Parlamentarische Anfrage - E-6633/2009Parlamentarische Anfrage
E-6633/2009

In der Petition 637/2008 beanstandete mangelhafte Konstruktion der Einwegspritzen

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-6633/09
von Konrad Szymański (ECR)
an die Kommission

Im Jahr 2006 haben zwei Ärzte aus Poznań auf die mangelhafte Konstruktion und Gebrauchsanweisung bei Einwegspritzen hingewiesen, wie sie in der Medizin allgemein Verwendung finden. Sie setzten die zuständigen staatlichen Organe von der bestehenden Gefährdung in Kenntnis. In Anbetracht des hohen Risikos wandten sich die beiden Ärzte im April 2008 außerdem mit einer Petition an den Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments (Petition 637/2008), der wissenschaftliche Arbeiten sowie eine multimediale Präsentation beigefügt waren, in der sie darlegten, worin die mangelhafte Konstruktion und Gebrauchsanweisung bei Einwegspritzen bestehen. Gleichzeitig unterbreiteten sie Vorschläge für die Lösung des Problems und stellten unter anderem Prototypen einer neuen Generation von Einwegspritzen vor.

Wie aus der Antwort des Petitionsausschusses, die auch die schriftliche Antwort der Europäischen Kommission beinhaltet, hervorgeht, haben die Experten der Europäischen Kommission — vermutlich aufgrund einer mangelhaften Übersetzung — nicht das in der Petition aufgezeigte, sondern ein anderes Problem untersucht, das von untergeordneter Bedeutung ist und sehr selten vorkommt, nämlich die „Infektion“ durch die Kolbenmanschette (englisch: piston seal).

Das von den Ärzten aufgezeigte Problem betrifft die viel wahrscheinlichere Infektion durch die Kolbenstange der Spritze (englisch: plunger rod), die trotz der medizinisch vorschriftsgemäßen Handhabung der Spritzen vor allem bei regelmäßigen, vollständigen Bewegungen des Kolbens eintreten kann. Dieses Problem wurde in der Petition sowie den beigefügten wissenschaftlichen Artikeln ausführlich dargelegt.

Der aufgezeigte Mangel darf wegen des hohen epidemiologischen Risikos nicht unterschätzt werden. In diesem Zusammenhang möchte der Fragesteller von der Kommission Folgendes wissen:

ABl. C 10 E vom 14/01/2011