln treten am 1. Januar 2013 in Kraft und werden in den Mitgliedstaaten unmittelbar Anwendung finden.


Die Verordnung wurde mit 639 Ja-Stimmen gegen Nein-Stimmen 18 und 17 Enthaltungen angenommen.



Verfahren: Mitentscheidung  (Einigung in erster Lesung)
Pressekonferenz: Dienstag, 11. September 15:00