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Procedure : 2011/2046(INL)
Stadium plenaire behandeling
Documentencyclus : A7-0008/2012

Ingediende teksten :

A7-0008/2012

Debatten :

PV 02/02/2012 - 8
CRE 02/02/2012 - 8

Stemmingen :

PV 02/02/2012 - 12.3
CRE 02/02/2012 - 12.3
Stemverklaringen
Stemverklaringen

Aangenomen teksten :

P7_TA(2012)0019

Volledig verslag van de vergaderingen
Donderdag 2 februari 2012 - Brussel Herziene uitgave

8. Grensoverschrijdende overdracht van vennootschapszetels (korte presentatie)
Video van de redevoeringen
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  Der Präsident. − Als nächster Punkt folgt die kurze Darstellung des Berichts mit Empfehlungen an die Kommission gemäß Artikel 138 GO von Evelyn Regner im Namen des Rechtsausschusses zur 14. gesellschaftsrechtlichen Richtlinie zur grenzüberschreitenden Verlegung von Unternehmenssitzen (2011/2046(INI)) (A7-0008/2012).

 
  
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  Evelyn Regner, Berichterstatterin. − Herr Präsident, sehr geehrte Frau Kommissarin! Zunächst möchte ich mich bei den Schattenberichterstattern für die konstruktive Zusammenarbeit bedanken. Vor allem bei Herrn Lehne und Frau Thein, aber auch bei Herrn Boulland, dem Verfasser der Stellungnahme im Beschäftigungsausschuss, der interessante, sehr brauchbare Aspekte zum Verlegungsplan sowie zur Beteiligung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und deren Vertreter eingebracht hat.

Der Berichtsentwurf wurde im Rechtsausschuss einstimmig angenommen, die Stellungnahme im Beschäftigungsausschuss mit überwältigender Mehrheit. Das soll ein Aufruf an die Kommission sein, endlich legislativ tätig zu werden, denn es werden hier heikle Themen behandelt: Die Sitzfrage und die Frage der Arbeitnehmerbeteiligung.

Eine Kapitalgesellschaft, die ihren Sitz von einem EU-Staat in einen anderen verlegen möchte, steht vor einer Herausforderung. Sie muss rechtlich gesehen ihre Zelte komplett abbauen, um sie in einem anderen EU-Land wieder aufbauen zu können. Sie muss ihre Rechtspersönlichkeit aufgeben – und das im Jahr 2012 vor dem Hintergrund des EU-Binnenmarkts. Das heißt, das kostet Zeit, Geld, Nerven und ist auch mit sozialen Kosten verbunden. Es handelt sich also um eine echte Regelungslücke, und das Europäische Parlament ist sich dessen bewusst. Es hat die Kommission auch in der Vergangenheit schon wiederholt aufgefordert, endlich legislativ tätig zu werden.

Was ist die Folge für Unternehmen? Unternehmen flüchten ganz einfach. Es findet ein Wettbewerb der nationalen Gesellschaftsrechtsformen statt – Limited gegen Gesellschaft mit beschränkter Haftung –, wir haben hier sehr viele Beispiele. Sie flüchten in Verschmelzungen, das heißt, es findet ein race to the bottom statt. Das will ich nicht! Es soll keinen sogenannten Delaware-Effekt geben. Das heißt, wir brauchen eine Richtlinie, eine vierzehnte gesellschaftsrechtliche Richtlinie zur Sitzverlegung. Aber die Verlegung des Sitzes soll geordnet erfolgen, nicht in Cowboy-Manier. Ich will keinen hektischen Aufbruch von Unternehmen, bei dem die Hälfte auf der Strecke bleibt. Unternehmen dürfen nicht quasi ihre Spuren verwischen und ihre Pflichten im Wegzugstaat zurücklassen, wenn sie ihren Sitz verlegen.

Nun zu den beiden Hauptproblemen, um die es hier geht. Zunächst zur Frage der Beteiligung der Arbeitnehmer: Die Beteiligung der Arbeitnehmer trägt zum nachhaltigen Erfolg von Unternehmen bei. Arbeitnehmerrechte im Einklang mit dem gemeinschaftlichen Besitzstand, das ist die Forderung in meinem Bericht. Dies bedeutet Respekt vor Information und Konsultation sowie Mitbestimmung der Arbeitnehmer und ihrer Vertreter. De facto bedeutet dies, so meine Aufforderung an die Kommission, dass gegebenenfalls Verhandlungen über eine Auffanglösung zum Schutz bestehender Mitbestimmungsrechte notwendig sind. Mir schwebt da schon ein Best Practice-Beispiel vor. Wir haben bereits Regelungen im Zusammenhang mit der europäischen Aktiengesellschaft.

Nun zur Sitzfrage, der zweiten heißen Kartoffel, um die es hier geht. Es gibt in der Europäischen Union Länder, die die Trennung von Verwaltungs- und Satzungssitz zulassen, und jene, bei denen das nicht der Fall ist. Eine Sitztrennung begünstigt die Umgehung von zwingenden Schutznormen jenes Staates, in dem die Gesellschaft ihren Verwaltungssitz, sozusagen ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt hat.

Der Bericht hält fest, wir wollen keine Steuerflucht, keinen Missbrauch von Briefkastenfirmen zur Umgehung rechtlicher, sozialer und steuerlicher Bedingungen. Was wir wollen, ist eine praktische Lösung. Im Bericht haben wir das recht salomonisch gelöst. Frau Kommissarin, bitte bestellen Sie Herrn Barnier, der dafür zuständig ist, endlich tätig zu werden und dabei auf den Kernbereich abzuzielen, auf die gemeinsame Sitzverlegung, also jene politischen Bereiche, denen letztlich alle Staaten entsprechend zustimmen können. Stellen Sie auf die wirtschaftliche Tätigkeit im Zuzugstaat ab.

Der Binnenmarkt kann seinen Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten, das wir heute mehr denn je brauchen. Zögern Sie also nicht, endlich einen Vorschlag vorzulegen, und wiederholen Sie bitte nicht jene Fehler, die bei der europäischen Privatgesellschaft gemacht wurden.

 
  
 

„Catch the eye“-Verfahren

 
  
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  Silvia-Adriana Ţicău (S&D). - Transferul transfrontalier al companiilor reprezintă unul dintre elementele esenţiale în realizarea pieţei interne, iar articolele 49 şi 54 din Tratatul privind funcţionarea Uniunii garantează libertatea de stabilire a societăţilor europene oriunde pe teritoriul Uniunii Europene. Cu toate acestea, lipsa de uniformitate a legislaţiei privind transferul şi modalităţile de transfer al sediului social al unei societăţi, precum şi riscul legat de locurile de muncă, de dificultăţile administrative, de costurile aferente, de implicaţiile sociale şi de lipsa securităţii juridice, fac dificilă realizarea transferului.

Solicităm Comisiei să prezinte o propunere de directivă privind transferul transfrontalier al sediului social, astfel încât transferul să se facă numai după ce conducerea sau consiliul de administraţie al unei societăţi care planifică un transfer, redactează un plan de transfer pentru care au fost consultaţi şi angajaţii societăţii respective. Consider că serviciile de guvernare electronică şi punctele unice de contact, create în baza Directivei serviciilor, pot simplifica sarcina administrativă în cazul transferului unei societăţi.

 
  
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  Monika Flašíková Beňová (S&D). - Veľmi oceňujem aktivity kolegyne Regnerovej a pripájam sa k jej výzve. Legislatívna iniciatíva v problematike presúvania sídiel obchodných spoločností je veľmi potrebná. Sloboda podnikania je dôležitá, ale keď sa zmena sídla spoločnosti realizuje bez toho, aby sa zároveň do nového pôsobiska presúvali aj ostatné aktivity firmy, spravidla ide o nekalú aktivitu. Väčšinou ide o pokus vyhýbať sa buď daňovým povinnostiam, alebo obchádzať pracovné právo domácej krajiny.

Vytváranie tzv. schránkových spoločností, s ktorými máme aj v členských štátoch Európskej únie svoje skúsenosti, je určite nežiaducim javom, proti ktorému treba zasiahnuť. Samozrejme, legislatíva by mala rozlišovať a nemala by brániť poctivým spoločnostiam, aby v prípade potreby a za predpokladu legitímneho dôvodu aj so svojou prevádzkou zmenili pôsobisko. Dobrým kontrolným mechanizmom, ktorý presadzuje naša frakcia, je zapojenie zamestnancov spoločností do rozhodovania o cezhraničnom presune sídla, napríklad formou ich efektívnej účasti v správnych radách firiem.

 
  
 

Ende des „Catch the eye“-Verfahrens

 
  
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  Kristalina Georgieva, Member of the Commission. − Mr President, I would like to congratulate Ms Regner and the Committee on Legal Affairs for the report on the cross-border transfer of company seats. The timing of the report is very appropriate as the Commission will launch, in February, a public consultation on the future of EU company law.

The process was initiated with a conference in May 2011 which brought together practitioners, scholars and experts from a variety of backgrounds, including from this House, to discuss key company law issues. A group of experts established by the Commission provided a report for this conference.

Since then, the Commission has continued its reflections and decided to involve a larger circle of EU citizens in the work by launching a public consultation. The issue of companies’ cross-border mobility including, but not limited to, the question of a directive on the cross-border transfer of companies’ registered offices, is an integral part of this. The public consultation will contain detailed questions on the need and conditions for a possible directive, as well as its likely effects. The view expressed in the report today will fit into this process in a valuable way. So many thanks again to the rapporteur.

This is not the first time Parliament has called on the Commission to come forward with a proposal for a directive on the cross-border transfer of company seats. The Commission has already openly engaged in a dialogue on the need for such a directive, which would have to bring real value for the companies and for the internal market. Clearly, this is not a topic that has disappeared from the Commission’s radar.

There are two specific issues in this context that require careful consideration. I am referring here to the separation between a registered office of administration on the one hand and to employees’ participation on the other. The negotiations on the European private company statute have shown once again how difficult it is to find compromises on these issues between Member States. The Commission finds the report very balanced regarding these issues and we are grateful for this.

The Commission looks forward to continuing the constructive dialogue with Parliament on the important issue of corporate mobility in general and the directive on the cross-border transfer of company seats in particular. I can assure you that Commissioner Barnier will take full ownership of the follow-up of the discussion we have had in this House today. The Commission plans to finalise its reflection on this issue in the course of this year.

 
  
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  Der Präsident. − Die Aussprache ist geschlossen.

Die Abstimmung findet heute um 12.00 Uhr statt.

Schriftliche Erklärungen (Artikel 149)

 
  
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  Ildikó Gáll-Pelcz (PPE), írásban. – Megítélésem szerint a vállalatok székhelyének határokon átnyúló áthelyezéséről szóló tizennegyedik társasági jogi irányelv alapvetően az Unió versenyképességének erősítését szolgálja. Ennek előfeltétele egy dinamikus és flexibilis társasági jog. Amint láttuk, még a legjelentősebb ítéletek kiterjesztő értelmezése sem elegendő ahhoz, hogy a letelepedés szabadsága vonatkozásában felmerült valamennyi bizonytalanságot eloszlassa, és teljes jogbiztonságot teremtsen. Pedig a gazdasági életnek éppen erre van szüksége. A korlátozásoktól eltérően viszont segítheti az Unió egészének versenyképességét a társasági és az adójog szintjén megjelenő szabályozási verseny, mely a székhely szabad megválasztásának következményeként alakulhat ki. A vállalkozások szabadon dönthetnek arról, hogy hol legyen székhelyük. A tagállamok kénytelenek egymáshoz igazodni a szabályozás terén, ha el akarják kerülni a kedvezőbb jogi feltételrendszert választó társaságok elvándorlását. Mindez a Közösségen belül egy közvetett harmonizációhoz vezet. Hátra maradt a „hogyan tovább” kérdése. Mára bebizonyosodott, hogy azok a kritikák, melyek elvi szinten kérdőjelezték meg ezen irányelv jövőjét és létjogosultságát alaptalannak bizonyultak. Az azonban nyilvánvaló, hogy a kialakított szabályozás hibáktól nem mentes. Jövőbeli sorsát pedig a hasznossága és a hasznosulása fogja meghatározni.

 
  
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  Jutta Steinruck (S&D), schriftlich. – Ich hoffe, dass der heutige Initiativbericht von der Kommission so aufgefasst wird, wie er vom Parlament geschrieben worden ist. Denn eine Sitzverlegungsrichtlinie kann erhebliche negative Auswirkungen auf die Regelungen zur Unternehmensmitbestimmung haben. Und das nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Europäischen Union. Eine Verlegung des Satzungssitzes kann zum Verlust der Mitbestimmung auf Unternehmensebene führen. Wenn der Satzungssitz grenzüberschreitend verlegt wird, können die Regelungen zur deutschen Unternehmensmitbestimmung umgangen werden. Heute richtet sich die Mitbestimmung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einem Unternehmen danach, in welchem Mitgliedstaat das Unternehmen seinen Satzungssitz hat. Nicht von „Sitzeinheit“ zu sprechen sondern davon, dass dort registriert werden muss, wo auch substantiell real etwas vom Unternehmen da ist, z. B. Geschäftsräume, Mitarbeiter etc. Das heißt, es muss einen realen Bezug zum Registerstaat geben. Die Sitzverlegungsrichtlinie darf nicht dazu benutzt werden, Arbeitnehmer- und Gläubigerrechte durch Gründung von Briefkastengesellschaften im Ausland zu umgehen. Wenn Satzungssitze vom Sitz der Hauptverwaltung getrennt werden können, dann können soziale Rechte wirksam ausgehebelt werden. Das müssen wir verhindern. Das geht nur, wenn Satzungssitz und wahrer Sitz dasselbe sind. So werden auch wirksam die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in der Europäischen Union geschützt.

Ich hoffe, die Kommission wird das soziale Europa und die Rechte der Bürgerinnen und Bürger in ihrem Gesetzesentwurf schützen.

 
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