Der Präsident. – Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Am 24. August wurde Mittelitalien von einem schweren Erdbeben erschüttert. Schäden wurden in mehr als 70 Dörfern gemeldet, manche Gemeinden wurden komplett zerstört.
Wir alle haben mit großer Erschütterung die Bilder aus Amatrice, Accumoli oder Pescara del Tronto gesehen: Mehr als 3 000 Menschen sind über Nacht obdachlos geworden und standen von einem Tag auf den anderen im wahrsten Sinne des Wortes vor den Trümmerhaufen ihrer individuellen Existenz.
Im Namen des Europäischen Parlaments möchte ich zunächst dem italienischen Katastrophenschutz, der Feuerwehr, den medizinischen Hilfskräften, den lokalen Behörden und allen Freiwilligen unseren Dank aussprechen: all denjenigen, die halfen, Leben zu retten, Schutz zu bieten und die Erstversorgung zu gewährleisten.
Die Europäische Union wird in voller Solidarität an der Seite der Menschen stehen.
Das Erdbeben hat schwere materielle Zerstörungen angerichtet. Die Dörfer, die von diesen Schlägen dem Erdboden gleichgemacht wurden, sind nicht nur italienisches, sie sind auch europäisches Kulturerbe. Doch der materielle Schaden verschwindet im Angesicht der menschlichen Katastrophe und des Schmerzes der Familien der fast 300 Todesopfer. Die Häuser, die Paläste und die Kirchen können wieder aufgebaut werden und werden sicher wieder aufgebaut, aber die Leere, die die Toten hinterlassen, kann nicht gefüllt werden.
In Solidarität mit den Menschen und mit der gesamten italienischen Nation darf ich Sie bitten, sich für eine Schweigeminute von Ihren Plätzen zu erheben.
(Das Parlament erhebt sich zu einer Schweigeminute.)