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Donnerstag, 11. Februar 2021 - Brüssel Überprüfte Ausgabe

Sicherheit des Kernkraftwerks Astrawez (Belarus) (Fortsetzung der Aussprache)
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  Georg Mayer (ID). – Frau Präsidentin! Wir haben ja – menschheitsgeschichtlich gesehen – in einem relativ kurzen Zeitraum schon unsere leidlichen Erfahrungen mit Atomreaktoren gemacht.

Da war die Katastrophe 1986 von Tschernobyl – an die wir uns, denke ich, noch alle gut erinnern können. Da war aber natürlich auch die Katastrophe in Japan, in Fukushima 2011. Das alles sind Erfahrungen – ich glaube, darauf können wir uns einigen –, die wir alle nie mehr machen möchten. Von beiden Katastrophen spüren wir – die Menschen in Europa als auch die Menschen in Japan – heute noch die Nachwirkungen.

Besonders Tschernobyl zeigt natürlich in Europa, wie langwierig derartige Vorfälle und Katastrophen und wie langwierig deren Auswirkungen vor Ort sind. Wie langwierig deren Auswirkungen auch auf die menschheitliche Gesundheit sind. Jetzt einmal eine Zahl, die natürlich besonders verblüfft: erst im April im Jahr 101 986 wird die Radioaktivität vor Ort in Tschernobyl vollständig abgebaut sein.

Die Rate der Krebserkrankungen in Europa ist seit 1986 rapide in die Höhe gegangen. Mediziner glauben, dass das auch eine Auswirkung des Vorfalls von 1986 ist. Es ist überheblich zu glauben, geschätzte Kollegen, wir hätten die Atomspaltung völlig unter Kontrolle. Der gegenständliche Reaktor, um den es hier gerade geht, entspricht etwa nicht den Empfehlungen der Internationalen Atomenergieorganisation. Zudem steht ja auch im Raum, dass Vorfälle vor Ort einfach nicht gemeldet werden.

Wir haben jetzt auch in meiner Region – in Slowenien – einen veralteten Reaktor – der Reaktor von Krsko –, der den Großraum Slowenien, Kroatien und Österreich auch durch eine etwaige Katastrophe gefährden würde. Von Atomreaktoren geht schlicht immer ein Sicherheitsrisiko aus. Mit dem Green Deal wird ja die Anzahl der Reaktoren in Europa sich noch erheblich steigern.

Ich darf hier mit Goethe schließen, der ja sagt: „Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.“ Vielleicht eines noch: Es gab im Rahmen dieser uns heute vorliegenden Entschließung eine Einflussnahme, die so, glaube ich, nicht stattfinden sollte. Es gab Einflussnahme vonseiten der Kommission, wo auf den Berichterstatter Einfluss genommen wurde, aber auch vom Betreiber dieses Atomkraftwerks. Ich denke, wir können selbst unsere Entscheidungen treffen und so etwas brauchen wir im Haus nicht.

 
Letzte Aktualisierung: 7. April 2021Rechtlicher Hinweis - Datenschutzbestimmungen