Gewalt gegen Frauen im Namen der Ehre
8.3.2021
Anfrage zur schriftlichen Beantwortung E-001308/2021
an die Kommission
Artikel 138 der Geschäftsordnung
Christine Anderson (ID)
Immer wieder werden Frauen Opfer von Gewalt, und in der COVID-19-Pandemie hat sich die Lage noch einmal verschärft, die Zahlen stiegen deutlich[1]. Dabei nehmen auch die Zahlen der sogenannten Gewalt im Namen der Ehre zu. Websites, die Hilfe versprechen[2], verfehlen ihre Wirkung, wenn die Politik nicht die notwendigen Rahmenbedingungen setzt, um Gewalt im Namen der Ehre strafrechtlich zu verfolgen. Dabei fehlt es schon an verlässlichen Zahlen über das Ausmaß dieser Verbrechen. In Ihrer Antwort auf meine Anfrage E-005214/20203[3] erklärt die Kommission lediglich „Eurostat koordiniert derzeit eine EU-Erhebung über geschlechtsspezifische Gewalt und andere Formen zwischenmenschlicher Gewalt. Die Ergebnisse werden für 2023 erwartet, und die Daten sollten es uns ermöglichen, die Anstrengungen zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt gezielter auszurichten.“
- 1.Inwiefern kann – der entsprechende politische Wille vorausgesetzt – die Ergebnisfindung beschleunigt werden, sodass nicht erst 2023 mit Ergebnissen gerechnet werden muss?
- 2.Wird neben der Erfassung der Opfer auch darauf hingewirkt, Merkmale der Täter wie deren kulturellen und religiösen Hintergrund zu erfassen?
- 3.Wie begegnet die Kommission dem Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Gewalt gegen Frauen im Namen der Ehre und der Zuwanderung aus muslimischen Ländern, in denen die Gleichberechtigung von Mann und Frau nicht vorhanden ist?