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Procedūra : 2005/2169(INI)
Procedūros eiga plenarinėje sesijoje
Dokumento priėmimo eiga : A6-0034/2007

Pateikti tekstai :

A6-0034/2007

Debatai :

PV 14/03/2007 - 16
CRE 14/03/2007 - 16

Balsavimas :

PV 15/03/2007 - 5.7
CRE 15/03/2007 - 5.7
Balsavimo rezultatų paaiškinimas

Priimti tekstai :

P6_TA(2007)0078

Posėdžio stenograma
Trečiadienis, 2007 m. kovo 14 d. - Strasbūras Atnaujinta informacija

16. Pagrindinių teisių chartijos laikymasis Komisijos pasiūlymuose dėl teisės aktų: sistemingos ir griežtos priežiūros metodologija (diskusijos)
Protokolas
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  Presidente. L'ordine del giorno reca la relazione presentata dall'on. Johannes Voggenhuber, a nome della commissione per le libertà civili, la giustizia e gli affari interni, sul rispetto della Carta dei diritti fondamentali nelle proposte legislative della Commissione: metodologia per un controllo sistematico e rigoroso (2005/2169(INI))) (A6-0034/2007).

 
  
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  Johannes Voggenhuber (Verts/ALE), Berichterstatter. – Herr Präsident, Herr Kommissar, liebe Kolleginnen und Kollegen! Heute Vormittag zur besten Medienzeit haben wir im Rahmen der Debatte zur Berliner Erklärung die Union als eine Rechtsgemeinschaft gefeiert, und wir waren uns alle einig, dass das, was diese Rechtsgemeinschaft im Innersten zusammenhält, die Würde des Menschen und die Grund- und Freiheitsrechte sind.

Heute Abend zu später Stunde diskutieren wir über den Alltag dieser Rechtsgemeinschaft, über die mühselige Durchsetzung und den Schutz dieser Grund- und Freiheitsrechte. Demjenigen, der sich lange mit diesem Alltag der Grundrechte in Europa beschäftigt, fallen drei Irritationen auf. Die erste: Die Union hat zur Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen und geldpolitischen Ziele harte Gesetze, konkrete Ziele, zur Not Sanktionen, sehr viel Geld, harte Maßnahmen, hard law. Die Grund- und Freiheitsrechte auf der Ebene der Europäischen Union sind immer auf soft law angewiesen.

Die Grundrechtecharta ist bis heute nicht verbindlich. Einige Mitgliedstaaten verlangen sogar ihre Herausnahme aus der Verfassung. Die EU ist nicht Mitglied der Europäischen Menschenrechtskommission. Europol, Eurojust, Frontex usw. fallen nicht unter die europäische Menschenrechtskonvention. Die polizeiliche Zusammenarbeit ist immer noch kein Gemeinschaftsrecht und sie entzieht sich der Kontrolle der nationalen Parlamente wie auch des Europäischen Parlaments. Eine Grauzone der Grundrechte entsteht in Europa.

Die zweite Irritation – ich sehe es in meinen Debatten über die Verfassung mehr und mehr: Es sind Bruchlinien entstanden im Urvertrauen der europäischen Bürgerinnen und Bürger, in die Fähigkeit und den Willen dieser Union, die Grund- und Freiheitsrechte kompromisslos durchzusetzen. Die CIA-Affäre, die illegalen Entführungen, die illegalen Überflüge, die mangelnde Kooperation der Regierungen haben dazu ebenso beigetragen wie die negativen EuGH-Urteile zur Weitergabe von Passagierdaten und von SWIFT-Bankdaten oder die fehlenden Rechtsgrundlagen für Maßnahmen der Union. Dies alles beschädigt das Urvertrauen der Menschen in die Fähigkeit und den Willen der Union, diese Grundrechte kompromisslos zu verteidigen.

Die dritte Irritation betrifft die Kontrolle der Kommission. Herr Kommissar, ich weiß nicht, wie oft wir in diesem Parlament noch fordern sollen, dass die Kommission in ihrer Arbeit und in ihren Vorschlägen zum Grundrechteschutz systematischer sein soll, weniger restriktiv, öffentlicher. Dass sie die Zivilgesellschaft ebenso wie die unabhängigen Sachverständigen und Organisationen verstärkt einbeziehen soll. Wir haben das bei dem Bericht zu Artikel 7 gemacht. Wir haben das bei den Berichten zur Menschenrechtsagentur gemacht. Wir haben das bei den Beitrittsverträgen gemacht. Nein, die Kommission wirkt in diesem Bereich unsicher, wenig entschlossen. Ihre Abwägungen sind oft nicht nachvollziehbar, und der Druck auf den Rat und die Mitgliedstaaten ist allzu oft allzu schwach. Das Verfahren zur Durchsetzung der Grundrechtecharta im Rahmen der Gesetzesinitiativen der Kommission begrüßen wir. Es ist ein Fortschritt. Aber er reicht nicht, und er krankt an all den Dingen, die dieses Parlament schon so oft aufgezeigt hat.

Die Grundrechteprüfung kann nicht in die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Kriterien eingeschmuggelt werden. Sie muss ein eigenes Kriterium sein. Jede Gesetzesinitiative der Kommission muss einer Grundrechteprüfung unterzogen werden, und jede Prüfung muss begründet und dokumentiert werden. Wie oft haben wir eingefordert – wir tun es wieder –, dass die Kommission die besondere Verantwortung des Europäischen Parlaments als Anwalt der Bürgerinnen und Bürger Europas zum Schutz der Grundrechte mehr respektiert. Wir haben das bei Artikel 7, bei der Agentur und bei den Beitrittsverhandlungen getan. Wir haben eine stärkere Einbeziehung der NGO, der internationalen Organisationen, der Menschenrechtsagentur gefordert. Wie oft sollen wir es noch einklagen? Oder wie oft sollen wir den ständigen Dialog zwischen den Institutionen noch fordern?

Mit Recht – und das ist wohl der hervorragende Teil Ihres Vorschlags – spricht die Kommission von der Entwicklung einer Grundrechtekultur in Europa. Wir teilen diese Ambition und unterstützen sie. Aber dazu bedarf es eines systematischen, ständigen und offenen Dialogs zwischen den Institutionen. Dazu bedarf es aber auch der entsprechenden Berichte dazu. Dazu bedarf es auch des Rechts der Institutionen, Missstände und Fehlentwicklungen in den Mitgliedstaaten aufzuzeigen. Auch die Ausdehnung Ihres Systems der Kontrolle auf die Regierungszusammenarbeit und auf die Komitologie ist unerlässlich.

Herr Kommissar, wir erheben unsere Forderungen noch einmal. Wir tun es zu später Stunde, ohne Öffentlichkeit, ohne alles. Aber ich denke, es ist wirklich an der Zeit, dass die Kommission auf diesem Gebiet die Wünsche und Forderungen des Parlaments erfüllt.

 
  
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  Peter Mandelson, Member of the Commission. Mr President, I warmly welcome this report and wish to thank Parliament for its positive reception of the Commission’s communication of 27 April 2005 on a methodology to check fundamental rights compliance in the Commission’s own legislative proposals.

Let me briefly recall why the Commission adopted this communication on a methodology for compliance with fundamental rights, the first product of the Commissioners’ Group on Fundamental Rights, Anti-Discrimination and Equal Opportunities.

We, the Union’s institutions, must at all times show that we cherish fundamental rights, not only in words but in actions and above all in our own legislative action. This is crucial for the Union to be credible and legitimate in the eyes of its citizens. The Charter, which the institutions subscribed to in 2000, must encourage us to enhance respect for individual freedom in all its facets. This includes classic civil liberties to be upheld, precisely in our current efforts to combat terrorism. It also includes economic and social rights and, last but not least, the new generation rights such as data protection, good administration and bio-ethical guarantees. But, briefly, it must become clear to our citizens that the European Union locks a true fundamental rights culture into its own policy-making. It is therefore a matter of great satisfaction and encouragement for the Commission to see that our communication of 2005 has found such a prominent echo in your resolution of today and that this Parliament makes the same commitment on its part to include internal rules for monitoring fundamental rights. Taking rights seriously must be a common leitmotif for all institutions throughout the EU’s legislative process.

I also wish to thank Parliament for some constructive practical suggestions which the Voggenhuber report offers to the Commission in order to develop further our human rights compliance methodology. As you know, we have scheduled a review of our methodology to be launched later this year, and the Commission will present Parliament with the results of this review. The Commission is very keen to share its experience with Parliament in that respect.

In the context of this review, the Commission will of course pay utmost attention to your suggestions. For instance, we have noted that we should refer not only to the Charter as a point of reference, but also to European and international human rights conventions, and that Parliament emphasises the Commission’s right to withdraw its proposal where changes are made in the legislative process which would violate a fundamental right. We are also open to giving even greater visibility to fundamental rights in our impact assessments.

Finally, a major theme of the planned review will be how to involve the newly-established Fundamental Rights Agency when preparing new policy initiatives which are sensitive to fundamental rights.

As regards the call for a new annual report from the Commission on fundamental rights in the EU, we think that it could be useful to have a yearly general discussion on this issue. This could take place in the context of our annual discussion relating to progress in the area of freedom, security and justice. We are less convinced on having a new formal, specific annual report, in particular since the recently established Fundamental Rights Agency will, as perhaps its most important task, adopt such an annual report on fundamental rights issues within the EU. That report, and thus our new Fundamental Rights Agency, should receive all the public attention it deserves. That report should therefore be at the centre of discussions on fundamental rights issues in all three institutions and we should avoid any duplication of it.

But, with that caveat, I would like to say how much we commend this report on its content and how seriously we take it.

 
  
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  Riccardo Ventre (PPE-DE), relatore per parere della commissione per gli affari costituzionali. Signor Presidente, onorevoli colleghi, mi congratulo con la Commissione per questo nuovo modo di porsi rispetto alla tutela dei diritti fondamentali. Ringrazio il Commissario per averci informato questa sera che un parte sostanziale dell'idea formulata dalla commissione AFCO sarà recepita dalla Commissione nel testo modificato.

Noi auspichiamo un sempre maggiore coinvolgimento del Parlamento europeo nell'ambito di questa tutela e ci piace soprattutto condividere l'ipotesi di un continuo monitoraggio su tutte le attività legislative che conducono a una siffatta tutela, che potrebbe concludersi, come diceva il Commissario, con una relazione finale. Ciò però diventa poco rilevante se il monitoraggio è penetrante, costante e continuo.

In secondo luogo, per quanto riguarda il coinvolgimento dell'istituenda agenzia per i diritti fondamentali, credo – com'è stato già detto in sede di commissione – che occorra anche diversificarne le attività, onde evitare inutili sovrapposizioni e doppioni. Ritengo pertanto che il pieno coinvolgimento dell'agenzia, nonché delle organizzazioni non governative e delle associazioni, come diceva il relatore, debba divenire sempre più pregnante e significativo, tenuto conto che vi sono importantissime associazioni che si occupano della tutela dei diritti umani.

Infine, a nostro giudizio, è necessario un controllo sistematico interno nella fase dell'elaborazione legislativa a tutti i livelli. E' dunque auspicabile che questi suggerimenti contenuti nella nitida e lucida relazione del relatore, così come l'ha illustrata questa sera, diventino parte dell'attività della Commissione stessa.

 
  
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  Kinga Gál, a PPE-DE képviselőcsoport nevében. – Az alapvető jogaink, az emberi jogaink tiszteletben tartatása, azok érvényesítése, minden körülmények között minden európai jogállam és demokrácia alapköve. Megkerülhetetlen és felülírhatatlan. Akkor látszik leginkább, mekkora szükség van újra és újra megerősíteni ezen már-már evidenciának számító jogainkat, amikor problémás, konfliktusos helyzetek adódnak és kiderül, hogy betartásuk nem automatikus, hogy alapjogaink érvényesülésért újra és újra meg kell küzdenünk.

Kiindulópontja és vívmánya lett az Európai Uniónak az emberi jogaink, alapvető jogaink tiszteletben tartása és védelme de a deklarációkhoz mindeddig kevés konkrét jogi és gyakorlati lépés társult. Az egyik konkrétum maga az Alapjogi Charta megszületése, és bár a charta távolról sem teljes, mégis annak jogi erővel feltöltése – vagy mondjuk csatlakozásunk az Európai Emberjogi Egyezményhez–, egy már nagyon hiányzó előrelépés lenne az alapjogaink közösségi védelme területén. A nap mint nap megjelenő emberjogi problémák, és azok összetettsége bizonyítja, hogy van teendő, és sok a teendő ezen a területen.

Ezért csak üdvözölni tudom Voggenhuber úr jelentését, illetve a Bizottság kezdeményezését, hiszen arra a kulcskérdésre hívja fel mindannyiunk figyelmét, hogy az alapvető jogok tényleges tiszteletben tartása, az uniós intézmények részéről ott kezdődik, amikor megjelenik az Alapjogi Charta tiszteletben tartása a Bizottság jogalkotási javaslataiban, amikor kidolgozottá válik a rendszeres és szigorú ellenőrzése ezen elvek érvényesülésének, amikor effektíven dolgozhat az Alapvető Jogok Ügynöksége. S noha van néhány olyan paragrafus, amelyik jogi vita tárgya, árnyék-jelentéstevőként támogatom a jelentést ugyanúgy, ahogy teszi azt a Néppárt a holnapi szavazáson.

 
  
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  Giovanni Claudio Fava, a nome del gruppo PSE. – Signor Presidente, onorevoli colleghi, confesso, in un minuto e mezzo, che ogni volta che questo Parlamento è chiamato a discutere di diritti umani, si ha la preoccupante sensazione che finisca per trattarsi soltanto di un esercizio retorico. Lo dico anche pensando che, sebbene un mese fa questo Parlamento abbia discusso dei risultati di un anno di lavoro della commissione TDIP sulla CIA, questo mese né la Commissione né il Consiglio hanno fornito alcun riscontro al lavoro svolto dal Parlamento europeo e offerto al loro giudizio.

Non vorremmo che questo fosse anche il destino della preziosa comunicazione in esame che, come ricordava il collega Voggenhuber, è intesa a chiarire e a rafforzare una prassi che è ormai abituale in questa Istituzione dal 2001, cioè quella di assicurare la compatibilità con la Carta dei diritti fondamentali dell'Unione europea di tutti i procedimenti normativi e legislativi portati avanti dalle istituzioni. Era da tempo che questa prassi aspettava di essere riconosciuta e ci auguriamo che la sua attuazione non resti lettera morta.

Va precisato un punto: noi chiediamo alla Commissione una relazione annuale, da presentare al Parlamento, in cui si faccia il punto sullo stato di applicazione dei diritti fondamentali nelle politiche europee. Ci sembra abbastanza bizzarro che siano previste una relazione annuale sull'applicazione del diritto comunitario e una relazione annuale sulla politica di concorrenza, e che non sia invece prevista alcuna relazione sui diritti fondamentali che la Commissione debba presentare al Parlamento europeo.

Lo diciamo anche in relazione all'impatto che tali politiche hanno su cinquecento milioni di cittadini europei e perché riteniamo che si tratti di una sensibilità di cui le istituzioni europee devono farsi carico per restituire dignità e sostanza ai diritti umani di cui siamo spesso chiamati ad occuparci.

 
  
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  Sophia in ‘t Veld, on behalf of the ALDE Group . – Mr President, first of all, I will not dwell on Mr Voggenhuber’s excellent report except to say that my group will support it wholeheartedly.

In principle, we very much welcome the Commission’s proposals, but my problem is that they risk becoming the emperor’s clothes. They are full of good intentions but there is a big risk that they will be passive, bureaucratic exercises, because there is such a gap between reality and the proposals in your paper, Commissioner.

I have a problem, Mr Mandelson. How do I explain your wonderful proposals to my voters, when the Commission does not speak out when a minister for education in an EU Member State is on a crusade against homosexuals? Why does the Commission not speak out in the case of the CIA flights, as Mr Fava just reminded us? Why does the Commission not speak out in the case of the flagrant discrimination and abominable treatment of Roma people? There are so many cases where the Commission is passive and even in some cases hiding behind the rules. Lately, every time we ask about these cases we are told: ‘just wait and see when the agency for fundamental rights is set up’. Commissioner, why does the Commission, the champion of fundamental rights, as Mr Barroso promised us in October 2004, not seek the limits of its powers? Why do you hide behind the rules? People expect you to protect and promote their fundamental rights. I, too, would like the annual report, but frankly I consider it much more important that you should act and speak out. That is political leadership.

One of President Barroso’s favourite phrases is ‘the Europe of results’ and I very much like that phrase. But why is it restricted to the economic area? Why is it not applied to the area of fundamental rights? Soon we will be celebrating 50 years of European integration. After the Second World War the idea was that people would never have to fear for their lives again, that everybody would be free, safe, equal and live in a democracy. So fundamental rights should be the first priority of the Commission and that should be the meaning of the ‘Europe of results’. I hope that this Commission in the next two years will create that Europe of results and of fundamental rights. I see this proposal only as a basis for that, but I expect action now.

 
  
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  Sylvia-Yvonne Kaufmann, im Namen der GUE/NGL-Fraktion. – Herr Präsident! Über sechs Jahre gibt es die Grundrechtecharta nun schon. Sie ist für die Wahrung der Rechte der Bürgerinnen und Bürger überaus wichtig, doch sie ist immer noch nicht rechtsverbindlich. Daher bleibt nur zu hoffen, dass es der Ratspräsidentschaft gelingt, dem Verfassungsprozess neuen Schwung zu verleihen, denn die individuellen Rechte der Bürgerinnen und Bürger gehören zweifellos zur Substanz der Verfassung. Die Charta ist ihre Kernsubstanz.

Gerade vor diesem Hintergrund ist die Initiative der Kommission nur zu unterstützen. Hier ist davon die Rede, eine echte Grundrechtekultur zu schaffen. Diesen Ansatz möchte ich ausdrücklich unterstützen und zwei Fragen in diesem Zusammenhang hervorheben.

Zum Ersten muss systematische Grundrechteüberwachung auf jeden Fall bedeuten, sich auf die jeweils spezifisch betroffenen Grundrechte zu konzentrieren und diese Prüfung in jedem Legislativvorschlag auch genau nachzuweisen.

Zum Zweiten brauchen wir mehr als eine ausschließliche Prüfung auf mögliche Rechtsfehler bei der Abwägung zwischen der Freiheit des Einzelnen und den Erfordernissen des Allgemeininteresses. Was wir brauchen ist eine grundrechtspolitische Optimierung, das heißt eine politische Analyse, um unter den verschiedenen abwägungsfehlerfreien Lösungen diejenige zu identifizieren, die das beste Verhältnis zwischen Zielbestimmung und Grundrechtsbeschränkung herstellt.

Ein solches Herangehen könnte die Grundrechtekultur, von der die Rede ist, ausmachen. So könnte die Identität der Europäischen Union als Union der Bürgerinnen und Bürger gestärkt werden.

 
  
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  Johannes Blokland, namens de IND/DEM-Fractie. – Voorzitter, het waarborgen van de grondrechten van alle burgers is principieel van groot belang. Maar over de instrumenten verschillen we van mening. Het is opvallend dat de Europese Unie zich opnieuw met grondrechten wenst te profileren. De Unie heeft inmiddels een Handvest en een Bureau voor de grondrechten, en beide zijn niet bij unanimiteit tot stand gekomen.

Er leven bij een behoorlijke minderheid, ook in dit parlement, grote bezwaren tegen het Handvest van de grondrechten en de wijze waarop dat verder vorm krijgt. Mag ik de aandacht vestigen op het feit dat het Handvest van de grondrechten een onnodige duplicatie is van het Europees Verdrag tot bescherming van de rechten van de mens. Eenzelfde doublure hebben we met het Bureau voor de grondrechten. Beide doublures zijn te voorkomen zonder inbreuk te maken op de rechten van de burgers.

Het Europees Hof voor de rechten van de mens hier in Straatsburg kan daarvoor garant staan, als het tenminste daarvoor ook de personele en financiële mogelijkheden krijgt. Het geeft daarnaast ook rekenschap van de eigenheid van het nationale rechtssysteem. Mij lijkt dat een voldoende waarborg voor onze vrijheden en grondrechten. Ik pleit daarom voor een beperkte taak van de Unie op het terrein van de grondrechten. Laat de Unie toetreden tot het Europees Verdrag tot bescherming van de rechten van de mens, dan volgt daarop nog wel een debat over de naleving en controle van de grondrechten bij de wetgevende taak van de Commissie.

 
  
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  Daniel Hannan (PPE-DE). – Mr President, colleagues: you lost. The Charter of Fundamental Rights would have been given legal force by the European constitution but that constitution, it seems necessary periodically to remind this House, was rejected. 55% of French voters and 62% of Dutch voters said ‘no’. Simply to disregard those results and carry on as if the Charter were in force would be outrageous, yet that is precisely what you propose to do. Indeed, it is precisely what you are doing. As the Voggenhuber report cheerfully admits, the various institutions of the EU are proceeding as if the Charter were already justiceable. Indeed, this report may be summarised as an attempt to regularise an illegal and undemocratic extension of EU jurisdiction.

I hope we can take it as read that every one of us here believes in basic civil liberties. We all support freedom of speech, freedom of worship, freedom of assembly and so on. But some of us object to the way in which these vital matters are being lifted out of the hands of our accountable national governments and subjected to the whims of European judges.

The EU is wanting, not in its respect for basic human rights, but in its respect for democracy. Paper entitlements, unaccompanied by democratic accountability, are meaningless. The principles adumbrated in the Charter of Fundamental Rights could equally be found in, say, the constitution of East Germany or that of the Soviet Union, but as the peoples of those unhappy states knew, written charters are worthless if you cannot hold your rulers to account.

Do we really need to learn that lesson again in the EU?

 
  
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  Ignasi Guardans Cambó (ALDE). – Mr President, I would like to congratulate Mr Voggenhuber on his report.

Saint Teresa used to say that the devil is the detail. It is obvious that the European Commission is not one day going to approve a piece of legislation that blatantly violates fundamental rights: nobody expects that. But, for example, we have situations, as in the case of restrictions on liquids in aeroplanes, where comitology has been used in a shameful way to impose, through a secret piece of regulation – and I emphasise, a secret piece of regulation – duties on citizens which cannot be reviewed by any court in Europe, national or European.

This is a case of the European Commission not being a witness to a violation of fundamental rights but itself legislating in a way that goes against respect for fundamental rights and the most basic rules on transparency. These things happen, so let us stop the rhetoric and begin applying to ourselves what we pretend to apply to everybody else, to our neighbours and to our partners throughout the world.

 
  
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  Giusto Catania (GUE/NGL). – Signor Presidente, onorevoli colleghi, la necessità che le proposte legislative siano sempre compatibili con i diritti fondamentali può essere un buon viatico per riaprire seriamente il dibattito sul reale processo costituente europeo, evitando il tentativo goffo di rianimare un trattato ormai morto dopo l'impatto con il popolo. Io credo che, alla vigilia dell'imminente e ancora misteriosa dichiarazione di Berlino, questo possa essere un modo serio per riaprire il dibattito e per ridare senso all'Europa e di questo voglio ringraziare l'onorevole Voggenhuber.

In questi anni abbiamo assistito ai voli della CIA e ai rapimenti da parte della stessa nel territorio europeo, al controllo sistematico dei cittadini e alla violazione della loro privacy, al trattenimento di migranti in luoghi disumani e degradanti. Tutto ciò rappresenta l'esempio più evidente della difficoltà dell'Unione europea di tutelare i diritti fondamentali. Noi pensiamo che le proposte legislative dell'Unione europea debbano essere sempre pienamente compatibili, non solo con la Carta dei diritti fondamentali, ma anche con gli altri strumenti europei e internazionali in materia di diritti fondamentali: penso alla Convenzione europea per la salvaguardia dei diritti e delle libertà fondamentali e alla Carta sociale europea.

Ci sembra un buon modo per cominciare un dibattito approfondito per il rilancio dell'Europa.

 
  
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  Maria da Assunção Esteves (PPE-DE). – Senhor Presidente, os direitos fundamentais constituem o parâmetro de toda a acção política da União Europeia. Desde o Tratado de Roma que a democracia é condição desta união de povos e base de consenso, e ninguém pode negar que a democracia impõe que todas as instituições devem obediência a uma ética de direitos, que a própria democracia nasce ela mesma de uma ética de direitos.

A Carta dos Direitos Fundamentais, formalizada no Tratado de Nice, não é mais do que a explicitação desta matriz genética da União Europeia. Evitemos, por isso, as mistificações.

A União Europeia nunca existiu sem uma vinculação essencial aos direitos fundamentais. Só por essa vinculação, a União garante a lealdade consigo mesma. É, por isso, bem-vinda a metodologia de auto-controlo da legislação que a Comissão Europeia nos trás: o respeito dos direitos fundamentais, como parte integrante do controlo da legalidade das propostas legislativas, e uma avaliação do impacto dessa legislação sobre os direitos fundamentais inteiramente nova. Ar fresco e mais transparência para os gabinetes da Comissão. Trata-se de uma solução mais estrutural e mais feliz do que a nova agência dos direitos fundamentais, porque este método proposto pela Comissão assume que os direitos humanos são transversais às políticas da União. A todas as políticas. É essa a sua força.

Numa sociedade democrática, o controlo dos direitos começa precisamente por um auto-controlo das instituições sobre a sua praxis política. Contudo, as virtualidades desta metodologia ficam limitadas, na medida em que ela não abarca o Conselho da União Europeia nem as decisões no domínio da cooperação intergovernamental, em relação às quais a Comissão não tem iniciativa. Se há nos dias de hoje matérias carecendo de uma atenção qualificada, à luz de uma cultura de direitos, são as matérias do terceiro pilar, do direito penal e do processo penal.

As ameaças do terrorismo e a inquietação da opinião pública criam nos Estados a tentação de uma deriva securitária que, às vezes, entra numa relação-limite com a liberdade e a justiça. O método da Comissão abriu a porta mas deveria também ter aberto a janela.

 
  
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  Paul Rübig (PPE-DE). – Herr Präsident! Zuerst möchte ich Herrn Voggenhuber zu seinem Bericht gratulieren und ihn auch in seinem Kampf für mehr Rechte für unsere Bürgerinnen und Bürger unterstützen. Als Vertreter der Wirtschaft muss ich sagen: Es stimmt, im Binnenmarkt haben wir die Rechte des Europäischen Parlaments, der europäischen Institutionen voll durchgesetzt. Hier können wir für die 27 Mitgliedstaaten, für 500 Millionen Bürger einen Rationalisierungsprozess durchführen und sicherstellen, dass nicht 27 verschiedene Regelungen gelten, sondern eine Regelung, die in einer guten Zusammenarbeit beschlossen wurde.

Ich möchte aber auch betonen, dass es mir ein echtes Anliegen ist, im Bereich der Grundrechte eine ebenso solide Grundlage zu bekommen. Und wenn Herr Hannan gesagt hat, dass Frankreich und Holland dagegen gestimmt haben, dann kann ich nur dagegen halten, dass Spanien in einer direkten Volksbefragung dieses Projekt mit einer eindeutigen Mehrheit befürwortet hat. Und wenn man die Bevölkerungsgruppen der drei Länder zusammenrechnet, ist eine eindeutige Mehrheit entstanden.

Die Mehrheit der europäischen Bevölkerung steht hinter uns. Eine überwiegende Mehrheit des Europäischen Parlaments hat sich dafür ausgesprochen, und alle Regierungen Europas haben sich einstimmig dafür ausgesprochen. Welches Votum brauchen wir noch, um Demokratie in Europa durchzusetzen und nicht an einer geographischen Grenze Halt zu machen und die Demokratie nur mehr nach Kilometern zu messen und nicht an ihren Prinzipien?

 
  
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  Presidente. La discussione è chiusa.

La votazione si svolgerà giovedì alle 12.00.

 
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