Bericht 2018 über Bosnien und Herzegowina (Aussprache)
Josef Weidenholzer (S&D). – Herr Präsident! Auch 20 Jahre nach Dayton hat sich Bosnien und Herzegowina noch nicht von den Folgen dieses Krieges erholt. Appelle und wohlmeinende Zusicherungen gab es viele und viel zu viele, weil ihnen niemals Taten folgten. Deshalb gibt es immer noch diese ethnischen Spannungen. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit hat sich ausgebreitet, und externe Einflussnahme ist allerorten spürbar. Das Land ist zum Spielball geopolitischer Interessen geworden.
Es gibt nur eine Möglichkeit, aus diesem Dilemma herauszukommen: eine europäische Perspektive. Dazu braucht es aber viel mehr als eine jährliche Debatte im Europäischen Parlament. Es braucht eine neue Dynamik, die von uns ausgehen muss. Die Menschen, allen voran die Jugend, wie die jüngsten Proteste gezeigt haben, warten darauf.
Lassen Sie mich eine junge Frau, eine Studentin, aus Jajce zitieren: Für unsere Generation ist es nicht wichtig, wer welche Nationalität hat und welchen Glauben, sondern dass wir eine gute Zeit zusammen haben.