Ulrike Trebesius (ECR). – Frau Präsidentin! Die Reform der freiberuflichen Dienstleistungen macht im Sinne der EU-Verträge einen guten Eindruck. Die Richtlinie ist insgesamt ausgewogen und wird die Wirtschaft der Europäischen Union stärken. Von daher kann und werde ich ihr zustimmen. Ich möchte auf ein anderes Problem in diesem Zusammenhang aufmerksam machen: Die innereuropäische Migration infolge von EU—Osterweiterung und Eurokrise ist weit größer als ursprünglich angenommen. Besonders der Brexit war ein deutlicher Warnruf für die EU. Nach dem Brexit werden in den nächsten Jahren verstärkt Migrationsströme in den bereits stark durch Migration betroffenen Ballungszentren Westeuropas – auch meine Stadt ist betroffen – eintreffen. Bereits in den letzten Jahren gehen durch Migration, Binnenmigration und ungelöste Eurokrise die Immobilienpreise und Mieten durch die Decke. Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich noch verstärken, auch durch gut gemeinte Berichte wie den hier vorliegenden.

In anderen Berichten, wie zum Beispiel der Entsenderichtlinie, finden wir heute bereits versteckte protektionistische Maßnahmen. Zwar will keiner der sogenannten Proeuropäer zugeben, dass die Migration – also die europäische Binnenmigration – eben auch Probleme mit sich bringt, aber an der Unterstützung für protektionistische Maßnahmen ist genau dies zu erkennen. Wir müssen uns hier einfach ehrlich damit auseinandersetzen.