Martin Häusling (Verts/ALE). – Herr Präsident! Herr Kommissar, ich dachte eigentlich, dass bei uns immer noch das Vorsorgeprinzip gilt. Es gibt bisher nicht ausgeräumte Zweifel an Glyphosat, und Sie ignorieren das ganz konsequent. Sie ignorieren auch, dass bei den Studien bestimmte Studien überhaupt nicht in das Prüfverfahren einbezogen wurden, sondern nur Studien, die die Industrie erstellt hat. Wir müssen doch mal ernsthaft darüber nachdenken, ob unser Prüfverfahren überhaupt noch den neuen Standards entspricht.
Und bei Ihnen kommen gar keine Zweifel auf. Wenn Sie die Monsanto-Papers aus den USA gelesen haben, dann müssten auch Ihnen Zweifel kommen, ob das Verfahren nicht doch von Monsanto ein wenig manipuliert wurde, um es mal vorsichtig zu formulieren. Und Ihre Konsequenz daraus ist überhaupt keine Einschränkung für Glyphosat, noch nicht einmal in der Vor-Ernte-Anwendung. Sie ignorieren komplett die Gefahren für die Biodiversität, und Sie sagen jetzt: Business as usual, es kann so weitergehen.
Das kann so nicht sein! Sie ignorieren auch die Tatsache, dass fast eine Million Menschen Unterschriften sammeln, um hier im Europäischen Parlament nochmal eine Debatte zu bekommen. Auch das ignorieren Sie komplett, und das ist keine gute demokratische Maßnahme.