Helga Trüpel, im Namen der Verts/ALE-Fraktion. – Herr Präsident! Wir haben gerade den 30-jährigen Geburtstag von Erasmus gefeiert. Wir haben über zehn Millionen, insbesondere junge, Menschen erreicht. Also, es ist klar: Es ist eine wirkliche europäische Erfolgsgeschichte. Das Budget ist in dieser Planungsperiode um 40 % gestiegen, aber es ist klar: Auch das reicht noch nicht.

Aber ich will vor allem mal kurz kucken, was noch geändert werden muss, um das Erasmus-Programm besser zu machen: Kleine Schulprojekte sollten stärker gefördert werden, die Bedeutung des formalen und informellen Lernens sollte anerkannt und insbesondere die Bedeutung des informellen Lernens sollte gestärkt werden. Wir müssen benachteiligte Jugendliche mehr berücksichtigen und bei der internen Mittelverteilung mehr Geld für Jugendliche im Bereich Sport vorsehen. Und auch alle Antragsverfahren und auch die elektronischen Leitfäden sollten vereinfacht werden.

Ich möchte noch auf drei Extrapunkte zu sprechen kommen: Der europäische Solidaritätskorps ist im Prinzip eine gute Sache – auch ich unterstütze das –, aber er darf nicht aus den Mitteln von Erasmus + bezahlt werden, sondern die Mittel, die es jetzt dafür gibt, sollen für die Schwerpunkte von Erasmus + verwendet werden. Das gleiche gilt für die Idee des Interrailtickets: Auch das ist gut, wenn junge Menschen die Möglichkeit haben, damit zu reisen, aber es darf nicht aus den Mitteln des Erasmus-Programms finanziert werden. Und dann gibt es die Idee – und ich bin gerade bei der Politik von Trump sehr bereit, über die Notwendigkeit einer neuen Sicherheitspolitik in Europa nachzudenken –, aber man sollte die Mittel aus Erasmus jetzt nicht als Erstes für mögliche militärische Kooperationen nutzen.

Also konzentrieren wir uns auf die eigentlichen Aufgaben, darauf, für einen Erasmus, für den wir jetzt so gekämpft haben, weiter die Mittel auszubauen, und wenn es zusätzliche gute Politikbereiche gibt, dann muss dafür frisches Geld besorgt werden.