Antwort von Herrn Avramopoulos im Namen der Kommission
25.4.2018
Das Forschungsprojekt Risiken und Systemsicherheit im Seeverkehr (MARISA) dient dem übergeordneten Ziel, durch Bereitstellung eines Datenverknüpfungsinstruments, das den internationalen Datenaustausch erleichtert, die Sicherheit auf See zu verbessern.
Die Datenaustauschdienste, mit denen Behörden bei der Aufdeckung verdächtigen Verhaltens sowie anormaler Tätigkeiten von Schiffen unterstützt werden, beruhen auf der automatisierten Analyse von Datenströmen von verschiedenen Sensoren und aus verschiedenen Quellen. Beispiele hierfür sind:
- 1.Anormale Geschwindigkeits-, Richtungs‐ oder Kurswechsel
- 2.Verhältnis Entfernung/Geschwindigkeit zu kritischen Gebieten
- 3.Einfahrt in kritische Gebiete/Ausfahrt aus kritischen Gebieten
usw.
Es gibt einen Kerndienst der automatisierten Verhaltensüberwachung für Schiffe (ABM), mit dem die EMSA (Europäische Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs) im Rahmen der bestehenden Meeresüberwachungssysteme die Küstenwache in ihren Aufgaben unterstützt und in den die EMSA selbst, die EFCA (Europäische Fischereiaufsichtsagentur) und die Frontex (Europäische Agentur für die Grenz‐ und Küstenwache) eingebunden sind.
Durch MARISA wird dieser Dienst mit zusätzlichen Daten ergänzt, insbesondere:
- —Radardaten
- —Kamera (Videodaten)
- —Satellitendaten
- —Daten aus frei zugänglichen Nachrichtendiensten und sozialen Medien.
Besonders Daten aus sozialen Netzwerken können dank ihrer laufend aktualisierten Inhalte Echtzeitinformationen für die Krisenfrühwarnung und ‐vorsorge liefern.
Die gesamte Datenverarbeitung bezieht sich auf Schiffe. Der MARISA-Prototyp wird die Informationen bewerten, die für die Unterstützung der Entscheidungsträger in maritimen Angelegenheiten als geeignet erachtet werden. Er wird keine personenbezogenen Daten über Einzelpersonen erheben, die Informationen auf sozialen Netzwerken teilen. Vor Weitergabe jeglicher erhobener Daten werden personenbezogene Daten gelöscht.
Das Projekt MARISA steht in keinerlei Zusammenhang zum „Mediterranean Border Cooperation Centre“ (MEBOCC).