Parlamentarische Anfrage - O-000097/2014Parlamentarische Anfrage
O-000097/2014

Siebzigster Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz

16.12.2014

Anfrage zur mündlichen Beantwortung O-000097/2014
an die Kommission
Artikel 128 der Geschäftsordnung
Charles Goerens, Cecilia Wikström, Louis Michel, Frédérique Ries, Michael Theurer, Nathalie Griesbeck, Alexander Graf Lambsdorff, Angelika Mlinar, Maite Pagazaurtundúa Ruiz, Ivan Jakovčić, Johannes Cornelis van Baalen, Ramon Tremosa i Balcells, Marielle de Sarnez, Beatriz Becerra Basterrechea, Dominique Riquet, im Namen der ALDE-Fraktion

„Der Tod durch den Henker geschieht immer zweimal, das zweite Mal durch das Schweigen.“ (Elie Wiesel)

Da mit den letzten Überlebenden der Vernichtungslager nach und nach auch die Erinnerung stirbt, ist es nun an uns, uns die Geschichte zu eigen und zur Aufgabe zu machen. Dies ist umso wichtiger, als es immer öfter zu antisemitischen Bekundungen kommt, ja sogar zur Leugnung der Schoah. Dies gibt Anlass zu großer Sorge. Besonders wichtig ist daher die Vermittlung der Schoah im Rahmen des Schulunterrichts. Die Mitgliedstaaten müssen dies fördern und dafür sorgen, dass entsprechende Lehr- und Lernmittel zur Verfügung stehen.

1. Sind die Mitgliedstaaten bereit, die Schoah allgemein als Unterrichtsthema einzuführen und die entsprechenden Lehr- und Lernmittel zu verbessern?

2. In unserem Bestreben, uns die Geschichte zu eigen und zur Aufgabe zu machen, müssen wir uns auf unwiderlegbare historische Belege stützen können. Wäre es nach Einschätzung der Kommission daher nicht an der Zeit, dafür zu sorgen, dass die Akten der Nürnberger Prozesse in alle Sprachen der Europäischen Union übersetzt werden?