Von Noma (Cancrum oris) befallene Kinder
16.9.2010
Anfrage zur schriftlichen Beantwortung E-7637/2010
an den Rat
Artikel 117 der Geschäftsordnung
Fiorello Provera (EFD)
Im subsaharischen Afrika leiden heute Tausende Kinder an Entstellungen des Gesichts aufgrund der gangränösen Infektionskrankheit Noma. Ausgelöst wird die Krankheit durch Unterernährung und mangelhafte Gesundheitsversorgung. Die meisten Betroffenen sind jünger als sechs Jahre. Bleibt das Geschwür unbehandelt, führt es zu Furchen und brandigen Intrusionen im Gesicht, so dass das Kind entstellt ist, Bewegungen im Gesicht nicht mehr ausführen kann und oft in der Gemeinschaft isoliert ist. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation treten jedes Jahr 140 000 neue Fälle von Noma auf, und nur 10 % der Betroffenen überleben. Im „Noma-Gürtel“, der sich von Senegal bis Äthiopien erstreckt, erliegen jedes Jahr mindestens 126 000 Kinder dieser Krankheit. Nach Auffassung der WHO befindet sich Noma möglicherweise in verschiedenen afrikanischen Ländern auf dem Vormarsch. Hauptfaktoren für diesen Zuwachs sind eine unzureichende Lebensmittelversorgung, ein Zusammenleben auf engstem Raum und sich verschlechternde hygienische Bedingungen.
Ist dem Rat die Krankheit Noma bzw. Cancrum oris bekannt?
Was ist der Rat bereit zu unternehmen, um Ländern des subsaharischen Afrika zu helfen, in denen Kinder von Noma befallen sind?
ABl. C 243 E vom 20/08/2011