Parlamentarische Anfrage - E-002270/2011Parlamentarische Anfrage
E-002270/2011

Illegaler Handel mit Heimtieren aus Osteuropa

Anfrage zur schriftlichen Beantwortung E-002270/2011
an die Kommission
Artikel 117 der Geschäftsordnung
Sergio Berlato (PPE)

Die Kommandaturen des staatlichen Forstdienstes (Corpo forestale dello Stato) der Provinzen Pistoia und Prato haben im Rahmen einer Operation zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Hunden aus Ungarn 27 Welpen wertvoller Rassen (Mops, Akita, Shar-Pei, Labrador usw.), 175 Dokumente, aus denen der Verkauf von Tieren hervorgeht, 130 ungarische Hundepässe sowie verschiedene medizinische Dokumente, Tiermedikamente und Nadeln für die Implantierung von Mikrochips beschlagnahmt.

Die Untersuchung geht auf einige Anzeigen zurück, die im Sommer 2010 von Bürgern erstattet worden waren, die einem Betrug zum Opfer gefallen waren. Durch die Ermittlungen konnte belegt werden, dass die Welpen, die größtenteils über Anzeigen auf Internetseiten verkauft worden waren, nicht aus dem angegebenen Zuchtbetrieb stammten, der im Übrigen nur auf dem Papier existierte und für den keinerlei gesundheitspolizeiliche Zulassung oder Baugenehmigung vorlag.

Das italienische Parlament hat mit Gesetz Nr. 201 aus dem Jahr 2010 ein Übereinkommen des Europarats zum Tierschutz aus dem Jahr 1987 ratifiziert. Durch die am 4. Dezember 2010 in Kraft getretene Vorschrift gilt „rechtswidriger Handel mit Heimtieren“ nun im Rahmen der italienischen Rechtsordnung als Straftat (Artikel 4, Gesetz 201 aus dem Jahr 2010), wobei Freiheitsstrafen (zwischen drei Monaten und einem Jahr) für Personen vorgesehen sind, die innerhalb des Staatsgebiets Heimtiere ohne individuelles Kennzeichnungssystem (den sogenannten „Mikrochip“) und die erforderlichen Gesundheitsbescheinigungen einführen, transportieren, veräußern oder in Empfang nehmen.

Kann die Kommission in Anbetracht der oben dargelegten Situation erläutern, ob sie es angesichts dieses erneuten Falls illegalen Handels mit Heimtieren nicht als angemessen erachtet, eine Aufklärungskampagne in den Mitgliedstaaten ins Leben zu rufen, um all diejenigen, die ein Heimtier erwerben möchten, davor zu warnen, sich an nicht autorisierte Anbieter und Händler zu wenden?

ABl. C 294 E vom 06/10/2011