Die Präsidentin. − Als nächster Punkt folgt der Bericht von Kurt Lechner im Namen des Rechtsausschusses über die Verknüpfung von Unternehmensregistern (KOM(2009)0614 – 2010/2055(INI) (A7-0218/2010).
Kurt Lechner, Berichterstatter. − Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Wie wichtig Unternehmensregister, Handelsregister oder – wie es z. B. in Österreich heißt – Firmenbücher sind, sieht man schon daran, dass sich von den vielen Gesellschaftsrichtlinien die allererste aus dem Jahre 1968 mit dieser Problematik beschäftigt und bereits sehr verdienstvolle Verbesserungen gebracht hat.
Im Jahr 2003 gab es eine wesentliche Änderung, indem die elektronische Führung der Register vorgeschrieben wurde, und zwar vor dem Hintergrund, dass der grenzüberschreitende Zugang entscheidend verbessert werden sollte. Nun werden die Register nach wie vor national geführt, und es wird dort auch nur das eingetragen, was national eben eintragungsfähig ist und wofür man national zuständig ist. Daran wird sich so bald auch nichts ändern.
Dass der Zugang zu den Registereintragungen über die Grenzen hinweg wichtig und verbesserungsfähig ist, liegt auf der Hand, es muss eigentlich nicht besonders betont werden. Die Problematik besteht aus zwei Komplexen: Erstens soll der Zugang für Bürger – Bürger jetzt in ganz umfassendem Sinn, also jeder Interessierte, ob das ein Rechtsanwalt, ein Notar, ein Steuerberater, ein Gewerkschaftsmitglied, ein Arbeitnehmer ist, wer auch immer – über die Grenzen hinweg verbessert werden.
Der zweite Komplex ist, dass die Interoperabilität – die Zusammenarbeit zwischen den Registern – verbessert werden sollte. Das betrifft insbesondere die Fälle, in denen ein Unternehmen in einem Staat mit seiner Hauptniederlassung und in einem anderen Staat mit einer Zweigniederlassung eingetragen ist. In diesen Fällen dauert es oft zu lange, bis Eintragungen in Bezug auf die Hauptniederlassung in das Register des Landes der Zweitniederlassung übernommen werden, und oft erfolgt dies auch nicht ganz korrekt. Dieser Vorgang könnte vielleicht automatisiert werden.
Die Bemühungen der Kommission sind uneingeschränkt zu begrüßen und zu unterstützen. Es werden Kosten gespart, es wird Zeit gespart, der Binnenmarkt wird vorangebracht. Ich will auf wenige Punkte hinweisen. Zunächst darauf, dass Informationen aus dem Handelsregister nicht unbedingt mit sonst zugänglichen Informationen zu vergleichen sind. Sie haben ja eine rechtliche Aussagekraft, und diese rechtliche Aussagekraft ist von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat verschieden. Und darauf müssen die Nutzer unbedingt aufmerksam gemacht werden, damit sie nicht einfach den eigenen Horizont auf die Registereintragungen in einem anderen Staat übertragen.
Gleichwohl wäre es möglich, die Formate in Standardformate zu vereinheitlichen, ein einheitliches Zugangsportal einzurichten, die Sprache in dem Sinne zu verbessern, dass die Eintragungen in mehreren oder gar in allen Amtssprachen zur Verfügung gestellt werden. Nun gibt es bereits mehrere Initiativen. Ich will hier nur das so genannte EBR, das so genannte BRITE erwähnen, und nach der einvernehmlichen Meinung der Kollegen sollte die Zusammenarbeit in diesem Bereich weiter vertieft werden. Diese Register haben den Nachteil, dass die Eintragungen erstens auf freiwilliger Basis erfolgen, dass sich zweitens nicht alle beteiligen und dass sie sich drittens teilweise noch im Erprobungszustand befinden.
Weder mir noch dem Parlament liegt eine technische Expertise vor, das ist auch nicht unsere Aufgabe. Im Rahmen dieser Initiativen sollte dieses Projekt vorangebracht werden, das ist auch die übereinstimmende Meinung der Kollegen. Dies kann wirklich nur dann zum Erfolg führen, wenn sich auch alle daran beteiligen. Wir wollen davon absehen, dies jetzt bereits als Gesetzesvorschlag zu fordern. Wenn sich alle freiwillig beteiligen und es funktioniert, dann braucht man keine gesetzliche Vorgabe. Das Ziel ist jedenfalls, dass das Ganze vorangebracht wird, wenn es technisch und sachlich ausgereift ist, und dass sich alle Mitgliedstaaten daran beteiligen.
Ich darf mit dem Dank an die Kollegen und die mitberatenden Ausschüsse schließen. Insbesondere gehe ich davon aus, dass dieses Vorhaben einvernehmlich verabschiedet wird und Ihre Zustimmung findet.
Zuzana Roithová (PPE). - To, že obchodní rejstříky nejsou propojené, považuji za selhání koordinační úlohy Komise. Vždyť již tři roky mají členské státy povinnost vést obchodní rejstříky v elektronické podobě. Devatenáct států, včetně posledního nového státu, České republiky, sdílí svá data v rámci projektu evropského obchodního rejstříku. Ovšem kvalita a výpovědní hodnota dat je velmi různá. Leckde není stanovena právní odpovědnost a pravdivost údajů či neexistují celostátní, ale jen regionální obchodní rejstříky.
Podporuji zpravodaje a žádám Komisi, aby tomu věnovala patřičnou pozornost. A také, aby zbývajícím osmi státům, kde kromě Portugalska jsou jen noví členové, poskytla náležitou pomoc včetně finanční. Přeshraniční dostupnost rejstříků je důležitá nejen pro věřitele, obchodní partnery a spotřebitele, ale i pro posílení právní jistoty a transparentnosti veřejných zakázek.
Evelyn Regner (S&D). - Frau Präsidentin! Ich möchte mich zunächst einmal beim Berichterstatter, Herrn Lechner, für die gute Kooperation bedanken. Es konnten praktikable Kompromisse gefunden werden.
In aller Kürze die wichtigsten Punkte seitens meiner Fraktion: erstens die verbindliche Teilnahme aller Mitgliedstaaten, wie bereits erwähnt; zweitens, der öffentliche Zugang über ein einziges offizielles Zugangsportal; drittens der Aspekt des Verbraucherschutzes, also dass die Informationen verlässlich und aktuell sind. Hier ist es insbesondere auch für die Verbraucher sehr wichtig, entsprechend über die Rechtswirkungen informiert zu sein. Und schließlich soll das System anwenderfreundlich sein. Die Festlegung, wie das technisch umgesetzt wird, wird dann Aufgabe der Kommission sein.
Silvia-Adriana Ţicău (S&D). - Având în vedere că în UE 27 există peste 20 de milioane de întreprinderi, din care 99% sunt întreprinderi mici şi mijlocii, consider că interconectarea registrelor comerţului este o necesitate pentru buna funcţionare a pieţei interne.
Începând cu 1 ianuarie 2007, există obligaţia ca informaţiile cuprinse în registrele comerţului să fie stocate electronic şi accesibile online în toate statele membre. Cu toate acestea, standardele privind registrele sunt diferite, părţile interesate fiind confruntate cu limbi, condiţii de căutare şi structuri diferite.
De aceea consider necesară participarea tuturor statelor membre la proiecte precum interoperabilitatea registrelor comerţului în întreaga Uniune Europeană şi registrul european al comerţului, participare care, în cazul sistemului de informare al pieţei interne, este unanimă.
O facilitare a accesului electronic la informaţiile referitoare la societăţile comerciale ar putea conduce la eventuale economii anuale de peste 160 de milioane de euro. Aceste economii ar putea fi însă şi mai mari dacă iniţiativa e-Invoice s-ar materializa şi ar deveni accesibilă prin intermediul punctului unic de acces la informaţii.
Monika Flašíková Beňová (S&D). - Vzhľadom na výhody ponúkané jednotným trhom, stúpajúci nárast cezhraničných obchodných možností a právnu istotu je harmonizácia údajov obsiahnutých v obchodných registroch a metodika ich získavania a technického spracovania nevyhnutná. V prípade, že dokážeme zabezpečiť efektívnu prepojiteľnosť obchodných registrov, uľahčíme nielen zúčastneným subjektom administráciu vzťahov a získavanie informácií, ale tiež posilníme ich pozíciu vzhľadom na nevyhnutnosť transparentnosti obchodno-právnych vzťahov a rovnako aj právnu istotu.
Z tohto dôvodu považujem za nevyhnutné harmonizovať systém údajov poskytovaných v obchodných registroch v rámci všetkých členských štátov. Takýto postup by dokázal zabezpečiť podstatne väčšiu transparentnosť a zaznamenal by využiteľnosť nielen pri už spomínaných vzťahoch, ale napríklad aj pri zmene sídel obchodných spoločností a iných subjektov a vytvorení pobočiek v iných členských štátoch, cezhraničných fúziách a akvizíciách, čím by sa tiež mohlo dosiahnuť aj obmedzenie mnohých nežiaducich účinkov.
Dacian Cioloş, membre de la Commission. − Madame la Présidente, Mesdames et Messieurs les députés, l'interconnexion des registres de commerce est un projet utile pour renforcer la transparence des acteurs économiques, rétablir la confiance et favoriser l'accès des PME au marché unique. Je félicite M. Lechner et la commission des affaires juridiques pour ce rapport.
Nos vues concordent très largement. La Commission présentera au plus tard au début 2001 des propositions législatives qui tiendront sans doute compte de vos conclusions.
La crise financière et économique a mis en évidence l'importance de la transparence sur les marchés financiers et au-delà. Pour que les citoyens aient confiance, il faut qu'ils aient accès à une information officielle fiable et à jour sur les sociétés. Les registres de commerce jouent un rôle essentiel à cet égard en consignant des informations sur les sociétés et en les mettant à la disposition du public.
Or, s'il est aisé d'accéder à ces informations dans les États membres où une société est immatriculée, il est souvent très difficile, pour des raisons d'ordre technique ou linguistique, d'accéder aux mêmes informations à partir d'un autre État membre. L'interconnexion des registres de commerce fournira donc aux petites et moyennes entreprises, aux consommateurs et aux salariés un outil d'information supplémentaire et nécessaire.
Voici maintenant quelques réflexions sur certains aspects du rapport de M. Lechner. Je note votre préoccupation à l'égard des charges administratives supplémentaires qui pourraient éventuellement découler de l'interconnexion de ces registres. Je peux d'ores et déjà vous assurer que nous n'envisageons nullement d'imposer de nouveaux coûts, directs ou indirects, aux entreprises.
Je partage aussi votre souhait de rendre obligatoire la participation de tous les États membres au mécanisme de coopération. En effet, un tel mécanisme n'aura de sens que s'il est soutenu par l'ensemble des États membres.
Quant à la coopération dans le contexte de l'actualisation régulière des informations concernant les filiales à l'étranger, la Commission a l'intention de proposer de manière législative un tel mécanisme, auquel les États membres seraient tenus de participer. Il s'agit sans doute ici d'un chaînon manquant du marché intérieur.
Vous préconisez aussi de mettre en place un point d'accès unique à l'information. Nous partageons l'objectif d'accessibilité aux données fournies par les registres nationaux. Les consommateurs, les travailleurs, les petites et moyennes entreprises mais aussi les administrations nationales des autres États membres doivent pouvoir accéder à ces services sans aucun obstacle.
Dans cette même optique d'accessibilité, nous voulons offrir des informations dans toutes les langues officielles de l'Union. Il s'agit là d'une condition sine qua non pour atteindre notre objectif de rapprocher le marché intérieur des citoyens.
En outre, les utilisateurs des registres doivent être clairement informés de la portée et des différentes conséquences des informations nationales contenues dans le registre, qui peuvent varier considérablement d'un pays à l'autre. Quant à la qualité des données, il est évident que les informations fournies dans le cadre de l'interconnexion doivent être fiables, mises à jour et accessibles. C'est un message fort de votre part et ce message est bien reçu par la Commission.
Je vous assure enfin que toute initiative de la Commission respectera la protection des données à caractère personnel ou commercial.
Mesdames et Messieurs, le rapport Lechner démontre bien le niveau d'engagement du Parlement pour aider à mettre en œuvre une meilleure interconnexion des registres de commerce pour le bien des consommateurs, des entreprises et de leurs travailleurs. Ce projet va renforcer le marché intérieur. La Commission s'en réjouit et attend avec impatience l'adoption du rapport en plénière.
Die Präsidentin. − Die Aussprache ist geschlossen.
Die Abstimmung findet am Dienstag, 7. September 2010, 12.30 Uhr, statt.
Schriftliche Erklärungen (Artikel 149)
Raffaele Baldassarre (PPE), per iscritto. – L'interconnessione dei registri commerciali è un presupposto essenziale per la promozione dell'integrazione dello spazio economico all'interno dell'UE e per rafforzare la certezza giuridica a favore delle imprese e dei consumatori. La relazione del collega Lechner evidenzia compiutamente quelle che sono azioni prioritarie, imprescindibili per accrescere la certezza del diritto e la trasparenza di attività economiche transfrontaliere. In primo luogo, è fondamentale che l'interconnessione dei registri e l'accesso ai dati avvenga in un unico contesto. A tal fine, sarà necessario rafforzare e portare avanti il potenziale offerto dal progetto d'interconnessione BRITE, in modo tale da permettere lo stabilimento di un portale unico, che permetta a tutti i cittadini di accedere alle informazioni delle imprese europee. In secondo luogo, sarà fondamentale adoperarsi, affinché tutti gli Stati vi partecipino al più presto, prendendo in considerazione l'integrazione in via obbligatoria per tutti gli Stati membri dei registri delle imprese. Questo perché, il successo di qualsiasi progetto, che miri a uno sviluppo armonioso del mercato interno, presuppone la partecipazione di tutte le parti interessate, affinché esso possa essere reso vincolante non appena affinati i criteri di natura tecnica.
Sebastian Valentin Bodu (PPE), în scris. – Interconectarea registrelor comerţului din Statele Membre este un pas înainte către simplificarea mediului de afaceri şi reducerea sarcinilor administrative care apasă asupra antreprenorilor. De asemenea, reprezintă un instrument folositor care va duce la cooperarea şi schimbul de informaţii sau chiar la crearea unei baze de date comune, pan-europene, şi a unui punct unic de acces. Totuşi, nu pot să nu remarc că, în ciuda efectelor pozitive pe care acest raport de iniţiativă le aduce, respectiv de reducere a costurilor, traducerea informaţiilor în toate limbile oficiale ale UE este - după părerea mea - o soluţie ale cărei costuri depăşesc cu mult beneficiile. Cred că trebuie să renunţăm la orgoliile naţionale legate de limba proprie a fiecărui stat membru şi să promovăm doar una, maxim două limbi cu adevărat larg răspândite (engleza şi franceza) ca limbi folosite în diverse proceduri administrative precum cea care face obiectul prezentului raport.
Zuzana Brzobohatá (S&D), písemně. – Zpráva o propojení obchodních rejstříků reaguje na závěry Rady konané ve dnech 25. a 26. května 2010. Jde o iniciativu, která je součástí komplexního přístupu EU na poli ochrany spotřebitele. Jsem toho názoru, že každá iniciativa, která vede k přehlednému přístupu k informacím o obchodních společnostech působících na území Evropské unie, zasluhuje podporu. Chci zdůraznit, že především podporuji výzvu Komisi týkající se vytvoření jednotného místa přístupu k informacím z obchodních rejstříků a především zapojení všech členských států EU. Jedině takto lze dosáhnout skutečného a přehledného prostoru ochrany občana jako spotřebitele, ale i právní jistoty na vnitřním trhu Unie jako celku.