Parlamentarische Anfrage - E-5067/2007Parlamentarische Anfrage
E-5067/2007

Tuberkulose in Osteuropa und Zentralasien

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-5067/07
von John Bowis (PPE-DE) und Georgs Andrejevs (ALDE)
an den Rat

Die Tuberkulose (TB) stellt eine beträchtliche Gefahr für die Gesundheit der Menschen in der EU, ihren Nachbarländern und den zentralasiatischen Staaten dar. Im Jahre 2005 wurden in der europäischen Region der WHO 445 000 neue TB-Fälle sowie 66 000 Todesfälle gemeldet. Seit 1990 hat sich die Zahl der Tuberkulosefälle in Kasachstan und Kirgisistan verdoppelt, in Usbekistan verdreifacht und in Tadschikistan verfünffacht. Osteuropa und Zentralasien weisen die höchsten Prävalenzraten für multiresistente TB (MDR-TB) und extrem resistente TB (XDR-TB) auf, die nicht auf die First-Line-Behandlung ansprechen.

In Anbetracht möglicher Auswirkungen der TB auf die öffentliche Gesundheit und Sicherheit in Europa ist es höchst bedauerlich, dass Fragen der öffentlichen Gesundheit in der vom Rat im Juni vorgestellten EU-Strategie für Zentralasien überhaupt nicht erwähnt werden. Auch das Instrument der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENPI) hat die drohende Gefahr, die von Infektionskrankheiten wie der Tuberkulose ausgeht, bisher nicht thematisiert.

Wie gedenkt der Rat neben der verstärkten Überwachung durch das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) die Mitgliedstaaten und Nachbarländer im Kampf gegen die zunehmende Tuberkulosegefahr in Osteuropa und Zentralasien zu unterstützen?

ABl. C 191 vom 29/07/2008