Parlamentarische Anfrage - E-004917/2020(ASW)Parlamentarische Anfrage
E-004917/2020(ASW)

Antwort von Olivér Várhelyi im Namen der Europäischen Kommission

Die Kommission hat der Türkei seit 2016 keine weiteren Fördermittel aus dem Instrument für Heranführungshilfe für den Bereich Kulturerbe bereitgestellt. Das Projekt „Gemeinsames kulturelles Erbe: Schutz des Erbes und Dialog zwischen der Türkei und der EU — Phase II“ im Rahmen des Jahresaktionsprogramms 2016 war die letzte Maßnahme, die in diesem Bereich finanziert wurde.

Das Hauptziel dieses Projekts ist die Förderung des zivilgesellschaftlichen Dialogs im Wege von Kultur, Kunst, Kreativwirtschaft sowie Kulturerbe durch einen grenzübergreifenden Dialog und die Vernetzung zivilgesellschaftlicher Organisationen in der Türkei und der EU. Daher ist die Kommission vor dem Hintergrund der aktuellen Situation davon überzeugt, dass Aussetzungen solcher Projekte oder diesbezügliche Mittelkürzungen den zivilgesellschaftlichen Organisationen, die in diesem zunehmend schwierigen und feindseligen Umfeld tätig sind, nur weiter schaden würde. Außerdem würde dies ein negatives Signal an zivilgesellschaftliche Organisationen senden, die sich für die Werte und Prinzipien der EU wie den interkulturellen Dialog einsetzen.

Wie der Hohe Vertreter/Vizepräsident betonte[1], hat die Hagia Sophia einen großen symbolischen, historischen und universellen Wert. Die Entscheidungen, die Hagia Sophia und die Chora-Kirche in Moscheen umzuwandeln, sind bedauerlich. Als Gründungsmitglied der Allianz der Zivilisationen hat sich die Türkei dazu verpflichtet, sich für den interkulturellen und interreligiösen Dialog einzusetzen sowie Toleranz und Koexistenz zu fördern.

Letzte Aktualisierung: 12. November 2020
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