Die Präsidentin. – Als nächster Punkt der Tagesordnung folgt die Aussprache über die Anfrage zur mündlichen Beantwortung an die Kommission über die Zustimmung der Kommission zum überarbeiteten Plan Deutschlands, eine Straßenmaut einzuführen (2017/2526(RSP)).
Pascal Arimont, Verfasser. – Frau Präsidentin, werte Evelyn, auch Glückwunsch von meiner Seite zum Amt der Vizepräsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Frau Kommissarin! Ich werde Ihnen heute Abend zwei einfache Fragen stellen, und ich glaube, Sie würden diese einfachen Fragen auch eigentlich gerne mit Nein beantworten.
Ich stelle aber die erste Frage: Ist diese deutsche Pkw-Maut EU-rechtskonform? Ich möchte an dieser Stelle auch eine ausgewiesene Expertin in diesen Fragen zitieren, die hat nämlich gesagt: Eine Straßennutzungsgebühr ist nur dann EU-rechtskonform, wenn sie nicht aufgrund der Staatsangehörigkeit diskriminiert. Das sage nicht ich, das sagten Sie, Frau Kommissarin Bulc, zu Beginn der Einleitung des Vertragsverletzungsverfahrens im Juni 2015. Lassen Sie uns dementsprechend von diesem Grundsatz ausgehen. Wurde diese Diskriminierung durch die vermeintliche Einigung inzwischen aus der Welt geschafft? Meiner Meinung nach nicht. Nach wie vor werden EU-Ausländer im Ergebnis stärker belastet als deutsche Staatsangehörige. Oder einfach ausgedrückt: Ein belgischer Autofahrer mit einem Euro-6-Wagen bezahlt die Maut, ein deutscher Autofahrer nicht. Daher die Antwort auf die erste Frage „Ist das neue deutsche Mautmodell EU-rechtskonform?“: Nein, ist es nicht.
Ich komme zur zweiten Frage: Ist diese Maut ein Symbol für gute europäische Zusammenarbeit? Auch hier die Antwort: Nein, ist sie nicht. Ein europäisches Mautsystem gibt es zurzeit nicht. Diese Maut verletzt die Grundprinzipien unserer Union, die aber Sie und die Kommission schützen müssen. Es darf nämlich nicht das Gefühl bestehen, dass unsere europäischen Partner Straßen Deutschlands auf Kosten der Nachbarn finanzieren. Denn was wäre dann die Folge? Die Folge wäre langfristig, dass wir an den Grundprinzipien des Binnenmarkts und des Zusammenlebens in Europa rütteln. Darum darf diese Maut auch keinen Platz in Europa haben, besonders nicht in unserer Zeit, in der so viele an der EU zweifeln.
Frau Bulc, Sie haben es also in der Hand. Das Verfahren liegt zurzeit auf Eis. Darum ein eindringlicher Appell an Sie: Setzen Sie das Vertragsverletzungsverfahren fort, ansonsten werden Mitgliedstaaten klagen. Und zweifeln Sie nicht daran: Diese Idee gewinnt immer mehr an Unterstützung, denn es geht um mehr als die Maut, es geht um die Grundprinzipien unserer Europäischen Union.
Violeta Bulc,Member of the Commission. – Madam President, thank you for giving the Commission the opportunity to clarify its position on the German road-charging reform. I know this issue has stirred up a lot of emotions, in Germany as well as in neighbouring countries, and this is why I would like to focus today on facts.
First, the Commission has consistently promoted, and continues to promote, road-charging in line with the ‘user and polluter pays’ principle. In our view, this is the most sustainable and fairest way to ensure infrastructure financing, and this is clearly referable to taxation.
Secondly, there is at this stage no specific EU legislation on road-charging for passenger cars, only for heavy goods vehicles. There is also no EU law on vehicle taxation of passenger cars. Both remain national competences. This being said, it is vital that Member States respect the EU Treaty. This includes, of course, the principle of non-discrimination based on nationality, and yes, I still stand for that. So let me be very clear: foreign drivers cannot be discriminated against.
Thirdly, the Commission has been in discussions with the German authorities on their road-charging reform for several years. Since the beginning, the Commission has raised several reservations concerning the German plans. These reservations were only partly taken into account by the German authorities while drafting the first version of the laws. This is the reason why the Commission was able to react only a week after the adoption of these laws by starting an infringement case. The launch of this infringement case had the immediate effect of Germany suspending implementation of the PkW-Maut.
The Commission had two main concerns relating to discrimination against foreign users. First, the one-to-one vehicle tax compensation of German vehicle owners, and second, the excessively high prices of shorter vignettes, purchased mainly by foreign vehicle—owners. The launch of the infringement case did not stop discussions with the German authorities. The Commission indicated repeatedly that it would continue, as is often the case during infringement procedures, to try to find a solution without having to go to court, and on 1 December Minister Alexander Dobrindt and I were able to announce publicly that we had reached a political understanding on the way forward. That’s it.
I am very pleased that the German authorities recognised the need to amend the two laws to meet the following principles. Firstly, the German vehicle tax law should be based on environmental logic and avoid one-to-one compensation of all German-owned vehicles. Secondly, the prices for short-term vignettes should be reasonable and proportionate to ensure that foreigners, who usually buy these vignettes, are not discriminated against in favour of German users, who would, in general, buy annual vignettes.
On this basis, the German Government issued new legislative proposals just three weeks ago on 25 January. These proposals will now have to be examined and voted on in the German Parliament.
In the meantime, the infringement case is still there and, as you know, infringement cases are matters strictly between the Member States and the Commission and therefore I cannot discuss the details of the case. I am fully aware of the concerns of neighbouring Member States which believe that the amended German PkW-Maut and vehicle tax law may still be discriminatory, but it is way too early to reply to these concerns as the new laws have not yet been debated and voted on in the German Bundestag.
When these new laws are adopted, and only then, will the Commission assess them and decide on further actions. The infringement case will be closed if, and only if, the Commission is convinced that the German laws do not discriminate against foreign drivers.
It is very important for me and the European Union that Germany now agree to put their road-charging reform in the context of a future EU-wide system. As you know, the Commission is currently preparing a revision of EU legislation on road-charging as part of the road initiatives. The plan is to adopt them this spring.
On road-charging we are considering proposing rules that underpin non-discrimination of foreign vehicle-owners and pave the way for an EU-wide system. This could include for the first time passenger cars, excluded so far, and remove obstacles for operators to provide EU-wide toll services. This would ensure equal treatment of all vehicles – passenger cars and heavy goods vehicles – and better services to users related to payment of tolls, especially for cross-border traffic. It will also represent a major step in delivering on our low emission strategy adopted last summer.
I will now be more than happy to reply to all your questions and hopefully clarify all your doubts related to this case.
Claudia Schmidt, im Namen der PPE-Fraktion. – Frau Präsidentin, geschätzte Kommissarin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die deutschen Mautpläne zeigen uns doch die Probleme auf, die wir heute in Europa haben.
Erstens scheint die Kommission Probleme damit zu haben, bei großen Mitgliedstaaten den gleichen Maßstab anzulegen wie bei den kleinen. Zur Erinnerung: In Europa gilt doch wirklich immer noch die Stärke des Rechts und nicht das Recht der Stärkeren.
Zweitens: Nach der Vorlage im Bundestag hat Kommissionspräsident Juncker im Mai 2015 persönlich eine Prüfung der Maut wegen erheblicher europarechtlicher Zweifel angekündigt. Im September 2016 beschließt die Kommission, Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof zu verklagen, und am 3. November wird dann überraschend eine Einigung verkündet. Frau Kommissarin, was hat sich geändert? Nach wie vor zahle ich mit dem gleichen Auto auf der gleichen Strecke mehr, nur weil ich ein österreichisches Kennzeichen habe, Schadstoffklasse hin oder her. Diskriminierung bleibt Diskriminierung.
Drittens: Obwohl Verkehrsminister Dobrindt eine weitere Europa-Distel in seiner Sammlung verdient, so möchte ich auch eine Lanze für den deutschen Ansatz brechen. Wenn es eine europäische Lösung im Zuge der Revision der Eurovignetten-Richtlinie gibt, dann müssen die nationalen Steuern runter gehen. Wenn aber – wie im vorliegenden Fall – nur die Nachbarländer die Entlastung für deutsche Steuerzahler tragen sollten, dann ist das nicht akzeptabel. Die Kommission ist gefordert hinzusehen. Die grenzüberschreitende Mobilität soll und darf nicht bestraft werden. Autofahrer, egal welcher Nationalität, sind nicht das Freiwild für Finanzminister und Populisten – siehe Artikel 18. Ich hoffe, die Kommission überdenkt ihren Standpunkt.
(Beifall)
Ismail Ertug, im Namen der S&D-Fraktion. – Frau Vorsitzende! Schön, Sie dort zu sehen. Ich danke auch der Frau Kommissarin für die Vorstellung. Sehr geehrte Frau Kommissarin! Sie als Vertreterin der Europäischen Kommission sind Hüterin der Verträge. Ich weiß, ich behaupte das, dass Ihnen das alles nicht recht ist, dass Sie heute hier sind. Aber Sie müssen das nun vertreten, was letztendlich auf oberer Ebene – zwischen Herrn Juncker und Frau Merkel – eingetütet worden ist, um eben innerhalb der Bundesregierung, innerhalb der CDU und der CSU, eine Friedenspfeife zu rauchen und zumindest ein problematisches Feld, nämlich die Ausländermaut, wegzuräumen.
Dennoch, liebe Frau Kommissarin, bleibt es dabei, dass die Fragen, die die Kollegin Schmidt gerade gestellt hat, noch auf dem Tisch liegen. Ich möchte daran erinnern, dass wir zu Beginn dieser Periode, als dieser Vorschlag auf dem Tisch lag, wiederholt miteinander gesprochen haben. Wir haben all diese Komponenten besprochen, dass sie letztendlich nach wie vor nicht dazu beitragen würden, das Ganze, was als Ausländermaut vonseiten der CSU begonnen hat, hier letztendlich europarechtskonform zu machen. Es ist nach wie vor so, dass Sie gerade auch zugegeben haben, dass es eine Eins-zu-eins-Kompensation für deutsche Autofahrerinnen und Autofahrer nicht geben wird. Und Sie geben auch weiterhin zu, dass es letztendlich dem user and polluter principle entsprechen muss. Da frage ich mich: Wo entspricht dieser Vorschlag eben diesem user and polluter principle?
Und ich möchte Sie auch fragen, Frau Kommissarin: Was hat denn die Europäische Kommission dafür im Gegenzug bekommen? Ist es wahr, dass die Europäische Kommission die Zustimmung der Bundesrepublik Deutschland für die EETS-Gesetzgebung dadurch aufgekauft oder zumindest eingekauft hat? Ist das richtig? Ja oder nein?
Und außerdem, sagen Sie ganz offen: Warum hat letztendlich genau in der Woche, in der der CSU-Parteitag in Bayern stattgefunden hat, diese Äußerung oder zumindest dieser Deal stattgefunden?
All das stinkt bis zum Himmel, und deswegen ist diese Ausländermaut aus verschiedenen Gründen und auch deshalb nicht europarechtskonform.
Roberts Zīle, on behalf of the ECR Group. – Madam President, the Commission is fighting very strongly, in some cases, against keeping the rule of law in certain Member States. It is not always the case but it reminds me of a point famously made by George Orwell about equality: I do not want to see it here.
I think we all understand that there could be only three reasons why the Commission put the infringement procedure on hold. Initially, you said, Commissioner, that it would be better to negotiate with the German Government before the measure became law; now, when it has become law, you are waiting to think what to do. I think there is a contradiction in that statement.
Other possible reasons could be that the Commission made legal mistakes when it started infringement proceedings – and if that is not the case, I would like more information about the changes – or that the German Government has made enough political statements to remove discrimination against car owners from other countries and drivers of environment-friendly cars? If there is some other reason, then we need to understand what that reason is.
Gesine Meissner, im Namen der ALDE-Fraktion. – Frau Präsientin, Frau Kommissarin!
Ich habe hier einen Artikel, Sie können ihn da unten natürlich nicht sehen. Aber da steht drauf: Gemeinsam gegen die Maut.
Das ist ein Artikel aus Niedersachsen und den Niederlanden im Grenzgebiet gemeinsam. Da ist es so, dass auch unsere Landesregierung – ich komme aus diesem Landesteil von Deutschland – total dagegen ist, diese Maut einzuführen. Es ist nämlich so: Wir haben gerade im Grenzgebiet zu den Niederlanden eine Euregio-Region. Die ist ganz bewusst eingerichtet worden, um grenzüberschreitend Verkehre zu haben, zu arbeiten. Es gibt viele Menschen, die in den Niederlanden wohnen und in Niedersachsen arbeiten. Bei uns in Niedersachsen gibt es mehr Arbeitsplätze, dort gibt es also mehr Menschen, die die Arbeitsplätze füllen können. Das wird massiv unterlaufen. Es gibt zu wenig öffentlichen Nahverkehr, man ist auf das Auto angewiesen und das heißt, es zahlen eben nur die einen und die anderen nicht.
Es ist ja auch so, dass durch die deutsche Maut, wenn man ein umweltfreundliches Auto hat – was ja im Prinzip nichts Schlechtes ist, Euro 6 –, dass man sogar an der Maut verdienen kann. Herr Dobrindt sagt eben heute noch: Die Deutschen zahlen nicht mehr. Das heißt: Wer bezahlt das denn dann? Frage ist natürlich aus deutscher Sicht: Gibt es überhaupt genug Einkünfte? Ist das nicht vielleicht ein Nullsummenspiel? Aber das müssen wir in Deutschland diskutieren.
Generell denke ich tatsächlich, dieses Prinzip user pays, polluter pays, ist natürlich gut. Es wäre am besten, wenn wir gar keine Kfz-Steuer hätten, überall in allen europäischen Ländern, und man nur, wann immer man fährt, bezahlen würde. Das wäre das Gerechteste und das Beste. Das geht natürlich jetzt im Moment nicht, weil wir nicht einfach sagen können: Alle müssen die Kfz-Steuer abschaffen.
Nur, das, was wir jetzt auf dem Tisch haben, ist tatsächlich keine gute Blaupause. Als Letztes: Es ist auch nicht kilometerbasiert, es ist nicht so, dass man bei jedem Kilometer bezahlt. Es gibt noch verschiedene Abschnitte – Monat und so weiter. Das ist nicht das, was wir brauchen, und das ist viel zu bürokratisch.
Kateřina Konečná, za skupinu GUE/NGL. – Paní předsedající, paní komisařko, zcela jistě nikdo nemůže zpochybnit fakt, že Německo má právo na to zavést mýtné pro osobní auta na svých dálnicích. Ovšem pevně věřím v to, že musíme po německé straně požadovat – a prosím vás, aby to bylo nejenom ve formě slov, ale konkrétních činů právě ze strany Komise –, aby se tak nedělo způsobem, který je diskriminační vůči řidičům z ostatních členských zemí.
Koncept německého mýtného považuji za diskriminační, protože znamená, že se všem Němcům náklady na mýtné do značné míry vrátí a poplatky tak de facto budou platit pouze cizinci. Chci zde deklarovat, že pokud se potvrdí, že vzniknou pro členské země negativní diskriminační dopady, měl by tuto problematiku projednávat také soud, a nikoliv jen Evropský parlament.
Žádáme pouze férové podmínky, které budou pro všechny strany stejné. Jako přímo volení zástupci z 28 členských zemí máme přece morální povinnost dohlížet na to, aby se jednalo se všemi občany stejně, a neměli bychom přihlížet, když se některým vytahují peníze z kapes, zatímco těm druhým nikoliv.
Víte o tom problému dlouho a dlouho jste de facto bohužel nic nedělali. Teď nastal čas, že pokud nic neuděláte, tak to bude horší a horší a jenom dokážete evropským občanům, že Evropská komise když má, tak nečiní a jenom kouká. Já si myslím, že by to byla škoda a věřím Vám v tom, co jste nám řekla, že to bude jinak.
Michael Cramer, im Namen der Verts/ALE-Fraktion. – Frau Präsidentin, Frau Kommissarin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Bei der Pkw-Maut für Ausländer handelt es sich nicht um eine Premiere.
Schon 1990 wollte der damalige Verkehrsminister Zimmermann die Lkw-Maut durchsetzen und die Kfz-Steuer für Lkws senken. Hat die Kommission Nein gesagt? 1992 hat der Europäische Gerichtshof gesagt: Das ist europafeindlich. Damit war es beerdigt. 2004 wollte die damalige Bundesregierung dasselbe probieren. Die Kommission hat wiederum gesagt: Das ist europafeindlich. Sie wurde dann trotzdem eingeführt. Jetzt kommt Alexander Dobrindt mit dem dritten Versuch. Ich sage immer: Aus Fehlern wird man klug. Aber für Alexander Dobrindt waren zwei nicht genug.
Warum ist es so? Die Maut ist europafeindlich, sie verhindert den grenzüberschreitenden Verkehr. Das kostet. Nur die Ausländer zahlen – nicht die Deutschen. Das geht nicht. Zudem ist die Vignette unökologisch und unsozial, weil der, der 10 000 Kilometer im Jahr fährt, genau soviel bezahlt wie der, der 200 000 Kilometer fährt. Das hat doch mit dem User and polluter pays principle überhaupt nichts zu tun.
Deshalb muss das gestoppt werden, und ich kann nicht verstehen, dass die Kommission anfangs gesagt hat: Das ist europafeindlich, und nachher, nachdem sich Juncker mit der CSU in Bayern getroffen hat – übrigens an der Kommissarin vorbei –, dass dann alles legal sein soll. Das geht nicht. Der Bundestag muss es noch beschließen. Aber wenn er das beschließt, dann finde ich, weil das unsozial ist, dann müsste nicht nur die SPD, sondern auch die CSU das S im Namen streichen, weil das total unsozial ist.
Georg Mayer, im Namen der ENF-Fraktion. – Frau Präsidentin! Rechtswidrig, ganz klar rechtswidrig ist dieser Deal. Auf mehreren Ebenen rechtswidrig ist dieser Deal. Ich sage nur: versteckte Diskriminierung – das haben wir heute schon gehört –, Verursacherprinzip. Frau Kommissarin, Sie sind ganz bestimmt jetzt der falsche Ansprechpartner. Ich hätte mir gewünscht, dass der Verhandler dieses Deals uns hier Rede und Antwort steht.
Das ist ein Deal, geschätzte Kollegen und Frau Kommissarin, der auf Kosten vieler Autofahrer geht, der auf Kosten vieler österreichischer Einpendler, die nach Deutschland einpendeln, geht. Das ist ein Deal – und das wissen Sie genau –, der im Hinterzimmer in Brüssel im Old Boys Club verhandelt wurde. Das ist ein Deal, wie wir schon so viele und schon so oft in dieser Europäischen Union gesehen haben. Manche sind eben gleich, und manche sind eben gleicher. Die Linie zieht sich durch, das ist ja auch verständlich. Die Linie ist auch konkludent und am Ende des Tages verständlich aus Sicht der Europäischen Union und derer, die die Verantwortung dafür tragen. Sie brechen – und nicht biegen – Ihre eigenen Regeln, die Sie beschlossen haben, nur weil es gerade politisch opportun ist. Das schafft – und das kann ich Ihnen sagen – sicherlich kein Vertrauen in diese Union. Sollte diese Maut so durchgehen, sollte die Kommission das tatsächlich durchlassen, dann kann ich Ihnen sagen, dass wir in Österreich ganz bestimmt eine ähnliche Regelung implementieren werden.
Wim van de Camp (PPE). – Het blijkt ook weer vanavond dat tol een gevoelig onderwerp is. De burgers in Europa willen waar voor hun geld en willen ook geen grensbeperkingen.
Het is al gezegd, de gebruiker betaalt en de vervuiler betaalt. Dat zijn goede principes. In dat opzicht is de start van de Duitse toldiscussie niet juist. Wij van de PPE bestrijden het heffen van tol niet, net zoals wij in Nederland geen tol willen, dat moet duidelijk zijn. Maar compensatie voor alleen de Duitse burgers, dat leidt tot discriminatie en dat is in strijd met de Europese wetgeving. Groene auto’s compenseren, dat is prima, maar dan ook groene auto's van de hele EU en niet op een manier zoals nu is aangegeven in de Duitse voorstellen. Het is mij niet duidelijk waarom de commissaris de inbreukprocedure heeft stopgezet. Ze wil daar niets over zeggen aangezien de onderhandelingen nog gaande zijn, maar de gevoeligheid brengt wel met zich mee dat ik deze vraag stel.
En dan tot slot, het uitblijven van één Europees tolsysteem zal leiden tot meer nationale systemen en dat is funest. Dus maak alstublieft haast met het tot stand brengen van dat systeem.
Karoline Graswander-Hainz (S&D). – Frau Präsidentin, Frau Kommissarin! Eine Maut, die im Endeffekt nur Ausländer bezahlen, kann es im Europäischen Binnenmarkt einfach nicht geben. Das ist unsolidarisch, das ist unfair und verletzt das Grundprinzip der Nichtdiskriminierung. Ich möchte aber auch darauf hinweisen: Niemand will Deutschland daran hindern, eine Maut einzuführen. Bezahlen sollen sie aber alle, die die deutschen Straßen nutzen, egal mit welchen Kennzeichen.
Als Sozialdemokratin setze ich mich auf EU-Ebene für das Verursacherprinzip ein. Das bedeutet: Wer Straßen mit dem Auto nutzt – egal ob privat oder kommerziell –, soll dafür bezahlen. Für die Abnutzung, für die ausgestoßenen Schadstoffe und für den Anteil am Verkehrsaufkommen. Im Europäischen Parlament ist es uns gelungen, eine länder- und fraktionsübergreifende Entschließung auf den Weg zu bringen, die das Ziel verfolgt, den Grundsatz der Nichtdiskriminierung zu achten und die politische Zusammenarbeit in Europa zu stärken. Das Europäische Parlament und die deutschen Anrainerstaaten treten gemeinsam dafür ein, dass in Europa für alle das gleiche Recht gelten muss. Deshalb fordere ich Sie auf, Frau Bulc, Ihren Standpunkt zu überdenken.
Kosma Złotowski (ECR). – Pani Przewodnicząca! Pani Komisarz! Nikt nie ma oczywiście wątpliwości, że wydatki na modernizację i budowę infrastruktury pochłaniają ogromne kwoty. Każde państwo członkowskie je ponosi i jest to w pełni zrozumiałe, że odpowiedzialność za dobry stan dróg i wynikające z niego bezpieczeństwo jest ponoszona w części przez ich użytkowników. Dlatego warto podkreślić, że samo wprowadzenie opłat drogowych nie jest przedmiotem tej debaty. Problemem, który tu omawiamy, jest dyskryminacja i system, który ewidentnie stawia w uprzywilejowanej pozycji tylko obywateli jednego państwa członkowskiego. Możemy mieć do czynienia z sytuacją, w której z ponoszenia tych opłat w Niemczech będą zwolnieni kierowcy, którzy najczęściej z tych dróg korzystają, a koszty poniosą kierowcy zagraniczni, w tym w dużej mierze kierowcy z Polski. Trudno zrozumieć postępowanie Komisji, która pomimo pierwszej właściwej reakcji wstrzymała procedurę wyjaśniania zastrzeżeń co do zgodności tego pomysłu z prawem europejskim, choć główny zarzut wciąż jest aktualny. Oczekujemy jasnych odpowiedzi, na jakich warunkach Komisja wstrzymała procedurę o naruszenie prawa i jak ma zamiar zabezpieczyć kierowców podróżujących przez Niemcy przed dyskryminacją ze względu na narodowość.
Pavel Telička (ALDE). – Madam President, first of all I have a few words of appreciation to the Commissioner. You acted quickly at the beginning, Commissioner, and I think that was decisive. Secondly, I also appreciate your intention to submit European legislation to the Council and Parliament. I have one comment: at this time, it is not just about the Maut. You talk about the internal market, and we hear much rhetoric about completing the internal market but, at the same time, we are creating more and more obstacles at national level.
The issue on which we differ, and where we have certain reservations, concerns where we are today. We all know about, and have spoken unanimously today about, the deficiencies of the new proposal. We know what the position is, so we do not need to wait for an explanation by the Bundestag. You know what it is, and at this stage you have two options: either, with the support you have heard in this Parliament, and it is a majority support, you enter into negotiations with the Germans and/or you utilise the infringement procedures that you have available. There is no other option because we are heading towards a dead end.
Martina Michels (GUE/NGL). – Frau Kommissarin, Kolleginnen und Kollegen! Die geplante Autobahnmaut ist ein Prestigeobjekt eines deutschen Ministers.
Das ist im übrigen genau derjenige, der Griechenland am liebsten vor Jahren schon aus dem Euro geworfen hätte. Seine deutsche Regionalpartei, die CSU, hält bekanntlich insgesamt nicht viel von deutscher Integration. Ganz abgesehen davon kostet die Maut die öffentliche Hand am Ende voraussichtlich mehr, als sie einbringt. Das bestätigen alle bisherigen Kalkulationen. Das Ganze ist am Ende ein schlechter Wahlkampfgag, der zudem von nationalem Egoismus zeugt.
Frau Kommissarin, legen Sie uns bitte glaubhaft dar, was Sie über Nacht überzeugt hat, dass die Ausländermaut, wie sie in Deutschland allenthalben genannt wird, auf einmal im Einklang mit EU-Recht steht und dass sie auch als nichtdiskriminierend wahrgenommen wird. Es geht nämlich auch um dieses Signal. Soll ausgerechnet Deutschland dafür stehen, dass es Eintritt beim Grenzübertritt verlangt? Wir wollten doch in Europa die Grenzen öffnen, oder? Mein bayrischer Kollege Ertug hat bereits die wichtigsten Fragen genannt. Wir warten auf eine Antwort.
Angelika Niebler (PPE). – Frau Präsidentin, Frau Kommissarin, verehrte Kolleginnen und Kollegen! Ehrlich gesagt kann ich die ganze Aufregung über die Einführung der deutschen Pkw-Maut überhaupt nicht verstehen.
Erstens: In vielen europäischen Mitgliedstaaten gibt es Mautsysteme, also können auch wir in Deutschland ein Mautsystem einführen. Zweitens: Was wir in Deutschland mit der Maut machen, ist doch genau das, was zur Finanzierung für Infrastruktur auf europäischer Ebene von Kommission und Parlament immer vorgegeben wurde, nämlich dass der Nutzer zahlt. Drittens: Höhe der Mautgebühr. Diese orientiert sich am Schadstoffausstoß. Also, eigentlich müssten Sie, lieber Herr Cramer, und die Grünen doch glücklich sein, dass das das Kriterium für die Höhe der Mautgebühr ist.
Und nun zur angeblichen Diskriminierung. Ich kann diese nicht erkennen, und die Frau Kommissarin hat es zu Recht ausgeführt: Jeder Nutzer unserer deutschen Autobahnen soll künftig zahlen, und ich betone: jeder Nutzer – egal, welche Staatsangehörigkeit er hat.
Es ist auch die Frage der Steuer angesprochen worden. Die Reduzierung der Kfz-Steuer ist Sache der Mitgliedstaaten. In Österreich gibt es auch die Pendlerpauschale. Auch da ist eine steuerliche Vergünstigung für die in Österreich fahrenden Autofahrer vorgesehen. Das ist in Ordnung. Damit ist es bei uns auch in Ordnung.
Ein letztes Wort noch zu unseren österreichischen Freunden. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn ich am Wochenende von München nach Bozen fahre, dann zahle ich gerade mal knappe 40 Euro für Straßenbenutzung. Ich muss die österreichische Zehn-Tages-Vignette zahlen, ich zahle für die Europabrücke, ich zahle die italienische Maut. Also wenn ich das mal mit unserer Zehn-Tages-Vignette vergleiche, die kostet von 2,50 Euro bis maximal 20 Euro, dann ist es ja fast ein Schnäppchen.
(Die Rednerin ist damit einverstanden, eine Frage nach dem Verfahren der „blauen Karte“ gemäß Artikel 162 Absatz 8 der Geschäftsordnung zu beantworten.)
Michael Cramer (Verts/ALE), Frage nach dem Verfahren der „blauen Karte“. – Frau Niebler, kennen Sie ein Land in Europa, wo eine Maut eingeführt ist, die nur der Ausländer zahlt? Ich kenne das nicht. Das ist das Hauptprinzip. Bei der Kontrolle werden in Deutschland nur Autos mit ausländischem Kennzeichen kontrolliert, aber nicht die Deutschen. Das ist eine doppelte Diskriminierung. Das dürfen wir nicht zulassen. Das ist europafeindlich und damit legen Sie denen, die gegen Europa sind, den roten Teppich aus. Die haben endlich einen Grund, wieder gegen Europa zu sein. Deshalb müssen wir uns dagegen wehren.
Angelika Niebler (PPE), Antwort auf eine Frage nach dem Verfahren der „blauen Karte“. – Kommen Sie mal runter und lassen Sie bitte mal die Kirche im Dorf. Ich kann nur sagen: Sie wollen es halt nicht verstehen. Sie wollen es einfach nicht verstehen. Jeder Autofahrer, der auf deutschen Straßen fährt, wird die Maut bezahlen, egal, welche Staatsangehörigkeit er hat. Also jeder Österreicher, jeder Schwede, auch jeder Deutsche zahlt künftig die Maut, wenn sie eingeführt ist.
Ich kann darin keine Diskriminierung erkennen. Steuerliche Erleichterungen hat es auch bei der Einführung anderer Mautsysteme schon gegeben. Als die Lkw-Maut in UK eingeführt wurde, ist natürlich auch die Steuer für die Lkw reduziert worden. Also, Sie machen aus einer Mücke einen Elefanten. Ich möchte noch einmal betonen – es gibt in fast allen europäischen Ländern Straßenerhebungsgebühren und ich denke, dass auch wir Deutsche das Recht haben, diese einzuführen.
(Die Rednerin ist damit einverstanden, eine Frage nach dem Verfahren der „blauen Karte“ gemäß Artikel 162 Absatz 8 der Geschäftsordnung zu beantworten.)
Marek Jurek (ECR), pytanie zadane przez podniesienie niebieskiej kartki. – Pani poseł, chyba pani wie, że dyskryminacja – nawet jeżeli jest ubrana w kategorie pozornie niedyskryminacyjne – jeżeli ma godzić w część użytkowników, pozostaje dyskryminacją. Państwo w gruncie rzeczy odwołują się do logiki narodowej, która byłaby całkowicie usprawiedliwiona, gdyby nie to, że się umówiliśmy, że jej nie stosujemy. Domagacie się od innych, żeby z niej rezygnowali, a potem nagle mówicie: dla Niemiec obrona własnych interesów jest czymś zupełnie naturalnym i będziemy ją stosować. Albo myślimy w kategoriach europejskich, albo nie!
Angelika Niebler (PPE), Antwort auf eine Frage nach dem Verfahren der „blauen Karte“ – Also, wir werden ja die Diskussion über eine europäische Lösung weiterführen. Die Kommissarin hat ja heute angekündigt und mehrfach schon vorgeschlagen, dass wir auch an europäische Lösungen denken.
Aber nochmal: Fakt ist, dass wir in vielen europäischen Ländern Straßenbenutzungsgebühren haben, in über 20 Ländern gibt es unterschiedliche Arten der Erhebungen. Und insofern ist es auch fair für Deutschland, eben diese einzuführen. Es ist rauf und runter durchgeprüft worden, es sind Korrekturen vorgenommen worden, das Verfahren ist in Deutschland noch nicht abgeschlossen worden. Ich kann nur sagen: Ich erkenne keine Diskriminierung in unserer deutschen Maut. Wer das glaubt, der möge bitte Klage beim Europäischen Gerichtshof erheben, und dann haben wir einmal Sicherheit, in welcher Form Straßenbenutzungsgebühren in Europa erhoben werden können. Aber ich bleibe dabei: Unsere Maut …
(Die Präsidentin entzieht der Rednerin das Wort.)
Olga Sehnalová (S&D). – Paní předsedající, paní komisařko, jedním ze základních principů, na nichž je postaveno fungování Evropské unie, je nediskriminace osob na základě státní příslušnosti.
Německo předložilo návrh na vytvoření systému zpoplatnění silnic, který vyvolal obavy kvůli diskriminaci zahraničních řidičů. I přes změnu původně navržených zákonů má být možnost odpočtu silničního poplatku z roční daně z motorových vozidel zaručena pouze vozidlům registrovaným v Německu.
Proto bych se i já ráda zeptala Komise, která je považována za strážkyni Smluv a vytváří protiváhu k zájmům členských států, zdali je opravdu politická dohoda s německými představiteli skutečně plně v souladu s právem Evropské unie. Na odpovědi totiž závisí i důvěryhodnost Komise v tom, že měří všem stejným metrem, a o tom nejsem přesvědčena.
Peter van Dalen (ECR). –Ik ben voorstander van een kilometerheffing voor automobilisten. Het is logisch dat gebruikers aan de infrastructuur die ze gebruiken meebetalen, maar die heffing moet wel eerlijk plaatsvinden. Duitsers en niet-Duitsers moeten gelijk worden behandeld. Wanneer bijvoorbeeld Duitsers worden gecompenseerd via de motorrijtuigenbelasting, dan is dat pure discriminatie. Dat is een hoofdzonde in de Europese Unie en daar ligt de kerntaak voor deze Commissie. Dat moet de commissaris glashard uitzoeken.
Ook is het essentieel dat de Duitse tol op een slimme, klantvriendelijke manier wordt geheven. Een vignet is een verouderd systeem. Ik dacht dat de Duitsers altijd zo modern waren en voor digitalisering en dat soort dingen meer. En dan komen ze met een vignet uit de vorige eeuw! Gebruik dan een systeem van GPS-registratie, dan kun je differentiëren op basis van kilometers en type voertuig. Een eenvoudige, groene en vooral eerlijke kilometerheffing, daar heb ik geen problemen mee, niet in Duitsland en niet in Nederland. Maar de Commissie moet die bal checken.
Matthijs van Miltenburg (ALDE). – Mevrouw de commissaris, de heer Ertug zei het al, u bent hoedster van de Europese verdragen maar toch lijkt hier een deal gesloten te zijn, niet op juridische gronden, maar op politieke gronden. U bent ervan overtuigd dat het nieuwe Duitse tolplan conform het Europese recht is. Waarom stuurt u dan geen diepgaande juridische analyse naar het Europees Parlement?
Een tweede punt - en dan citeer ik uit uw eigen emissie-arme strategie -, overal in de Europese Unie moet worden overgeschakeld naar een wegenbelasting op basis van daadwerkelijk gereden kilometers. Ik ben het daarmee eens maar het Duitse tolplan staat daar haaks op. Er is totaal geen verband met daadwerkelijk gereden kilometers.
Dit Duitse tolplan is discriminerend, is slecht voor het milieu, is slecht voor Europa. Niet de inbreukprocedure moet in de ijskast, maar dit Duitse tolplan.
Anne Sander (PPE). – Madame la Présidente, Madame la Commissaire, j’ai cosigné cette question orale, car j’ai du mal à comprendre en quoi ce nouveau péage sur les routes allemandes est conforme au droit européen, alors que les Allemands eux-mêmes en sont exonérés.
Cette injustice est particulièrement mal comprise dans les zones frontalières. Que répondre aux 30 000 travailleurs frontaliers alsaciens qui franchissent chaque jour la frontière ou à ces voyageurs occasionnels qui traversent le Rhin? Qu’il faut payer, alors que d’autres ne payent pas.
Le péage en tant que tel n’est pas le problème. L’Allemagne est libre de sa fiscalité. La difficulté est qu’encore une fois, les habitants des zones frontalières subiront de nouvelles tracasseries administratives et financières qui se doubleront, cette fois—ci, d’un profond sentiment d’injustice.
Inés Ayala Sender (S&D). – ¡Felicidades! Enhorabuena, señora presidenta, por su primera presidencia. Señora comisaria, yo, la verdad, la aprecio mucho y sé que tiene además usted mucha energía, pero ya ha llegado el momento de dar un golpe en la mesa y hacerse tomar en serio. Porque, desde luego, está pasando: cada vez hay más reglas nacionales, cada vez son reglas más discriminatorias y obstaculizadoras. Ahora ya es el culmen, o sea, la gota que rebasa, porque ya es por nacionalidad y, además, en Alemania. Y yo creo que hay que imponerse. Aquí, mire usted, tiene toda la fuerza del Parlamento. Le tiene que servir, porque, desde luego, no podemos seguir en esta situación.
Tiene usted que imponerse porque, si no, todo lo que habíamos ido construyendo se va a deshacer a base de reglas discriminatorias por naciones y por países, y además, a espaldas de la Comisión. Porque no entiendo cómo el señor Dobrindt tiene las narices de decirle a usted una cosa y luego va a su Congreso y dice la contraria. Dice que sí, sí, que los ciudadanos alemanes no van a pagar. De manera que tiene que aclararnos eso. Por lo tanto, yo le pregunto dos cosas: si el recurso por infracción está suspendido o no, y qué calendario prevé usted para la solución.
Arne Gericke (ECR). – Frau Präsidentin, sehr geehrte Frau Kommissarin! Kennen Sie Pippi Langstrumpf? „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“
Unsere deutsche Pippi heißt Alexander Dobrindt. Sein größter Wahnwitz: die Maut, entstanden als Wahlkampfidee am bayrischen Stammtisch, vielleicht nach vier, fünf Bier, da war Dobrindt noch Generalsekretär und Wadenbeißer der CSU. Ein Jahr später aber ist er Verkehrsminister und zuständig. Bis zur Unkenntlichkeit verbogen hat er die rechtswidrige Ursprungsidee. Am Ende gab es ein Ja von Juncker unter Freunden, ohne Rechtsgrundlage. Es war ein Ja für die Minus-Maut.
Dank Dobrindt arbeiten wir Deutschen an einer Maut, die unsere Nachbarn brüskiert, Familien benachteiligt und laut ADAC ein Minus von 250 Millionen Euro einfährt. Ein Minus, ja! Das kann ich keinem Bürger erklären. Deshalb meine Bitte an all die Kollegen, die eben hier von einer Klage sprachen: Bitte klagen Sie! Sie sparen uns Deutschen damit großen Unsinn und Hunderte Millionen Euro. Noch besser: Solidarisieren wir uns und kämpfen im Parlament gemeinsam für ein mautfreies Europa!
Izaskun Bilbao Barandica (ALDE). – Señora presidenta, comisaria, la base jurídica que llevó este tema al Tribunal Europeo de Justicia fue nada menos que el incumplimiento de los artículos 18 y 21 — no discriminación por razón de nacionalidad y libre circulación de bienes y servicios — del Tratado de Funcionamiento de la Unión Europea. Más que un acuerdo bilateral, que parece no resolver el problema de fondo, la solución definitiva depende del esperado sistema de tarificación vial europeo que prevenga y evite esta quiebra, una norma que debe garantizar que esta vía directa de financiación de infraestructuras sea compartida y progresiva, vinculando aportación e intensidad y frecuencia de uso y la calidad y condiciones de la infraestructura. Su puesta en marcha y la capacidad que puede tener para reducir el déficit en toda la Unión y descarbonizar el transporte puede ser, además, un estímulo para invertir en los equipos que necesitamos para convertir las carreteras europeas en una referencia mundial como espacio inteligente y seguro. En este marco es igualmente inaplazable un sistema europeo de telepeaje. No valen las soluciones individuales.
Catch-the-eye-Verfahren
Pavel Svoboda (PPE). – Paní předsedající, paní komisařko, infekce národního egoismu působí plíživou erozi vnitřního trhu Evropské unie. Německý návrh mýtného k tomu přispívá. Komise by měla být strážkyní evropské integrace, a proto věřím, že prokáže i v tomto případě schopnost plnit tuto úlohu. Podle ustálené judikatury Soudního dvora jsou nepřípustná omezení svobod vnitřního trhu, nejen ta diskriminační, ale dokonce i taková, která činí využívání svobod vnitřního trhu méně atraktivním, jsou-li nepřiměřená. A obávám se, že i toto je případ německého mýtného. Je také potřeba myslet na to, aby dobře fungovala příhraniční spolupráce. Obávám se, že německý návrh mýtného je překážkou takovému dobrému fungování.
Tiemo Wölken (S&D). –Frau Präsidentin, sehr geehrte Frau Kommissarin! Als deutscher Abgeordneter vertrete ich die Bürgerinnen und Bürger, die in der Grenzregion zu den Niederlanden wohnen.
Europa wird nicht hier im Europäischen Parlament lebendig, sondern vor Ort, dort, wo die Menschen über Landesgrenzen hinweg zusammenleben. Die Mautpläne des deutschen CSU-Verkehrsministers machen Europa ungerechter und weniger offen. Das lehne ich aus Überzeugung – wie meine meisten Kolleginnen und Kollegen – hier ab. Für die Menschen der Grenzregion ist es das normalste der Welt, mit dem Auto über die Grenze zu fahren. Grenzüberschreitende Netzwerke in dieser Region, wie die Ems-Dollart-Region oder die Euregio, zeigen die tiefe Verflechtung der deutsch-niederländischen Beziehungen.
Mein Wahlkreis profitiert enorm von einem Europa der Freizügigkeit und in der nicht diskriminierenden Straßennutzung zwischen Niederlande und Deutschland. Die Maut halte ich für eine Konjunkturbremse, da sie es weniger attraktiv macht, über die Grenze zu fahren, einzukaufen oder einen Wochenendausflug zu machen. Unter der Maut werden auch Arbeitsplätze leiden, und sie diskriminiert Ausländer im Gegensatz zu deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern – auch wenn die Kollegin von der CSU das nicht so sieht.
Νότης Μαριάς (ECR). – Κυρία Πρόεδρε, έχουμε μία κλασική περίπτωση, μία κραυγαλέα περίπτωση παραβίασης της Συνθήκης της Ευρωπαϊκής Ένωσης διότι έχουμε διάκριση λόγω ιθαγένειας κατά την άσκηση των δικαιωμάτων των πολιτών της Ένωσης, όπως είναι δηλαδή το δικαίωμα της ελεύθερης κυκλοφορίας και το δικαίωμα στην εργασία. Τούτο λοιπόν συμβαίνει διότι η βινιέτα η οποία επιβάλλεται στα αυτοκίνητα που δεν έχουν γερμανικές πινακίδες μπορεί να είναι η ίδια, όπως είπατε, με εκείνη που επιβάλλεται στα αυτοκίνητα με γερμανικές πινακίδες, αλλά τα αυτοκίνητα με γερμανικές πινακίδες παίρνουν πίσω ένα μέρος αυτού του ποσού το οποίο έχουν δώσει. Άρα λοιπόν έχουμε έτσι μια έμμεση διάκριση εις βάρος των αυτοκινήτων που δεν έχουν γερμανικές πινακίδες. Πρόκειται για κλασική περίπτωση της παραβίασης της Συνθήκης της Ευρωπαϊκής Ένωσης και απευθύνομαι στην κυρία Bulc και της λέω ότι δεν είναι δικαίωμα της Επιτροπής να αποφασίζει, όποτε εκείνη θέλει, και να παραπέμπει ένα κράτος στο Δικαστήριο της Ευρωπαϊκής Ένωσης. Ήδη υπάρχει απόφαση του Ευρωπαίου Διαμεσολαβητή ότι αυτό το δικαίωμά σας ελέγχεται και ελέγχεται για κακοδιοίκηση ...
(Η Πρόεδρος διακόπτει τον ομιλητή)
Jean-Luc Schaffhauser (ENF). – Madame la Présidente, chers collègues, je m’exprimerai en mon nom propre pour vous dire que je ne vous comprends pas. Je vais prendre la défense de l’Allemagne, une fois n’est pas coutume.
Les Allemands ont payé leurs autoroutes par leurs impôts. La différence est là: les étrangers n’ont pas payé ces autoroutes par leurs impôts. La seule chose à faire, c’est l’équivalence.
Je prends l’exemple des Français. Ils ont payé leurs autoroutes d’abord par les impôts. Ensuite, il y a eu des concessions: ils paient doublement. C’est pour cela que, dans notre programme, nous voulons redonner aux Français leurs autoroutes. La seule chose, en effet – et je le dis en tant qu’Alsacien –, c’est qu’il est tout à fait normal que lorsque je bénéficie des infrastructures allemandes, je paye ces infrastructures. La seule chose, c’est que, lorsqu’on bénéficie des infrastructures françaises, on participe également à celles-ci. Le dommage, c’est que les camions qui ne veulent plus payer du côté allemand viennent du côté français et que là, on ne les fasse pas payer.
Jeroen Lenaers (PPE). – Europese leiders in Europese hoofdsteden hebben de mond vol over Europese samenwerking en het wegnemen van barrières. Toch zien we dagelijks in de praktijk dat er aan de grenzen steeds meer nieuwe obstakels bijkomen en het zijn vooral bewoners van grensregio's, zoals in mijn eigen mooie Limburg, die daar de dupe van worden. Mensen in grensregio’s die in de dagelijkse praktijk voortdurend over de grenzen heen gaan om te werken, om te wonen, om te winkelen, om naar de dokter te gaan. Deze mensen worden nu geconfronteerd met discriminatie en worden verder ontmoedigd om over die grenzen heen te gaan.
Wij moeten er hier voor zorgen dat we grenzen afbreken en dat we geen nieuwe grenzen opwerpen. Grensregio's zijn de proeftuinen van Europese samenwerking. Als we daar op deze manier mee omgaan zie ik de toekomst van de EU somber in. Daarom zeg ik aan u, commissaris: blijf u verzetten tegen deze Duitse tol zolang die discriminatie inhoudt, al is het maar een heel klein stukje. Wij zullen dat vanuit het Europees Parlement hier in ieder geval blijven doen.
Maria Grapini (S&D). – Doamnă președintă, doamnă comisar, nu cred că ați avut ocazia să vedeți așa o majoritate largă care susține, din stânga până în dreapta, aceeași problemă. Problema nu ține de taxarea autostrăzilor – sigur, am avut două excepții, dar cred că n-au citit bine întrebarea noastră – nu e problema taxării autostrăzilor, ci modalitatea de taxare.
Vreau să vă sugerez, doamnă comisar, pentru că am încredere în dumneavoastră, să dați înregistrarea din această seară domnului Juncker, ca să înțeleagă și le mulțumesc colegilor din Germania, indiferent din ce grup politic sunt, că au înțeles ce înseamnă Europa. Dați înregistrarea din această seară domnului Juncker, pentru că dumneavoastră aveți cartoful fierbinte în mână. Nu puteți singură rezolva dar, iată, această unitate și solidaritate din această seară vă poate ajuta să rezolvați problema.
Nu trebuie să mai avem un asemenea caz și un precedent și așteptăm răspuns la toate întrebările. Mulțumesc tuturor colegilor care au susținut această întrebare.
IN THE CHAIR: PAVEL TELIČKA Vice-President
(End of catch-the-eye procedure)
Violeta Bulc,Member of the Commission. – Mr President, I would like to express my thanks for all the comments and for the opportunity to have this very extensive debate about the PkW-Maut here in the Chamber. I hope that this debate has been as useful for you as it has been for me. Let me once again reassure you that the Commission, as guardian of the Treaties, will ensure that there is no discrimination based on nationality.
For now, we will have to wait for the outcome of the vote in the German Bundestag on the PkW-Maut and the vehicle tax. When this has taken place, the Commission will assess the law and will take a final decision on the case. I would like just to stress that currently the infringement procedure is not closed, but on hold, to allow time for revision of the law. This practice has been used before in different cases and I see no reason why it should not be used in this case.
Let me reply to some of your many questions and concerns. Is the Commission satisfied with the outcome? The Commission strongly favours road-charging in line with the ‘user and polluter pays’ principle. There is no doubt about that. Therefore it is positive that Germany is moving towards road-charging for passenger cars as many other Member States have already done in the past. It is also positive that the German authorities agreed to amend their legislation as requested by the Commission. This should ensure a fair treatment of EU citizens and should incentivise the use of cleaner vehicles, but, at this point, I cannot speculate on the final outcome of the law. The Commission will only be able to comment after the law has been presented and confirmed.
As far as the questions relating to the European Court of Justice are concerned, let me explain that the aim of infringement cases is to bring national legislation into line with EU law. It is not the aim, per se, to bring Member States to the European Court of Justice. But also let me stress once again that the Commission will not close the infringement procedure until German legislation has been satisfactorily amended in accordance with EU law. I would also like to say very clearly that all infringement procedures are managed by the Commission in the collegial manner. The PkW-Maut procedure is no exception.
Regarding the Commission apparently changing its position, allow me to comment on that as well. The Commission did not change its position at any stage of the process. The infringement case was launched based on the identification of very clear breaches of EU law. The political understanding which was reached between Minister Dobrindt and me in December specifically addresses these same breaches. I would like to underline that the Commission always, and consistently, acts as the guardian of the Treaties.
You also speculated that the talks with Germany were kept secret. Infringement cases are matters strictly between the Commission and the Member States in question. It is usual practice for the Commission to have bilateral discussions with Member States in order to find solutions and Germany is no exception here. But let me say that the Commission has been as transparent as possible in its proceedings, including with public statements. When taking further steps in the infringement procedures, this was also publicly announced and, on the day of the political understanding, this was announced in a press conference by Mr Dobrindt and myself. I was very clear in that press conference about the position of the Commission.
Let me also stress that, in the absence of EU legislation on charging and vehicle taxation for passenger cars, we have to ensure that Article 18 of the Treaty, on non-discrimination, is respected. As I said earlier, we believe that one way to avoid discrimination is to apply charges and taxes based on different criteria, for instance on environmental performance and the infrastructure use of vehicles. This is precisely what we expect from the new German law.
And what about the claims made by neighbouring Member States? I am very attentive to the voices of Member States. I have been listening to them and this underlines the need to establish, as soon as possible, an EU-wide system for road-charging. I am glad to say that we have already taken many of your comments on board and they will be presented soon. I am also aware that the Committee on Transport and Tourism is preparing a resolution on the PkW-Maut, which will be voted in plenary in March. I look forward to seeing the resolution and hope that the debate today has been informative in this regard.
Before I conclude, please allow me to restate what is at the heart of our forthcoming road initiatives. We want to take decisive steps towards decarbonisation, promoting a well—functioning, fair, social and efficient internal market, favouring innovation, digital solutions and investments. Any debate on road-charging has to be placed in this perspective. I can only hope that I can count on your support for an EU—based tolling system.
President. – Thank you very much indeed. May I just emphasise what you said at the end about counting on our support. Yes, I think the whole debate was guided precisely by that objective.
The debate is closed.
The vote will take place in the March II session.
Written statements (Rule 162)
Andor Deli (PPE), írásban. – Szerintem a mai vita teljesen címet és témát tévesztett. Két okból is. Elsősorban csupán egy tervezetről van szó, amelynek alkalmazása még el sem kezdődött. Másodrészt pedig a bemutatott útdíjmodell tervezete semmiképp sem nevezhető diszkriminatívnak. Amivel véleményem szerint egyes kollégáknak gondjuk van, az a nemzeti hatáskört képező regisztrációs adó kérdése. Ami azonban egyértelmű, hogy nem szabad összemosni a dolgokat. Mindeközben nem vitázunk azokról a nagyon is hatályos és alkalmazott tagállami jogszabályokról, amelyek egyre több tagállamban vannak jelen és egyértelműen a fuvarozás európai belső piacának fragmentációját eredményezik, sokszor ellehetetlenítve a vállalkozások, különösen a kkv-k munkáját, veszélyeztetve ezzel az európai gazdaság fő motorjának, a közúti fuvarozásnak az erősödését. Ha már vitázunk, releváns és valóban európai hatáskörbe tartozó dolgokról kellene azt tennünk. Köszönöm!
Krzysztof Hetman (PPE), na piśmie. – Nie ulega wątpliwości, iż nakładanie opłat za korzystanie z autostrad jest wyłączną kompetencją państw członkowskich. Nie ulega jednak również wątpliwości, że owe opłaty powinny być nakładane w sposób niedyskryminujący, sprawiedliwie obciążając wszystkich uczestników ruchu drogowego. Pierwotna propozycja Niemiec obciążająca opłatą za przejazd autostradami wyłącznie obcokrajowców była w oczywisty sposób niezgodna z unijnym prawem i słusznie skierowana została do Trybunału Sprawiedliwości.
Nowa propozycja, będąca efektem kompromisu pomiędzy rządem Niemiec a Komisją Europejską, jest lepsza w stosunku do pierwotnej, ale w moim przekonaniu nie usuwa ona podstawowego zarzutu, jakim jest dyskryminacja użytkowników autostrad będących obcokrajowcami. Niemieccy kierowcy otrzymają bowiem zniżkę w podatku drogowym, która de facto będzie rekompensatą za konieczność zakupu winiety. W moim przekonaniu zatem zawarty kompromis jest niestety jedynie próbą zatuszowania problemu, a nie jego rozwiązaniem.
Elżbieta Katarzyna Łukacijewska (PPE), na piśmie. – Szanowni Państwo! Proponowany przez Niemcy system poboru opłat drogowych narusza zasadę równego traktowania mieszkańców Unii Europejskiej. Nie może być zgody na to, że kierowcy z innych krajów mają płacić określone kwoty za przejazd, podczas gdy kierowcy niemieccy mają mieć ulgę w podatkach. W efekcie opłaty za przejazd przez Niemcy będą płacić tylko obcokrajowcy. Jednocześnie rozczarowująca jest postawa Komisji, która zdaje się dopuszczać tego typu rozwiązanie. Chcę podkreślić, że każdy kraj ma prawo wprowadzać opłaty za przejazd, ale wszędzie, gdzie one funkcjonują, obejmują takim samym poziomem mieszkańców danego kraju jak i obcokrajowców.
Na koniec smutna refleksja – takie działanie i postawy, o których dzisiaj mówimy, zniechęcają i rozczarowują obywateli UE.
Claudia Țapardel (S&D), în scris. – Orice sistem de rambursare directă sau indirectă bazat pe naționalitate este greșit și contrar principiului european de libertate a mișcării. De aceea, consider că decizia guvernului german de a institui vinieta pentru autoturismele care circulă în Germania este una discriminatorie și distorsionează piața de transporturi din întreaga Europă. Este evident că, prin faptul că proprietarii de mașini înmatriculate în Germania primesc o deducere de impozit după plata vinietei, cei din alte state membre sunt dezavantajați, iar acest lucru afectează în mod direct competitivitatea firmelor străine. În acest context, mă aștept ca executivul european să fie ferm în respectarea principiilor stipulate în Tratatul privind funcționarea Uniunii Europene și să se pronunțe în cel mai scurt timp cu privire la legalitatea vinietei pentru autoturismele care se deplasează în Germania. În același timp, sunt de părere că avem nevoie la nivel european de un cadru legislativ comun, precum și de un sistem de taxare eficient care, pe de o parte, să reflecte ambiția Uniunii în ceea ce privește mediul înconjurător, iar pe de alta, să țină cont de posibilitățile financiare ale diferitelor state membre.