Palmöl und die Rodung von Regenwäldern (Aussprache)
Martin Häusling (Verts/ALE). – Frau Präsidentin! Herr Kommissar Vella, ich bin enttäuscht von Ihrer Antwort, die Sie gegeben haben. Das ist leider sehr unambitioniert, und Sie setzen auf freiwillige Partnerschaften. Damit wird das Problem nicht gelöst werden. Wir müssen was am Verbrauch tun, das haben viele Kollegen gesagt. Palmöl ist ein Billigmacher in Nahrungsmitteln und kann ersetzt werden. Aber was ein echter Skandal ist, ist dass 45 % des Palmöls – immerhin eine Million Hektar – tatsächlich in Agrotreibstoffe wandern. Das müssen wir doch sofort beenden und nicht erst 2020. Das ist schmutziger Treibstoff, und da kann man nicht noch ein Umweltetikett draufkleben.
Wir müssen aber auch angehen, dass europäische Firmen, europäische Banken noch an der Finanzierung des Geschäfts mitwirken. Da müssen wir einen Riegel vorschieben. Aber wir sind uns ja alle im Klaren: Ein Großteil der Entwaldung geht auf das Konto von Palmöl, auch ein Großteil der Emissionen geht auf das Konto von Palmöl, und dann gibt es trotzdem noch welche, die dann mit Nachhaltigkeitszertifikaten wie dem Runden Tisch für Palmöl kommen. Es gibt im Moment keine nachhaltige Zertifizierung, die wirklich ihren Namen verdient. Wir müssen Kriterien anlegen, die wirklich nachhaltig sind, und nicht diesen Etikettenschwindel noch mitmachen.