Parlamentarische Anfrage - E-3728/2010Parlamentarische Anfrage
E-3728/2010

Gefährlichkeit des Bleigehalts in Lebensmitteln und Wasser

Anfrage zur schriftlichen Beantwortung E-3728/2010
an die Kommission
Artikel 117 der Geschäftsordnung
Elena Oana Antonescu (PPE)

Auf Antrag der Kommission hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) den Bleigehalt in Lebensmitteln und im Wasser geprüft. Wie die Studie ergab, kann sich die insbesondere über Lebensmittel und Leitungswasser aufgenommene Bleimenge negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken.

Schwangere und Kinder sind durch Blei am meisten gefährdet. Gelangt das Blei in den Organismus, kann es die Gehirnfunktionen, insbesondere die manuellen Fertigkeiten sowie das Kurzzeitgedächtnis, beeinträchtigen und sogar psychische Erkrankungen hervorrufen. Die Anzahl der Fälle, in denen nachgewiesen wird, dass Blei die Gehirnentwicklung bei Kindern beeinträchtigt, nimmt ständig zu. Bei Kindern besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem Bleigehalt in ihrem Blut und ihrem IQ-Wert. Außerdem belegen einige Studien mit Erwachsenen, dass ein Zusammenhang zwischen dem Bleigehalt im Blut und dem systolischen arteriellen Druck besteht und sich der Bleigehalt im Blut auf Nierenerkrankungen auswirkt.

Der EFSA-Studie zufolge ist die vorläufige tolerierbare wöchentliche Aufnahme zu hoch und somit schädlich.

1. In Anbetracht dessen, dass in der Studie der EFSA die Schädlichkeit von Blei für den Organismus zwar bestätigt, aber keine Änderung der vorläufigen tolerierbaren wöchentlichen Aufnahme vorgeschlagen wurde, wird die Kommission gefragt, welche Maßnahmen sie zu ergreifen gedenkt, um die Verbraucher über diese neu erkannten Risiken aufzuklären? Was wird die Kommission unternehmen, um diese Gesundheitsrisiken zu verringern?

2. Wird die Kommission neue Arbeitsschutzvorschriften für die Beschäftigten der bleiverarbeitenden Industrie erarbeiten?

ABl. C 170 E vom 10/06/2011