Parlamentarische Anfrage - O-000080/2016Parlamentarische Anfrage
O-000080/2016

Zugang zu Energie in Afrika

24.5.2016

Anfrage zur mündlichen Beantwortung O-000080/2016
an die Kommission
Artikel 128 der Geschäftsordnung
Gilles Pargneaux, Miriam Dalli, Hugues Bayet, Anna Elżbieta Fotyga, Younous Omarjee, Michèle Rivasi, Sylvie Guillaume, Michela Giuffrida, Miroslav Poche, Piernicola Pedicini, Nessa Childers, Tokia Saïfi, Angélique Delahaye, Maurice Ponga, Norbert Neuser, Vincent Peillon, Charles Goerens, Bernd Lange, Nathalie Griesbeck, Ana Gomes, Julie Ward, Marielle de Sarnez, Merja Kyllönen, Alain Cadec, Robert Rochefort, Yannick Jadot, Demetris Papadakis, Derek Vaughan, Santiago Fisas Ayxelà, Fabio Massimo Castaldo, Hannu Takkula, Dario Tamburrano, Claude Turmes, Guillaume Balas, Paavo Väyrynen, Mariya Gabriel, Dominique Riquet, Matthias Groote, Brando Benifei, Michel Dantin, Adam Szejnfeld

Derzeit verfügt der Großteil der Bevölkerung Afrikas über einen unzureichenden Zugang zu Energie. Beinahe 700 Millionen der 1,111 Milliarden Einwohner Afrikas haben keinen Zugang zu elektrischem Strom. Bis zum Jahr 2030 dürfte diese Zahl auf 1,3 Milliarden ansteigen. Die Lage wird dadurch verschlimmert, dass der Zugang zu Energie eine Voraussetzung für die Erfüllung vieler anderer Grundbedürfnisse ist – etwa für den Zugang zu Wasser, Bildung, Gesundheit und Beschäftigung, für die Dienstleistungsbranche, die Industrie und die Landwirtschaft sowie für Stabilität, Sicherheit und die Ausgewogenheit zwischen den Regionen. Wir müssen uns vor Augen halten, dass ein dank eines besseren Zugangs zu Energie von Aufschwung geprägtes Afrika eine Chance für Europa darstellt und der EU neue Quellen wirtschaftlichen Wachstums bietet. Außerdem geht aus den Vorbemerkungen des auf der Klimakonferenz COP 21 geschlossenen Übereinkommens von Paris deutlich hervor, dass der universelle Zugang zu nachhaltiger Energie in den Entwicklungsländern und insbesondere in Afrika durch den vermehrten Einsatz von Energie aus erneuerbaren Quellen gefördert werden muss.

Es ist möglich, den Anteil der afrikanischen Bevölkerung mit Zugang zu Energie innerhalb von weniger als zehn Jahren von 30% auf 80% zu erhöhen. Es gibt bereits Initiativen zum Ausbau der Elektrifizierung Afrikas. Während des Gipfeltreffens der Afrikanischen Union am 15. Juni 2015 bekräftigten die Staats- und Regierungschefs, dass sie die Einrichtung eines Finanzierungsinstruments für die Elektrifizierung Afrikas befürworten. Dadurch soll es möglich sein, personelle und finanzielle Ressourcen zu mobilisieren und gewährte Beihilfen und ihren Verwendungszweck zu verfolgen. Es wurden bereits Vorhaben zum Ausbau des Zugangs zu Energie in Afrika vorbereitet und festgelegt. Nun steht ihrer Umsetzung nur noch die mangelnde Zahlungsfähigkeit im Wege. Die EU muss wesentlich dazu beitragen, dieses letzte Hindernis für den Ausbau des Energiezugangs in Afrika zu überwinden.

Arbeitet die Kommission in diesem Zusammenhang an einer tragfähigen EU-Politik zu Afrika, indem sie eine konkrete Partnerschaft zwischen der EU und Afrika zur Elektrifizierung des Kontinents ausarbeitet? Wie beabsichtigt die Kommission angesichts der auf der COP 21 getroffenen Vereinbarungen, den Ausbau der Energie aus erneuerbaren Quellen in Afrika zu fördern?