Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks des EP 

Anwendung des EMAS im Europäischen Parlament

Das Europäische Parlament ist sich bewusst, dass es einen Beitrag zu dem langfristigen Ziel der nachhaltigen Entwicklung leisten muss. Es wird dieser Verantwortung zum einen durch die Wahrnehmung seiner Aufgaben in der Politik und bei Legislativverfahren und zum anderen durch seine Arbeitsweise und im Rahmen seiner täglichen Entscheidungen gerecht.

Daher hat das Europäische Parlament beschlossen, seine Verwaltung zur Anwendung der EMAS-Norm (Eco-Management and Audit Scheme) zu verpflichten, um die Umweltergebnisse seiner Tätigkeiten, Produkte und Dienstleistungen nach Maßgabe der EMAS-Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 und der ISO-Norm 14001:2015 ständig zu verbessern.

Das Europäische Parlament hat in vielen Bereichen – vom Energieverbrauch über die Kohlendioxidemissionen bis hin zu Mobilität, Wasser und Abfall – bewährte Verfahren entwickelt, um seine Umweltauswirkungen zu verringern und zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen.

Wichtige Erfolge bei der Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks des EP

Das Europäische Parlament ist seit 2007, als das EMAS an seinen drei Arbeitsorten eingeführt wurde, sehr gut vorangekommen. Zwischen 2012* und 2019 verzeichnete das Parlament unter anderem diese Erfolge:

  • Verringerung der CO₂-Emissionen um 38 %
  • Verringerung des Stromverbrauchs um 16 % und des Gasverbrauchs um 23 %
  • Erhöhung des Anteils der vor Ort aus erneuerbaren Quellen erzeugten Energie am Energieverbrauch auf 15 %
  • Verringerung des Papierverbrauchs um 44 %
  • Verringerung der Menge der Lebensmittelabfälle um 22 %
  • Erhöhung der Abfallrecyclingquote auf 67 %
  • Ausarbeitung und Einführung eines systematischen, im gesamten Organ geltenden Ansatzes zur Ökologisierung der Vergabe öffentlicher Aufträge mit regelmäßigen Workshops für die ausschreibenden Dienststellen

Lesen Sie mehr über die Ziele und Erfolge des EP.

* Mit Ausnahme der CO₂-Emissionen, für die das Bezugsjahr 2006 ist.

Nutzung von Ökostrom und Kompensation von Emissionen

Seit 2016 kompensiert das Europäische Parlament seine nicht verringerbaren CO₂-Emissionen vollständig und ist damit das erste zu 100 % CO₂-neutrale Organ der EU. Zudem verwendet es 100 % Ökostrom aus zertifizierten erneuerbaren Energiequellen.

Darüber hinaus werden 15 % der gesamten verbrauchten Energie vor Ort aus erneuerbaren Energiequellen wie Erdwärmepumpen, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und Fotovoltaikanlagen erzeugt.

Kreislaufgeprägte Denkweise

Das Europäische Parlament war das erste Organ der EU, in dem – im Jahr 2016 – ein umfassendes Lebensmittelspendenprogramm anlief, in dessen Rahmen unverkaufte Lebensmittel nicht weggeworfen, sondern Wohltätigkeitsorganisationen gespendet werden.

Auch ausrangierte Desktop-Computer, Laptops, Bildschirme und Möbel werden Wohltätigkeitsorganisationen zur Wiederverwendung gespendet.

Mitwirkung der Bediensteten

Wenn es gilt, gemeinsam eine nachhaltige Zukunft zu schaffen, müssen alle mit an Bord sein. Im Europäischen Parlament werden die Bediensteten kontinuierlich dazu angehalten, sowohl am Arbeitsplatz als auch im Privatleben eine ökologische Denkweise an den Tag zu legen.

Durch Schulungen und Kampagnen, die dazu beitragen, ihr Wissen und ihre Sensibilisierung für nachhaltige Lösungen zu verbessern, wird eine bessere Abfallbewirtschaftung gefördert, der Wasserverbrauch verringert, auf nachhaltigeres Pendeln zwischen Wohnung und Arbeitsplatz hingewirkt und auf viele andere Aspekte des Arbeitsumfelds Einfluss genommen.

Weitere Informationen erhalten Sie vom EMAS-Team unter folgender E-Mail-Adresse:

Contact: 

Durch das Engagement der einzelnen Bediensteten und die Unterstützung sämtlicher Dienststellen bietet das EMAS dem Europäischen Parlament einen Rahmen, in dem es seine Treibhausgasemissionen verringern und Ressourcen für künftige Generationen sparen kann. Im Zuge des europäischen Grünen Deals prüft das Europäische Parlament zudem, wie es seine Strategien für die Verwirklichung der Klimaneutralität zukunftsorientiert gestalten und bei der Bekämpfung des Klimawandels mit gutem Beispiel vorangehen kann.

Nachhaltigkeit des Gebäudebestands

Es ist ein Anliegen des Europäischen Parlaments, dass seine Gebäude den neuesten Umweltstandards entsprechen. Daher tätigt es fortlaufend Investitionen, um die Nachhaltigkeit seiner Gebäude durch eine Verringerung des Verbrauchs, eine Steigerung der durch die Gebäude erzeugten Energie und die Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen zu verbessern.

Bislang haben bereits zwei Gebäude des Europäischen Parlaments, das Montoyer-Sciences-Gebäude und das Martens-Gebäude, die weltweit anerkannte BREEAM-Zertifizierung (Building Research Establishment Environmental Assessment Method) erhalten, in deren Rahmen Gebäude auf ihre Umweltverträglichkeit hin geprüft und bewertet werden.

Das jüngste Projekt ist das neue Adenauer-Gebäude, ein 197 000 m2 großer, zwischen der rue Alcide de Gasperi, der rue Heinrich Aigner, der rue Charles-Leon Hammes und der avenue John F. Kennedy auf dem Kirchberg in Luxemburg gelegener Komplex, der das gesamte Generalsekretariat des Europäischen Parlaments beherbergen wird. Der Bau des Gebäudes erfolgt in zwei Phasen: Zunächst wurde der Ostflügel errichtet (2020 bereits fertiggestellt), danach folgt der Westflügel (geplante Fertigstellung 2023). Das Gebäude wurde bereits in der Entwurfsphase vom Building Research Establishment (BRE) als  'BREEAM excellent' ausgezeichnet. Es wurde mit modernsten technischen Anlagen ausgestattet, darunter Anlagen zum Auffangen von Regenwasser und zur Nutzung von Erdwärme und Sonnenenergie.

Das Europäische Parlament möchte die LEED-Zertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design) des Chatham House-Gebäudes in Dublin erhalten. Das Gebäude ist für das Besucherzentrum Europa Experience und das Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments bestimmt. Im Rahmen dieser Zertifizierung wurde eine Studie des Gebäudes erstellt.