Parlamentarische Anfrage - E-6901/2008Parlamentarische Anfrage
E-6901/2008

Töten von Delfinen auf den Färöer-Inseln

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-6901/08
von Luca Romagnoli (NI)
an die Kommission

Nach den ausführlichen Dokumentationen über Wal-Massaker bei den Färöer-Inseln haben sich jetzt weitere grausame Abschlachtungen auf dänischem Gebiet zugetragen. Opfer sind diesmal zahlreiche Grindwale (Globicephala melas), die zwar Walen gleichen, aber zur Familie der Delfine gehören. Laut einigen internationalen Quellen hat diese Barbarei seit rund 300 Jahren Tradition — Hunderte von Delfinen werden von jungen Männern in einem Initiationsritus brutal ermordet.

Zwar ist noch nicht alles über die Delfine genau erforscht, Tatsache ist aber, dass die Delfinpopulation rasch abnimmt, auch aufgrund der Dezimierung von Tintenfischen, der Hauptnahrung des Delfins. Außerdem ist der Delfin in der „Roten Liste“ gefährdeter Arten der World Conservation Union (IUCN) aufgeführt. Die Europäische Union hat bereits eine gemeinsame Position zur Unterstützung des weltweiten Moratoriums für die kommerzielle Waljagd (dazu gehören auch die oben genannten Arten) gefunden, die dänische Regierung hat jedoch entschieden, als einziges EU-Mitglied eigene Wege zu gehen.

In Anbetracht dessen wird die Kommission um Auskunft ersucht, ob nicht wirksamere Maßnahmen zur Beendigung solcher barbarischen Massaker und zum Schutz der Artenvielfalt ergriffen werden müssen. Ist die Kommission nicht der Ansicht, dass größerer Druck auf die dänische Regierung ausgeübt werden muss, damit solche Vorkommnisse zumindest auf dem Gebiet der Europäischen Union ausgeschlossen werden können?

ABl. C 316 vom 23/12/2009