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Procedură : 2006/0084(COD)
Stadiile documentului în şedinţă
Stadii ale documentului : A6-0394/2008

Texte depuse :

A6-0394/2008

Dezbateri :

PV 20/11/2008 - 4
CRE 20/11/2008 - 4

Voturi :

PV 20/11/2008 - 6.1
Explicaţii privind voturile

Texte adoptate :

P6_TA(2008)0553

Stenograma dezbaterilor
Joi, 20 noiembrie 2008 - Strasbourg Ediţie revizuită

4. Modificarea Regulamentului (CE) nr. 1073/1999 privind investigaţiile efectuate de Oficiul European de Luptă Antifraudă (OLAF) (dezbatere)
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Proces-verbal
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  El Presidente. − El siguiente punto es el informe de Ingeborg Gräßle, en nombre de la Comisión de Control Presupuestario, sobre la propuesta de Reglamento del Parlamento Europeo y del Consejo por el que se modifica el Reglamento (CE) n° 1073/1999 relativo a las investigaciones efectuadas por la Oficina Europea de Lucha contra el Fraude (OLAF) (COM(2006)0244 - C6-0228/2006 - 2006/0084(COD)) (A6-0394/2008).

 
  
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  Ingeborg Gräßle, Berichterstatterin. − Herr Präsident, Herr Kommissar, liebe Kolleginnen und Kollegen! Was lange währt, wird endlich gut. Als Berichterstatterin lege ich Ihnen heute 92 Änderungsanträge zur Revision der OLAF-Verordnung vor, mit der Bitte um Zustimmung. Es ist die erste Reform des Amtes seit seinem Bestehen und betrifft das Herzstück des Amtes, nämlich die Verordnung, die die wesentlichen Dinge innerhalb von OLAF regelt.

Das Europäische Parlament hat sich jetzt zwei Jahre Zeit gelassen, diese Verordnung zu bearbeiten, weil OLAF-Angelegenheiten auch bei uns immer ein schwieriges Terrain sind. Ich bin heute stolz darauf, dass wir uns im Europäischen Parlament und im Haushaltskontrollausschuss wirklich einig wurden, und dass wir einig sind. Wir haben uns nicht bei Detailfragen zerstritten oder im Großen und Ganzen verheddert, wie es der Rat ja gerne tut. Wir sind uns im Reformziel einig, dass wir ein effizienteres Amt brauchen, das seine wichtigen Aufgaben besser erfüllen kann.

Wir stehen zu diesem Amt, wir wollen dieses Amt und wir wollen auch, dass es seine Aufgaben erfüllen kann. Ich möchte allen Mitarbeitern von OLAF – und auch dem Generaldirektor von OLAF – für ihre Arbeit danken und ihnen allen sagen, dass wir diese Arbeit brauchen. Ich danke auch allen Kolleginnen und Kollegen, den Schattenberichterstattern, den Beratern und dem Ausschusssekretariat und natürlich auch meinen eigenen Mitarbeitern, die sich in dieser Frage erheblich engagiert haben. Ich danke Ihnen allen für die breite Unterstützung dieser Arbeit, denn diese breite Unterstützung wird der Erfolg dieses Parlaments sein, und sie ist auch nötig, um Erfolg zu haben.

Wir haben gemeinsam den eigentlich bereits veralteten Kommissionsentwurf aus dem Jahre 2006 logisch weiterentwickelt und ihn um einige wirklich innovative Elemente angereichert, nämlich den Verfahrensprüfer nur für Beschwerden. Damit verhindern wir, dass OLAF lahmgelegt und mit internen Streitigkeiten blockiert wird. Wir haben uns die Verbesserung der Betrugsbekämpfung auf Mitgliedstaatenebene auf die Fahne geschrieben.

Liebe Freunde aus dem Rat, die Sie auch heute wieder mit Abwesenheit glänzen, ja, wir wollen Sie zu Ihrem Glück zwingen und wir werden Sie zu Ihrem Glück zwingen. Wir wollen, dass Betrugsbekämpfung ein gemeinsames Thema von uns wird, dass wir nicht einen Monolog führen, sondern dass wir einen Dialog haben. Wir wollen einmal im Jahr ein gemeinsames jährliches Treffen und wir wollen dort die wesentlichen Dinge besprechen, die die Betrugsbekämpfung und die Probleme in den Mitgliedstaaten betreffen.

Wir wollen den Rechtschutz der Verfahrensbetroffenen verbessern und ihn während der ganzen OLAF-Ermittlungen garantieren. Dafür haben wir die ganze Verantwortung OLAF und seinen Richtern und Staatsanwälten zugewiesen. Wir wollen, dass die Verwertbarkeit der OLAF-Ermittlungsergebnisse vor den Gerichten gegeben ist und verbessert wird. Wir wollen sichern, dass das jeweilige nationale Recht von Anfang an bei den Ermittlungen beachtet wird, dass die Beweise nach den Vorgaben des nationalen Rechts gesichert werden.

Wir sehen mit großem Bedauern, dass einzelne Mitgliedstaaten – etwa Luxemburg – noch nie eine OLAF-Ermittlung vor Gericht gebracht haben. Wer als Luxemburger mit EU-Geldern krumme Touren dreht, hat große Chancen, ungeschoren davonzukommen. Für das Rechtsbewusstsein ist das verheerend. Deshalb legen wir auch großen Wert auf die Gleichbehandlung aller, die von OLAF-Untersuchungen betroffen sind. EU-Beamte dürfen nicht anders behandelt werden als andere Bürger, und andere Bürger dürfen nicht anders behandelt werden als EU-Beamte.

Die Kommission ist gut beraten, sich nicht einmal den Anschein zu geben, dieses anzustreben. Verehrter Herr Kommissar, in diesem Punkt ziehe ich auf den Kriegspfad. Ich weiß, dass Sie diesen Punkt nachher als nicht akzeptabel zurückweisen und darauf bestehen werden. Schade eigentlich! Das Parlament wird Sie ganz sicher nicht der Versuchung aussetzen, Ermittlungsergebnisse gegen EU-Mitarbeiter unter den Kommissionsteppich kehren zu können.

Wir müssen jetzt den Rat bestürmen. Der Rat will mit uns über diese Verordnung nicht verhandeln, sondern eine Konsolidierung der drei Rechtsgrundlagen von OLAF anstreben. Das bedeutet, wir verlieren viel Zeit mit ungewissem Ausgang, wir verlieren die Chance, jetzt das Machbare zu tun und die Arbeitsbedingungen des Amtes zu verbessern, und auch das Amt aus der Kritik zu nehmen, was die Verfahrensbeteiligten betrifft.

Lieber Rat, bitte lassen Sie uns die Schritte machen, die wir jetzt miteinander tun können. Statt den dritten vor dem ersten Schritt zu machen, sollten wir mit dem ersten anfangen. Als Berichterstatterin bin ich bereit, mit der tschechischen Präsidentschaft zu einer frühzeitigen zweiten Lesung zu kommen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, und ich bin mir sicher, dass wir eine gemeinsame Lösung finden können.

 
  
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  Siim Kallas, Vice-President of the Commission. − Mr President, I wish to begin by thanking Ms Gräßle for her energetic drive in this matter and the Committee on Budgetary Control for forcefully carrying through the debate. The Commission appreciates the considerable work of the rapporteur, who was instrumental in taking up this proposal, pending since 2006. A first proposal had already been made in 2004.

Times have changed since 2004 and 2006. The largest part of OLAF’s work now is not with the institutions but with external parties, conducting anti-fraud investigations throughout Europe and indeed throughout the world, wherever EU funds are spent. It has great success in this work, as is widely recognised.

What remains is a schizophrenic situation, if you allow that analytical term: on the one hand OLAF is a ‘normal’ Commission directorate general, for which the Commission has full responsibility; on the other hand, it is an investigative function, fully independent in its operations, but for which the Commission is also held responsible. Where are the limitations, and where are the limits of independence and accountability in such a set-up?

It is our view that with the necessary independence from outside interference of a credible anti-fraud service comes the need for a clear and strong governance set-up. Clear rules for investigations and strong accountability arrangements are the mirror of operational independence.

There are basically only two options: OLAF as part of the Commission, but with clear allocation and separation of responsibility, or make OLAF entirely independent from any EU institution and ensure separate strong oversight and accountability.

The guiding principles behind the Commission’s 2006 proposal were to strengthen the existing OLAF legal framework: a clearer governance set-up for OLAF; reinforced accountability and oversight; reinforced protection of persons under investigation and a reinforced framework for investigations and their follow-up.

On that basis, the Commission can fully support the amendments proposed in the draft report you are voting on today that are in line with the broad objectives of reform, and can thank you for those developed further.

On the other hand, the Commission made it very clear throughout the drafting process that some amendments cannot be taken into account in the current situation, simply because OLAF’s present status as a Commission directorate-general does not legally permit such changes.

This includes, for example: OLAF concluding independent cooperation agreements; OLAF’s independent appearance before the European Court of Justice; or the European Parliament and the Council deciding on OLAF directorate-general appointments.

The Commission also made clear that it cannot accept a limited number of proposals which, in their current wording, would depart from the governance improvements envisaged or would remove safeguards contained in the current Regulation.

This covers, for example, the scope of the governance framework, the procedural rights of persons concerned or a more effective follow-up of minor cases.

However, the Commission took careful note that, in parallel to the discussion of the current reform proposal, both the European Parliament and the Council repeatedly, and in a particularly insistent manner, stressed their preference for further simplification and consolidation of the entire complex of anti-fraud legislation. The upcoming Czech presidency asked the Commission to present a concept paper on that in time for a working-level discussion scheduled during the latter part of its mandate.

The Commission is therefore striving to present the requested broad reflection paper in early 2009, based on past experience with the existing anti-fraud set-up and the input from the current reform discussion, as well as any other useful elements, as sketched out above. The European Parliament will be fully involved in that.

Let me conclude by stressing again that the Commission is thankful for the support from the European Parliament. The Commission is not shying away from openly saying where, in our view, the limits are, but the Commission has been, and will remain, ready to discuss in a spirit of full transparency and cooperation all issues necessary to designing a strong and credible framework for the future of OLAF and a successful fight against fraud.

 
  
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  Paul Rübig, im Namen der PPE-DE-Fraktion. – Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Zuerst möchte ich mich ausdrücklich beim Kollegen Bösch bedanken. Er war einer, der die Gründung von OLAF mit ermöglicht hat, und er war sehr weitsichtig in seiner Beurteilung, dass eine derartige Behörde natürlich auch für die Reputation der europäischen Institutionen eine Garantie darstellt. Das ist das, was wir nach draußen brauchen. Wir brauchen auch eine klare, transparente und für die Bürgerinnen und Bürger vorhandene Institution, die klarstellt, was im Bereich Desinformation, die meistens von außerhalb Europas kommt und nicht für die europäischen Interessen steht, gemacht wird, und dass auf der anderen Seite, wo es Missstände gibt, klar und deutlich eingegriffen wird und dass diese auch entsprechend beseitigt werden.

Deshalb ist es auch wichtig, dass der Überwachungsausschuss die Unabhängigkeit in OLAF sichert und hier insbesondere das Amt des Generaldirektors in Zukunft auch vom Gerichtshof garantiert werden kann. Das ermöglicht die unabhängige und objektive Arbeit. Außerdem ist es wichtig, dass die Rechte jener Personen, die von OLAF vorgeladen oder beschuldigt werden, klar und deutlich manifestiert werden. Das gilt auch für unser Haus. Im Europäischen Parlament ist es auch notwendig, dass man die Rechte der Personen dementsprechend festzurrt. Dann muss man natürlich auch die Zusammenarbeit mit Drittstaaten, aber auch mit anderen Institutionen der europäischen Mitgliedstaaten, insbesondere mit den Rechnungshöfen auf nationaler aber auch auf regionaler Ebene, so sicherstellen, dass die Mittel, die von Europa eingesetzt werden, zweckorientiert und optimal eingesetzt werden.

Insofern möchte ich auch der Kollegin Gräßle gratulieren, dass sie dieses äußerst schwierige Dossier mit Kompetenz und starkem Willen zum Erfolg führen will. Ich wünsche ihr alles Gute und hoffe, dass das bald umgesetzt wird!

 
  
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  Herbert Bösch, im Namen der PSE-Fraktion. – Herr Präsident! Dankeschön, Kollege Rübig, für die Blumen! Ein bisschen stolz dürfen wir wirklich sein. Es war dieser Ausschuss – und ich möchte auch noch an jemand anderen erinnern –, es war dieser Haushaltskontrollausschuss dieses Parlaments unter der Führung der sehr geschätzten Kollegin Diemut Theato, der dieses window of opportunity im Frühjahr 1999 genutzt hat, um dieses Amt zu schaffen. Wir müssen auch daran erinnern, was die Grundprinzipien waren. Natürlich die Unabhängigkeit der Untersuchungen und natürlich auch, dass OLAF immer als ein Provisorium vorgesehen war. Wir warten darauf, dass wir eines Tages einen europäischen Staatsanwalt haben, und dann wird OLAF nicht mehr das sein, was es heute ist. Wir haben deshalb immer wieder Wert auf einen starken Überwachungsausschuss und eine starke Unabhängigkeit gelegt. Wir haben vor einiger Zeit ein Seminar darüber gehabt und konnten feststellen, dass diese Unabhängigkeit tatsächlich nicht gefährdet war.

Das ist auch ein Kompliment an die Kommission. Ich habe vollstes Verständnis für das, was Herr Kallas gesagt hat. Es ist nicht einfach – diese Hybridfunktion ist ein bisschen unabhängig, ein bisschen abhängig –, so etwas umzusetzen, und ich bin deshalb auch sehr gespannt, was in einem Konsultationspapier drinstehen wird. Es ist natürlich nicht statthaft, dass ein Teil dieser Garanten der Unabhängigkeit – das ist der Rat – an dieser Debatte überhaupt nicht teilnimmt. So wird es nicht funktionieren. Wenn man nichts Unabhängiges schaffen kann, dann kann man die Unabhängigkeit nur so garantieren, dass möglichst viele das Netz spannen, dass jeder ein bisschen zieht. Denn sonst hängt OLAF auf einmal nur noch an einem Faden und ist nicht mehr unabhängig. Die drei, die da ziehen müssen, in kritischer Distanz zu OLAF – denn nicht alles, was OLAF macht, ist wunderbar –, sind Rat, Kommission und Parlament. Wenn wir diese Prinzipien nicht beachten, dann wird der Erfolg von OLAF gefährdet sein. Ich danke der Berichterstatterin für ihre Arbeit und hoffe, dass wir – so wie der Vorredner gesagt hat – in guter Zeit vorankommen.

 
  
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  Jorgo Chatzimarkakis, im Namen der ALDE-Fraktion. – Herr Präsident, Herr Kommissar Kallas! Zunächst möchte ich der Berichterstatterin wirklich herzlich gratulieren. Sie hat sich enorm reingekniet, das habe ich so selten erlebt!

Die EU hat mit OLAF ja auch etwas ganz Besonderes: nämlich eine unabhängige Antikorruptionsbehörde. Andere internationale Organisationen beneiden uns darum. Es war gerade das Parlament hier – Herr Bösch und Herr Rübig haben es gesagt –, dass 1999 nach den schlechten Erfahrungen mit OLAFs Vorgänger auf der Unabhängigkeit des neuen Amtes bestanden hat. Nur aus pragmatischen Gründen wurde damals – wir erinnern uns – OLAF der Kommission zugeschlagen oder an sie angekoppelt.

Leider sind die Erinnerungen an die Skandale von 1999 bei manchen schon verblasst und damit auch der Respekt vor der notwendigen Unabhängigkeit einer Antikorruptionsbehörde. Aus heutiger Sicht reichen die vorhandenen Sicherungen nicht mehr aus, um OLAF gegen Einflussnahmen und vor allem gegen zunehmende Blockaden zu schützen. Machen wir uns eines zuallererst klar: OLAF ist dazu da, um Betrug zu bekämpfen, es ist eine Behörde, die dafür sorgt, dass die Gelder der Steuerzahler sachgemäß verwendet werden. Daher fünf Punkte, die wir mit diesem Bericht unterstützen, für OLAFs Unabhängigkeit:

Zum ersten, das Recht des Generaldirektors in Prozessen vor dem Europäischen Gerichtshof zu intervenieren. Dieses Recht stellt sicher, dass OLAF seine Untersuchungsergebnisse konsequent verteidigen kann. Die zweite wichtige Garantie ist das Recht des Überwachungsausschusses, die Kommission oder ein anderes Organ vor dem Gerichtshof zu verklagen, wenn OLAFs Unabhängigkeit in Gefahr ist. Dieses scharfe Schwert ist notwendig, denn in der Vergangenheit wurden Warnrufe des Überwachungsausschusses schlichtweg ignoriert.

Drittens, liegt eine Garantie für die Unabhängigkeit auch in OLAFs Verpflichtung, Sachverhalte, die einen Straftatbestand erfüllen könnten, an die Justiz weiterzuleiten.

Der vierte Punkt ist, dass es auch auf die Qualifikation und Charakterstärke der verantwortlichen Personen ankommt. Fünftens freue ich mich, dass der OLAF-Generaldirektor wiederbenannt werden kann. Es kommt also auf Erfahrung und auf Leistung an.

Wir sollten uns also davor hüten, OLAF schlecht zu reden. Das hat die Erfahrung mit anderen Antikorruptionsbehörden gezeigt, das hilft niemandem. Allerdings stimme ich mit dem Kollegen Bösch absolut darin überein, dass der Rat mitmachen muss. Es fehlt eine französische oder eine tschechische Erklärung dazu – die sind noch nicht einmal anwesend –, so funktioniert das am Ende nicht!

 
  
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  Ryszard Czarnecki, w imieniu grupy UEN. – Panie Przewodniczący! Panie Komisarzu! Nasza debata przypada tuż przed dziesiątą rocznicą powstania OLAFu. Europejski Urząd ds. Zwalczania Nadużyć Finansowych powstał na gruzach skompromitowanej, oskarżanej o korupcję i nepotyzm Komisji Europejskiej pod przewodnictwem Jacques'a Santerra. Życie pokazało, że OLAF jest niezbędny do sprawnego funkcjonowania administracji unijnej, ale także jego samoistnienie i działanie jest sygnałem dla opinii publicznej państw członkowskich Unii, że organy Unii Europejskiej są pod stałym nadzorem, kontrolą i pod lupą. Praca OLAFu sama w sobie zwiększa prestiż instytucji europejskich.

Obecne, bardzo już zaawansowane prace mają służyć faktycznemu wzmocnieniu roli OLAFu poprzez: po pierwsze, usprawnienie warunków jego pracy, po drugie, poprawę jakości działalności operacyjnej, po trzecie, o czym mówili moi przedmówcy, wzmocnienie jego niezależności (podziękowania przy tej okazji dla Pani sprawozdawczyni). Prace te trwają już faktycznie 4 lata. Inicjatorem ich była Komisja Europejska, pomna nieszczęsnych doświadczeń sprzed 9 lat, gdy została zmuszona do dymisji. W sprawie dokumentu określającego nowe ramy OLAFu konsultowana była Rada Unii, Trybunał Obrachunkowy, Inspektor Ochrony Danych, ale także, co ważne, zorganizowano public hearing (przesłuchanie publiczne), a więc sięgnięto po głos opinii publicznej. Właśnie wnioski z tego public hearing oraz specjalnego sprawozdania Trybunału spowodowały istotne zmiany w stosunku do pierwotnych propozycji sprzed 4 lat. Na przykład konieczne okazało się doprecyzowanie kwestii współpracy OLAFu z państwami członkowskimi Unii oraz z instytucjami, organami i organizacjami Unii Europejskiej.

Sprawą kluczową jest realne zwiększenie niezależności OLAFu. Jego personel musi wykonywać swoje zadania w warunkach pełnej niezależności. W sytuacji dochodzeń OLAFu w zakresie dystrybuowania środków unijnych, zarówno przeznaczonych dla państw członkowskich, jak i na pomoc zewnętrzną, należy zagwarantować uczestnictwo zainteresowanych państw trzecich oraz organizacji międzynarodowych w trakcie czynności wykonywanych przez OLAF. W celu przyśpieszenia prac OLAFu należy zagwarantować udzielanie temu urzędowi przez instytucje, organy, urzędy i unijne agencje natychmiastowego i automatycznego dostępu do baz danych dotyczących zarządzania funduszami Unii Europejskiej oraz wszelkich baz danych i ważnych informacji. To jakby wbrew pewnej praktyce, która miała miejsce jeszcze jakiś czas temu, gdy same te instytucje zamykały się hermetycznie przed kontrolą.

Państwa członkowskie nie mogą traktować OLAFu jako wroga czy też zbędnej instytucji. Każdy kraj Unii powinien wskazać organy swojej administracji, które będą na bieżąco współpracować z OLAFem. Jak wiadomo nie wszystkie spośród naszych 27 państw powołały wyspecjalizowane służby odpowiedzialne za koordynowanie na szczeblu krajowym walki z nadużyciami finansowymi w obszarze środków unijnych. Niezbędna jest bliska współpraca OLAFu i Europolu oraz OLAFu i Eurojustu.

OLAF musi też działać w sposób bardzo przejrzysty, także gdy chodzi o procedurę prowadzenia dochodzeń, gwarancji proceduralnych, kontroli legalności czynności dochodzeniowych i procedur odwoławczych dla osób podejrzanych lub takich, które mogą stać się w szybkim tempie podejrzanymi. W zakresie procedur dotyczących państw członkowskich kontrole mogą sprawować przedstawiciele tych państw członkowskich. Mogą w nich uczestniczyć reprezentujący władzę sądowniczą, a właściwie zaangażowani w strukturę OLAFu. O tym mówią poprawki.

Jestem jednocześnie przeciwny nadmiernym sankcjom wobec urzędników instytucji europejskich, którzy pozwolą sobie na nieuprawnione ujawnienie informacji dotyczących poszczególnych urzędów i potencjalnych praktyk korupcyjnych. Przypadek naszego kolegi, pana van Buitenena, dziś europosła, niegdyś urzędnika Komisji Europejskiej, wskazuje na to, że w przeszłości swoistym represjom były poddawane nie te osoby, które dopuściły się nadużyć, ale te, które starały się te nadużycia wskazywać, tropić je i ujawniać. Niech te doświadczenia będą swoistą przestrogą także, gdy chodzi o konkretne zapisy dotyczące kar i sankcji dla urzędników ujawniających w sposób nieuprawniony informacje.

Na koniec, obywatele państw członkowskich często przesadnie utożsamiają zjawisko korupcji i nadużyć z instytucjami europejskimi. Żeby temu przeciwdziałać, trzeba większej przejrzystości w pracy organów Unii, ale też zdecydowanie lepszej informacji o prowadzonych dochodzeniach, o metodach, jakimi Unia realnie walczy z procederem korupcji. Skrywanie tych informacji pod pretekstem, że mówienie o nich obniży prestiż Unii jest poważnym błędem. Przeciwnie, trzeba te sprawy nagłaśniać, aby obywatele i podatnicy krajów tworzących Unię Europejską wiedzieli, że złodziejstwa nie zamiata się u nas wstydliwie pod dywan.

 
  
  

PRESIDENZA DELL'ON. LUISA MORGANTINI
Vicepresidente

 
  
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  Bart Staes, namens de Verts/ALE-Fractie. – Voorzitter, collega's, dit is een oefening in het maken van wetgeving in het kader van de medebeslissingsprocedure. Dat betekent samenwerking tussen Parlement en Raad en, inderdaad, de Raad is afwezig. Laat ons eerlijk zijn, het Franse voorzitterschap is totaal ongeïnteresseerd. Dat is ook de reden waarom ze er niet zijn. Ik gun mevrouw Gräβle een akkoord in eerste lezing met het Tsjechische voorzitterschap, maar ik vrees het ergste. Ik denk dat ook de Tsjechen weinig daadkracht tentoon zullen spreiden.

Ter aanvulling op de vijf punten die de heer Chatzimarkakis heeft opgesomd en die ik volledig ondersteun, wil ik tien punten opsommen die wij als Commissie begrotingscontrole belangrijk vinden in de samenwerking met mevrouw Gräβle en die wij absoluut noodzakelijk achten.

In de eerste plaats zijn wij voor een betere samenwerking tussen OLAF en Eurojust wanneer het gaat om uitwisseling van informatie over grensoverschrijdende misdaad tussen meer dan twee lidstaten. De samenwerkingsovereenkomst tussen OLAF, Eurojust en Europol is van zeer groot belang.

Ten tweede: een duidelijker omschrijving van de rol en de plichten van de directeur-generaal van het bureau voor fraudebestrijding OLAF. Zo kunnen we hem of haar ter verantwoording roepen.

Derde punt: een duidelijker omschrijving van de taken van het OLAF-personeel. De verplichting om onderzoeken minder dan 12 maanden te laten duren en maximaal te verlengen met 6 maanden. Als een onderzoek langer dan 18 maanden duurt, dan moet er teruggekoppeld worden naar het Comité van toezicht.

Ten vierde: een duidelijke versterking van de rechten van de verdediging. Ten vijfde: een uitdrukkelijk gegarandeerde bescherming van de bronnen van journalisten. Ten zesde: duidelijker afspraken over de rol en de relatie tussen OLAF en het Europees Parlement en de Commissie begrotingscontrole.

Zeven: duidelijke regels over de openbaarheid van informatie naar het algemene publiek toe. Acht: de versterking van de rol van het Comité van toezicht, ook inzake personeel en eigen samenstelling. Het zullen experts zijn, benoemd voor vijf jaar met een ervaring met onderzoeken en de gerechtelijke wereld.

Negen: een betere procedure voor de aanstelling van de directeur-generaal. Tien: een betere bescherming van de rol van klokkenluiders en van personen naar wie een onderzoek loopt.

 
  
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  Erik Meijer, namens de GUE/NGL-Fractie. – Voorzitter, de geldstromen van de Europese Unie zijn fraudegevoelig. Doordat een groot deel van de uitgaven verband houdt met het gemeenschappelijk landbouwbeleid en de regionale fondsen, wordt de Unie tot doorgeefluik. De verantwoordelijkheid wordt daardoor gedeeld met anderen en die beschouwen het toegezegde geld als hun eigen geld. Geld inzamelen op centraal niveau en dat vervolgens uitdelen aan groepen belanghebbenden of aan projecten in gemeenten of provincies, bemoeilijkt de controle.

Deze week hebben we de Raad uitgenodigd om ermee in te stemmen dat meer geld wordt uitgedeeld voor schoolfruit. Zo'n regeling is nuttig voor de gezondheid van kinderen, maar dit kan het beste worden georganiseerd op kleinschalig, lokaal niveau in plaats van op het meest grootschalige niveau dat we in Europa kennen. Mogelijk kunnen we het risico van fraude sterk verminderen door de geldstromen toe te spitsen op budgetsteun of vereveningsbijdragen voor de armere regio's, met als enig criterium dat de inwoners van die gebieden daarmee zo veel mogelijk in de gelegenheid moeten worden gesteld om te blijven wonen en werken in hun gebied van oorsprong. Het wegnemen van inkomensverschillen, het scheppen van banen en het tot stand brengen van goede voorzieningen maken dan veel arbeidsmigratie overbodig. Dat vermindert ook de daaruit voortvloeiende problemen.

Zo ver is het nú nog niet. Zo lang de uitgaven fraudegevoelig blijven, zijn omvangrijke controle en fraudebestrijding nodig. Alleen veel geld en personeel volstaan daarvoor niet. De fraudebestrijdingsdienst OLAF kan alleen goed functioneren als ze zich volstrekt onafhankelijk en kritisch kan opstellen ten opzichte van Commissie en Raad. Bij de benoeming van de huidige directeur werd afgeweken van de aanbeveling van een onafhankelijk selectiepanel dat adviseerde over de zeven meest geschikte kandidaten. De Commissie zag de huidige directeur reeds bij voorbaat als haar voorkeurskandidaat. Over hem wordt ook gezegd dat hij een te grote invloed wil uitoefenen op de selectie van zijn medewerkers zodat die te afhankelijk van hem worden. Dit alles draagt niet bij tot het vertrouwen in de ernst van de fraudebestrijding. Veel kiezers zien dit onoverzichtelijke Europa als een fraudeparadijs.

Bovendien blijkt dat klokkenluiders hun aanwijzingen inzake fraude niet veilig aan OLAF kunnen overdragen. Als hun rol uitlekt, kunnen zij als straf voor de schending van de geheimhouding worden ontslagen. Daarnaast wordt ook te vaak gewacht tot de pers een schandaal in de openbaarheid brengt en strafbare feiten mogelijk verjaard zijn. Ook hoor en wederhoor zijn niet goed geregeld. Te veel onderzoeken worden vertraagd of gestopt voordat een bevredigend resultaat is bereikt.

Het verslag-Gräβle zet de eerste kleine stappen in de goede richting. Het kan leiden tot wat meer autonomie voor OLAF, tot minder beheersing van de werkwijze door de Europese Commissie en tot betere bescherming voor betrokkenen. Mijn fractie steunt deze eerste stappen, maar we hebben niet de illusie dat het probleem daarmee is opgelost. Het Comité van toezicht zal verder moeten worden versterkt en de medebeslissing over de wijziging van deze Verordening nr. 1073/1999 mag niet worden vertraagd of gestopt.

 
  
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  Nils Lundgren, för IND/DEM-gruppen. – Fru talman! Skandaler på grund av korruption, bedrägerier och oegentligheter har varit legio under EU:s historia. Det folkliga förtroendet för EU är lågt. I Sverige mäter vi varje år svenska folkets förtroende för olika institutioner. I toppen hittar vi t.ex. sjukvården, polisen och kungahuset, längre ner politiker, fackföreningar och kvällstidningar. I den absoluta botten ligger EU-kommissionen och Europaparlamentet. Mönstret är stabilt.

Så EU behöver en effektiv bedrägerimyndighet. Men vi har dåliga erfarenheter av OLAF; bristande oberoende, bristande öppenhet, dolda påtryckningar vid utnämning av generaldirektör och övervakningskommitté.

Vår föredragande Ingeborg Gräßle har lagt ner ett energiskt arbete för att garantera oberoende, transparens och strikt efterlevnad av regelverket. Jag uppmanar kammaren att ge sitt fulla stöd till Ingeborg Gräßles förslag. Det är ett viktigt första steg i EU:s långa marsch för att, om möjligt, vinna medborgarnas förtroende.

Låt mig avsluta med att särskilt varmt plädera för ett ändringsförslag som jag själv har initierat. Detta kräver att alla EU-organ respekterar det journalistiska källskyddet.

Efter den skandalösa Tillackaffären, där OLAF-ledningens eget agerande förtjänar skarp kritik, är detta en helt nödvändig reform. Det blev till slut Europadomstolen här i Strasbourg som helt friade Tillack i fjol. Varken OLAF, Europaparlamentet eller EG-domstolen tog sitt ansvar.

 
  
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  Philip Claeys (NI). - Mevrouw de Voorzitter, het is van groot belang dat de Europese Unie over een efficiënt en goed uitgebouwd bureau voor fraudebestrijding beschikt. Dit is des te meer het geval naarmate de budgetten stijgen en de buitenlandse hulp toeneemt, zonder dat men altijd goed kan controleren of de ingezette middelen wel goed worden aangewend. De publieke opinie, de belastingbetaler stelt zich daar vaak vragen over en terecht, denk ik.

Dit verslag bevat een groot aantal goede voorstellen en ik zal het dan ook goedkeuren, al denk ik dat er verder nagedacht moet worden over de onafhankelijkheid van OLAF. OLAF is een directoraat-generaal van de Europese Commissie. De politieke verantwoordelijkheid berust bij de ondervoorzitter van de Commissie. Op operationeel gebied en onderzoeksgebied is het bureau wel onafhankelijk, maar deze hybride status is, op zijn minst gezegd, potentieel problematisch. Ik ben ervan overtuigd dat een onafhankelijk statuut de slagkracht van het bureau enkel kan vergroten.

 
  
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  Antonio De Blasio (PPE-DE). - Madam President, I would like to congratulate Dr Gräßle. Our rapporteur tried to reconcile all the parties and by doing this she could identify current problems, could find practical solutions and could find compromise.

At present things are not too satisfactory. We see the Court of Auditors refusal to sign off the EU’s account for the 14th time in a row due to the number of irregularities and fraud cases which involve EU money. It is high time to support a tougher approach tackling the misuse of EU funds. Since the establishment of the European Public Prosecutor’s office is postponed, it is high time to move forward in the fight against fraud by strengthening the independence of the European Anti-fraud Office and by strengthening the investigative power of OLAF.

There is an important point in the Gräßle report: strengthening cooperation with the Member States. Although the regulation states that all national and international partners must provide all the cooperation necessary, there is no detailed legal basis for such cooperation. The number of obstacles even increases when we come to cross-border anti-fraud cooperation. There is a great need, therefore, for the amended regulation which comprises a better cooperation management between OLAF and the competent authorities of the Member States. The only institution which really has the means to protect the financial interest of the EU is the European Parliament. If we do not stand up for the fight against corruption and fraud, there is no one to replace us.

Finally, I would like to raise an interesting point. While the European countries are among the so-called ‘cleanest countries’ in the 2008 Global Corruption Perception Index, according to recent studies these wealthy countries like to show preference for using illegal means, for example bribery, in their outside overseas businesses. I agree with all those who find these double standards unacceptable.

 
  
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  Inés Ayala Sender (PSE). - Señora Presidenta, quiero felicitar cordialmente a la señora Gräßle y, sobre todo, agradecerle su apertura de espíritu a la hora de aceptar sugerencias y propuestas concretas. Puedo afirmar, y la felicito por ello, que ha logrado encabezar un equipo de trabajo dinámico para llegar al mejor de los resultados posibles. ¡Felicidades, señora Gräßle!

Creo que lo más importante en este texto, aquello por lo que al menos mi grupo también ha peleado, y en ello hemos encontrado la atención de la señora Gräßle, ha sido la garantía de la protección de los derechos de los ciudadanos sujetos a la investigación.

Los principios de presunción de inocencia, la privacidad y confidencialidad, las garantías procedimentales así como la Carta de los Derechos Fundamentales de la Unión Europea van a ser a partir de ahora los referentes axiales de ese código de procedimiento para la investigación de la OLAF, que queremos que se publique lo antes posible y que se dirige además también, y debe dirigirse, al Consejero supervisor creado a tal fin, para dar respuesta a las reclamaciones de los ciudadanos en treinta días laborables.

También se ha reforzado el papel del Comité de vigilancia, que debe proteger la independencia de la OLAF mediante el control regular de la ejecución de la función investigadora y que, además, —quiero aclarar y supongo que también la señora Gräßle lo hará— puede acudir ante el Tribunal de Justicia —de ello se ha cuidado la ponente— al igual que el Director, que también puede llevar a las instituciones ante el Tribunal de Justicia. De esta manera, también la tarea del Director de la OLAF se ve más protegida y con mayores garantías.

Se refuerza también el papel del Parlamento Europeo en el procedimiento de concertación institucional —creo que eso también es un elemento importante y novedoso— y, aunque nos hubiera gustado no tener que ampliar los plazos de prórroga, porque dos años siempre nos parece demasiado, entendemos las dificultades y la complejidad de las investigaciones, pero para ello esperamos que la Comisión —y aquí también le agradezco al señor Kallas su apertura de espíritu y el apoyo que nos ha dado— en los cuatro años que están previstos para que nos presente el informe después de la aplicación nos pueda decir cómo podemos mejorar este punto de reducir en lo que se pueda los plazos de las investigaciones.

Y ello siempre a la espera de la creación de la Fiscalía europea, anhelo en el que apoyo también a la ponente. ¡Gracias, señora Gräßle!

 
  
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  Paul van Buitenen (Verts/ALE). - Voorzitter, commissaris, ik ben verdrietig. Op voorstel van rapporteur Gräβle worden in onwetendheid aan OLAF verdere bevoegdheden toegekend terwijl OLAF controle ontbeert. In 1999 voorspelde het toenmalige Comité der wijzen dat OLAF als interne commissiedienst met een onmachtig Comité van toezicht niet zou werken. De gevolgen zien we. Niet gehinderd door verantwoording en controle gaat het OLAF-management en vooral zijn directeur-generaal keer op keer in de fout. Gemanipuleerde personeelsselectie, schending van de rechten van de verdediging, het verbergen van bewijsmateriaal en het indienen van strafrechtelijke dossiers met verstreken vervolgingstermijnen. Het pièce de résistance is de door OLAF verzonnen aanklacht wegens omkoping tegen een journalist die naar de zin van OLAF te goed was geïnformeerd. OLAF slaagt er zelfs in om toestemming voor een huiszoeking te krijgen en de spullen van de journalist worden in beslag genomen. Vervolgens liegt OLAF jarenlang over de werkelijke toedracht tegen de Commissie, het Parlement, het gerechtshof, de ombudsman en de openbare ministeries in België en Duitsland. OLAF stuurt zelfs zijn eigen onderzoekers op pad met valse informatie. Hoe ver kan dit gaan?

De Commissie is op de hoogte en moet dit stoppen, maar zegt daartoe niet bevoegd te zijn. De Commissie trekt daarom juist dit voorstel terug. Het is in goede bedoeling gemaakt, u gaf dat al aan. Het voortschrijdend inzicht in de huidige misstanden maakt echter noodzakelijk dat een ander toezicht op OLAF wordt uitgeoefend en dat één van de door u aangegeven opties vervalt. De oplossing is een onafhankelijk OLAF dat los van de Commissie en onder bevoegd toezicht staat, dat niet wordt benoemd door de politiek, maar door de openbare ministeries van de lidstaten. Een en ander totdat er een Europees openbaar ministerie is.

 
  
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  Hans-Peter Martin (NI). - Frau Präsidentin! Dass die Europäische Union in den Augen der Öffentlichkeit so schlecht dasteht, hat leider auch viel mit OLAF zu tun. An meinen Vorredner kann ich anschließen: Dieses OLAF ist weder Fisch noch Fleisch, und es ist geprägt von Willkür. OLAF-Mitarbeiter wenden sich mittlerweile an mich und sagen, wie deprimierend die Situation sei, dass man mit zweierlei Maß misst, dass keine klaren Vorgaben gegeben werden. Sogar ein OLAF-Mitarbeiter selbst hat die Praktiken von OLAF mit der Geheimpolizei verglichen, also der Einrichtung einer nicht demokratischen Institution. Aktueller Anlass war natürlich wieder der so genannte Galvin-Bericht, dieser interne Bericht, in dem sehr viele Praktiken von Abgeordneten dargelegt werden, die, wenn OLAF mit gleichem Maß messen würde, zu massiven Untersuchungen hätten führen müssen, unter anderem gegen den, der sich als Vater von OLAF bezeichnet, Herbert Bösch.

Was passiert da, unter anderem gegen deutsche Abgeordnete? Was passiert da, unter anderem gegen sehr viele andere? Statt entsprechend vorzugehen und das zu tun, was bei mir gemacht worden ist, nämlich zu sagen, wir tun etwas aus eigener Initiative heraus. Dort, wo wirklich ein klarer Betrugserdacht vorliegt – auf Steuerhinterziehung, auf illegale Parteienfinanzierung –, lehnt sich OLAF zurück und tut nichts. Das hat natürlich auch viel mit der persönlichen Einstellung des derzeitigen Generaldirektors zu tun. Sie sind gefordert, Herr Kommissar. Was da abgeht, ist einer Demokratie nicht würdig. Bei mir hat man Formalfehler konstruiert und gesucht und gesucht. Und es war am Schluss nichts dran. Eine Peinlichkeit für OLAF.

Dort, wo etwas dran wäre, macht man nichts, schaut man weg. Gerade deshalb bin ich der Meinung, dass so, nicht nur wie OLAF aufgestellt ist, viele EU-Beamte arbeiten und man diese EU-Beamtenschaft in dieser Form nicht tragen kann, dass sogar viele EU-Beamte in Wirklichkeit vor Gericht gestellt gehören und dass wir tatsächlich auf europäischer Ebene endlich eine echte Demokratie brauchen, mit Gewaltenteilung, und nicht ein solches OLAF!

 
  
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  Herbert Bösch (PSE). - Herr Präsident! Ich möchte schon gerne klarstellen, dass der Herr Martin, der jetzt hereinkommt, bei diesem einen Punkt praktisch feststellt, OLAF hätte gegen Bösch ermitteln sollen. So etwas gehört sich nicht, weil das heißt, dass hier ein Betrugsverdacht vorliegen würde, weil ich ja ganz genau weiß, dass OLAF ja nur bei Betrugsverdacht ermitteln kann.

Ich bitte, dass das Präsidium so etwas ausräumt. Ich weise so etwas zurück, so etwas geht nicht! Ich hoffe, dass entsprechende Maßnahmen gegen Herrn Martin ergriffen werden. Hier wird ohne jede Grundlage gesagt, OLAF hätte gegen den Kollegen Bösch und gegen andere deutsche Kollegen vorgehen müssen. So geht das nicht, und ich erwarte, dass hier Maßnahmen getroffen werden.

(Beifall)

 
  
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  Markus Pieper (PPE-DE). - Frau Präsidentin! Die Mitgliedstaaten, Europol und Eurojust werden sich jetzt regelmäßig mit den Erkenntnissen von OLAF befassen müssen.

Die Informationen des Amtes für Betrugsbekämpfung fließen so unmittelbar in die polizeiliche Arbeit und auch in die Rechtsprechung ein, und zwar verpflichtend und verbindlich. Als Mitglied im Ausschuss für regionale Entwicklung begrüße ich diese Reform ausdrücklich. OLAF muss diese neu gewonnene Stärke nutzen, denn die Strukturfonds sind unser Sorgenkind. Die Zahl der Unregelmäßigkeiten ist dramatisch gewachsen, die Schadenssumme stieg dabei von 43 Millionen Euro im Jahr 1998 auf 828 Millionen Euro im Jahr 2007! Diese Entwicklung ist nicht hinnehmbar. Deshalb ist es gut, dass wir jetzt Kontrolle und Strafverfolgung verbessern. Wir müssen aber auch stärker darauf drängen, dass die Mitgliedstaaten ihre Fördermittelempfänger veröffentlichen.

Wir sollten an einer Ursache für den Missbrauch ansetzen. Ich bin der Meinung, dass wir bei der Vergabe der Gelder zu wenig auf Eigenverantwortung der Regionen setzen. Deshalb müssen wir die verpflichtende Mitfinanzierung der Regionen und Projektträger erhöhen und wir müssen mehr Programme auf Darlehensbasis anbieten. Wenn sich die Empfänger der Gelder mit der nachhaltigen Erfolgsaussicht ihrer Projekte stärker identifizieren, dann wird es auch weniger Missbrauch geben und weniger Arbeit für die OLAF-Betrugsbehörde.

 
  
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  Christopher Heaton-Harris (PPE-DE). - Madam President, before I make my point, I would just like to make a comment to my colleague, Mr Martin. Whilst he has some very valid points to make, in his scattergun approach he should not try and take out an honest, decent and good man like Mr Bösch, who in my experience of his chairmanship of the Committee on Budgetary Control – even though we might disagree on many points – is exactly what I have described him as.

My concern with OLAF’s problem is that it has a huge conflict of interests going on. It is not necessarily OLAF itself, but the strange relationship whereby it is part of the Commission, even though it is occasionally called upon to investigate that body. That is why I am concerned that OLAF, which was born following the 1999 ‘Wise Men’s’ report – and that report called for it to be independent of the Commission – spends less and less of its time investigating internal Commission matters. Certainly some of its other investigations are very sexy and exciting, but I am not convinced that Mrs Gräßle’s report addresses the problems of OLAF’s independence in this way.

Finally, I am concerned that there is another level of conflict of interests. Should OLAF members of staff be allowed to have relatives working in parts of the EU institutions that they might be investigating? Indeed, should we not – this Parliament that has banned spouses from working for MEPs – now extend this call to say that only one family member should work in any of the EU institutions to prevent such future conflicts of interests?

 
  
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  Paul Rübig (PPE-DE). - Frau Präsidentin! Ich glaube, für OLAF ist ganz besonders wichtig, dass man unterscheidet zwischen der Desinformation – die teilweise stark von außerhalb von Europa gesteuert wird – und auf der anderen Seite der Bürokratie von Verträgen, die oft 50 - 60 Seiten lang sind, und den Handbüchern, die über 600 Seiten haben, wo natürlich dementsprechend dann die meisten Fehler auftreten.

Wir sollten hier klarstellen, dass einfache und klare Vorschriften natürlich auch wesentlich leichter einzuhalten sind als komplexe und umfangreiche. Deshalb appelliere ich an den Rat, dass wir genau diese Verbesserung der Rahmenbedingungen so schnell wie möglich durchziehen. Wir brauchen OLAF für Transparenz und für Gerechtigkeit in Europa.

 
  
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  Siim Kallas, Vice-President of the Commission. − Madam President, I am grateful for all the remarks, which reflect very clearly the controversial nature of this topic.

As Ms Gräßle mentioned, this proposal started in 2004, when times were completely different.

I like the expression ‘there is a conflict of interests’. There is a clear institutional conflict of interests between independence and accountability. We must continue to work and have this debate. Whatever will happen cannot happen without collaboration between Parliament, the Council and the Commission on how to solve this conflict of interests. As I have said, there are not many, but some, possibilities. Most of you clearly support the idea of greater independence, which also means greater accountability. Let us find out what is possible. There are certain clear limits within the Commission. It is very clear that the directorate general cannot go independently to the courts: it is not possible within the legal framework.

A very important point mentioned by many of you was the right to go to the Member States. Again, it is the Commission that takes action in the Member States, and there are clear limits to the extent of involvement by the Commission which is acceptable to Member States. The Commission is accountable here and to the public for OLAF’s activities, so we would be very happy to have a more independent OLAF, which could go independently to the courts and be independently accountable, with a separate discharge. We would welcome all these things and also very clear supervision both of the investigations and of the content of those investigations.

At present we do not have a public prosecutor. This is what we await, but while we are waiting we must find some other solutions. Let us continue this work. As I said, we will formulate a concept paper on the basis of this discussion. I am looking forward to fruitful debates with the honourable Members and the rapporteurs on this issue.

 
  
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  Ingeborg Gräßle, Berichterstatterin. − Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, Herr Kommissar! Danke für die Debatte. Ich glaube, dass der Herr Kommissar jetzt gesehen hat, dass diesem Parlament die Unabhängigkeit von OLAF wirklich am Herzen liegt. Ich möchte auch, dass diese Debatte in die Gespräche, die wir jetzt zu führen haben, eingeht. Ich möchte darum bitten, dass wir diese Gespräche wirklich allmählich anfangen, dass wir uns über die Änderungsanträge austauschen und dass wir dann nicht auf eine Haltung treffen nach dem Motto „geht nicht, geht nicht, geht nicht“. Es ist der Wille des Parlaments. Wir sind in der Mitentscheidung und wir werden diese Mitentscheidung auch bei der EU-Kommission einfordern. Wir stützen sie ja, wir wollen, dass Sie auf OLAF Einfluss behalten, aber es muss ein Einfluss an der richtigen Stelle sein. Es muss ein Einfluss sein, der OLAF mehr unterstützt als bisher.

Wir sind nur in Teilen zufrieden, und das ist auch das Ergebnis der Arbeit der EU-Kommission. Wir haben viele Themen auf dem Tisch, die wir sehr ernsthaft besprechen müssen. Ich bin dazu bereit und ich freue mich auf die Debatte, aber ich möchte schon darum bitten, dass es in dieser Debatte zuerst eine Art Lockerungsübung für die Kommission gibt, denn sonst müssen wir uns erst gar nicht zusammensetzen, wenn das hier in Zement gegossen und in Stein gemeißelt ist, was Sie hier heute vorgetragen haben. Wir müssen uns ganz ernsthaft darüber unterhalten, was geht, und dann auch gerne, was nicht geht.

Ich möchte zwei Dinge zurückweisen: Zum ersten das Zerrbild, das einige Kollegen wirklich aus eigenem Interesse und aus kleingeistigem Interesse hier von OLAF malen. Es ist ein Zerrbild, das mit der Realität nichts zu tun hat. Dieses Zerrbild – und das bitte ich OLAF Kenntnis zu nehmen – ist nicht die Mehrheitsmeinung des Hauses. Wir glauben, dass OLAF eine wichtige Arbeit leistet, übrigens auch im Fall des Kollegen Martin. Es war ja nicht so, dass an dieser Geschichte nichts dran war, sondern es war so, dass die österreichische Staatsanwaltschaft diese Ermittlungsergebnisse von OLAF nicht aufgreifen wollte. Das erleben wir ja nun öfter.

Auch Sie, Herr Kollege Martin, dürfen in diesem Hause bei der Wahrheit bleiben! Auch Sie! Ich möchte dem Kollegen van Buitenen sagen, dass ich es sehr bedauert habe, dass Sie die Angebote zur Zusammenarbeit nicht wahrgenommen haben. Wir haben zweimal miteinander gesprochen, aber ich glaube, dass man OLAF nicht in Einzelfällen betrachten kann. Es geht bei Organisationen immer auch was schief, aber es gibt auch nicht das richtige Bild, wenn man aufgrund dieser Einzelfälle dann das Ganze betrachtet. Das habe versucht, nichts zu tun. Ich möchte das auch ausdrücklich anerkennen. Ich schätze Sie persönlich sehr, habe auch alle Ihre Bücher gelesen. Aber ich glaube, dass es unterschiedliche Arbeitsmethoden gibt, und in der Politik läuft man Gefahr, dass man nicht zum richtigen Ergebnis kommt, wenn man die Einzelfälle in den Vordergrund stellt.

Ich glaube, dass wir einen guten Bericht vorliegen haben!

 
  
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  Hans-Peter Martin (NI). - Frau Präsidentin! Ich beziehe mich auf Artikel 145 und 149, persönliche Bemerkungen, das sind dann drei Minuten. Es ist einfach ungeheuerlich, was hier passiert. OLAF macht aus ganz dünner Suppe, wo gar nichts war, aus eigenen Ermittlungen, einen Vorwurf gegen mich. Dieser hatte bei uns einen massiven Einfluss auf den Wahlerfolg in 2006. Die Staatsanwaltschaft stellte ein Jahr später fest, dass es sich allenfalls um irgendwelche Formalfehlerchen gehandelt haben mag, die in keiner Form irgendwelche Erhebungen rechtfertigten. Es kam zu keinerlei Verfahren, es wurde komplett eingestellt. Gar nichts ist passiert.

Was Frau Gräßle hier macht, das ist Verleumdung, das ist der fortgesetzte Versuch des Rufmords. Das ist genau die Instrumentalisierung von OLAF: Wenn OLAF zu einer Erkenntnis kommt und die Nationalstaaten nichts umsetzen, ist er trotzdem schuldig. Das ist eine wahre Schweinerei! Was ist die Doppelbödigkeit bei dieser Schweinerei, Frau Gräßle? Dass dort, wo es wirklich Verdachtsmomente gegen Abgeordnete, gegen andere gibt, überhaupt nicht ermittelt wird, gar nichts gemacht wird. Das untergräbt die Demokratie in Europa. Weil man da mit einem Geheiminstrument, das sehr unter politischer Kontrolle steht, gegen unliebsame Gegner auftritt, agiert, und dann immer nur versucht, irgendetwas dranzuhängen und bei wirklichen falschen Aussagen bleibt, obwohl sogar staatliche Institutionen – und da schätze ich wirklich die vergleichsweise unabhängige österreichische Justiz – sagen: Da war überhaupt nichts dran! Das ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Wählers und ein Schlag ins Gesicht der Glaubwürdigkeit Europas. Wenn man mit 14 % der Wählerstimmen gewählt wurde und dann in dieser Form abgekanzelt wird, und man immer wieder falsche Tatsachen weitergibt, dann ruiniert das das, was man früher einmal als eine integrierbare und faire Möglichkeit gesehen hat. So machen Sie Europa kaputt, das ist Demokratiezerstörung, Kollegin Gräßle!

 
  
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  Presidente. − La discussione è chiusa.

La votazione si svolgerà oggi alle 12.00.

 
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