Parlamentarische Anfrage - E-2560/2007Parlamentarische Anfrage
E-2560/2007

Energiereserven in Griechenland

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-2560/07
von Georgios Karatzaferis (IND/DEM)
an die Kommission

Bekanntermaßen entwickelt Griechenland die erneuerbaren Energiequellen — trotz seines großen Potentials für Wind- und Solarkraft — nur schleppend, obwohl das Erdölvorkommen von Prinos die Energiebilanz des Landes nicht mehr entlastet. Die griechische Staatschuld übersteigt den horrenden Betrag von 230 Milliarden Euro, was weitgehend auf die Ölimporte zurückzuführen ist, von denen das Land stark abhängig ist. Gleichwohl deuten seriöse Studien ausländischer Experten auf Erdölvorkommen in Größenordnung von über zwei Milliarden Barrel in der Ägäis und südwärts Kretas sowie auf gewaltige Mengen Erdgas hin. Keines dieser Vorkommen wird von Griechenland ausgebeutet.

Ist der Kommission bekannt, warum Griechenland seine gewaltigen Erdöl- und Erdgasvorkommen nicht ausbeutet und sich stattdessen aus den arabischen Ländern und Russland beliefern lässt?

Liegen die griechischen Vorkommen innerhalb oder außerhalb der Hoheitsgewässer der Zwölfmeilenzone, die durch die internationale Seerechtskonvention von 1982 eingeführt wurde? Welche Länder der EU wenden dieses Abkommen nicht an?

Hält die Kommission im Sinne der angestrebten Energieautarkie der Union die griechischen Behörden dazu an, die nationalen Energiereserven auszubeuten, wie sie dies auch ja im Falle der erneuerbaren Energien tut?

Was tut die Kommission, die sich so sehr für die Eindämmung des Haushaltsdefizits im Eurowährungsgebiet einsetzt, dafür, dass die griechischen Behörden die natürlichen Ressourcen des griechischen Raumes endlich verantwortlich und systematisch ausbeuten? Da das Land einen Tagesbedarf von 400 000 Barrel hat, würde dies die Handelsbilanz Griechenlands entlasten, die infolge der gewaltigen Erdölimporte in Schieflage gerät.

ABl. C 45 vom 16/02/2008