Index 
 Vollständiger Text 
Ausführliche Sitzungsberichte
Donnerstag, 19. Juni 2008 - Straßburg Ausgabe im ABl.

Für eine europaweit sicherere, sauberere und effizientere Mobilität: Erster Bericht über die Initiative „Intelligentes Fahrzeug“ (Aussprache)
MPphoto
 
 

  Paweł Bartłomiej Piskorski, im Namen der ALDE-Fraktion. – (PL) Frau Präsidentin, Herr Kommissar! Wie wir hier gestern gesagt haben, sind Sie in Ihrer neuen Rolle zu einem besonders guten Zeitpunkt während unserer Aussprache über Straßenverkehr hierher gekommen.

In den letzten Tagen haben wir über verschiedene Punkte diskutiert, die die Sicherheit und die Qualität des Straßenverkehrs verbessern sollen. Vorgestern sprachen wir über die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern, gestern diskutierten wir über die Beförderung gefährlicher Stoffe und sichere Straßensysteme. Thema heute sind die Fahrzeuge selbst, d. h. wie die Fahrzeuge, die von den Menschen auf den Straßen in der Europäischen Union benutzt werden, so sicher wie möglich gemacht werden können.

Für uns besteht das Ziel ganz klar darin, es den EU-Bürgern zu ermöglichen, sich effizienter fortzubewegen, und ihr Leben bequemer zu gestalten, aber zugleich sollten sie sich sicherer fühlen, damit wir, dank unseren Rechtsvorschriften, unseren Wählern, den Menschen, sagen können, dass wir einen positiven Beitrag geleistet haben. Spezifische Maßnahmen des Europäischen Parlaments zeigen die Bedeutung nicht nur dieses Hohen Hauses, sie zeigen auch, dass EU-Recht und die EU-Organe einen positiven und greifbaren Einfluss auf das Leben eines jeden Bürgers haben.

Wir sollten nicht vergessen, dass zwei Dinge zu bedenken sind, wenn wir über Initiativen zur Erhöhung der Sicherheit von Fahrzeugen diskutieren. Zunächst einmal das Fahrzeug selbst und alle Systeme, die wir erörtern: Systeme zur Geschwindigkeitskontrolle, zur Stabilitätskontrolle, zur Abstandskontrolle, all diese Assistenzsysteme, zusammen mit Navigationssystemen, sind sehr wichtige Dinge, die die Funktionen des Fahrzeugs verbessern, das von den auf der Straße Reisenden als Werkzeug genutzt wird.

Wir sollten aber auch bedenken, und es ist angebracht, in diesen Redebeiträgen darauf hinzuweisen, dass für unsere Bürger, für die Reisenden auf der Straße, die Frage der Kommunikation ebenfalls von großer Bedeutung ist, sollte es ein Unglück, einen Unfall oder irgendein Missgeschick geben. Unsere Bürger sollten darauf vertrauen können, dass sie dank der technischen Ausstattung und den Systemen, die wir einführen, so rasch wie möglich Hilfe erhalten.

Beide Aspekte sind sehr wichtig. Beide, das bedeutet wirksame Informationssysteme, damit bei einem Unfall Hilfe eintreffen kann, und gleichzeitig Systeme, die die Fahrzeuge selbst verbessern.

Bei der Diskussion dieses Berichts, den meine Fraktion unterstützt, müssen wir auch an seine Grenzen denken. Vor allem dürfen wir, wenn wir von einem intelligenten Fahrzeug sprechen, nicht vergessen, dass ein sehr wichtiger Teil eines intelligenten Fahrzeugs ein intelligenter Fahrer ist. Dies ist nicht unbedeutend, und der Ausbildungsaspekt ist sehr wichtig. Wir haben bei zahlreichen Gelegenheiten festgestellt, dass technologischer Fortschritt nicht mit einer größeren Sicherheit einhergegangen ist. Warum? Weil sich die Fahrer trotz verbesserter Technologie und schnelleren Fahrzeugen für unbezwingbar hielten, wenn sie in ihren Autos saßen. Bessere Straßen bedeuteten, dass sie schneller fahren konnten. Aus diesem Grund ist die Frage der Ausbildung ebenfalls von großer Wichtigkeit, da sie den Nutzen moderner Technologie, aber auch ihre Grenzen aufzeigt. Und sie zeigt auch, wie Fahrer die modernen Technologien, die wir hoffentlich implementieren werden, nicht missbrauchen sollten.

Es wurde auch die Frage der Marktkräfte aufgeworfen, da es keine Garantien gibt, dass die von uns eingeführten Rechtsvorschriften, so gut, nutzbringend, geeignet und positiv sie auch für die Fahrer sein mögen, zu einem unmittelbaren Austausch von Fahrzeugen gegen solche Fahrzeuge führen werden, von denen wir der Meinung sind, sie seien sicherer, effizienter und einfacher zu handhaben. Es bestehen keine Garantien, da es natürlich die Kostenbarriere gibt. Diese Barriere könnte den Zugang zu diesen Fahrzeugen erheblich beschränken. Ich bin kein Befürworter von kostspieligen Systemen, und für die Kommission wie auch für uns alle ist es gewissermaßen eine intellektuelle Herausforderung zu wissen, was zu tun ist, um nicht nur Fahrzeuge sicherer und Straßen besser zu machen, sondern auch zu bewirken, dass unsere Bürger, die Bürger der Europäischen Union, sie benutzen wollen und über die hierfür erforderlichen finanziellen Möglichkeiten verfügen.

Ich danke der Berichterstatterin sehr, und möchte meine ganze Unterstützung für diesen Bericht noch einmal zum Ausdruck bringen.

 
Rechtlicher Hinweis - Datenschutzbestimmungen