Parlamentarische Anfrage - E-004580/2021(ASW)Parlamentarische Anfrage
E-004580/2021(ASW)

Antwort von Vizepräsident Margaritis Schinas im Namen der Europäischen Kommission

Entsprechend der Definition des Begriffs „Antisemitismus“ der Internationalen Allianz für Holocaust-Gedenken[1] sieht die Kommission alle Formen von Antisemitismus als gleichermaßen schädlich an. In der Strategie der EU zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung des jüdischen Lebens heißt es ausdrücklich, dass sich zeitgenössischer Antisemitismus in radikalen Gruppen und Randgruppen findet, die Rechtsextremismus, Linksextremismus und islamistischen Extremismus vertreten. Er kann sich hinter Antizionismus verbergen, findet sich aber auch mitten in der Gesellschaft[2].

Laut der Erhebung der Agentur für Grundrechte aus dem Jahr 2018[3] gaben die Befragten bei der Beschreibung der Täter des schwerwiegendsten Vorfalls antisemitischer Belästigungen, mit dem sie konfrontiert waren, in 31 % der Fälle an, dass ihnen die Person unbekannt war; 30 % der Fälle betrafen Personen mit extremistischen muslimischen Ansichten, 21 % Personen mit einer linksextremen und 13 % Personen mit einer rechtsextremen politischen Einstellung. In der Strategie der EU zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung des jüdischen Lebens hat sich die Kommission verpflichtet, eine EU-weite Erhebung zu antisemitischen Vorurteilen zu finanzieren und eine Vorreiterrolle bei der Erhebung vergleichbarer Daten über antisemitische Erfahrungen und Wahrnehmungen zu übernehmen. Ferner wird die FRA die Mitgliedstaaten bei der Verbesserung und Angleichung ihrer Erhebung von Daten über Hasskriminalität, einschließlich Antisemitismus, unterstützen.

Bei guter Steuerung kann Migration zu Wachstum, Innovation und sozialer Dynamik beitragen. Mit ihren Vorschlägen im Rahmen des neuen Migrations‐ und Asylpakets[4] hat die Kommission einen Rahmen für eine ausgewogene, umfassende und gemeinsame Migrationspolitik geschaffen. Ein Kernelement dieses Konzeptes ist eine erfolgreiche Integrationspolitik, die unter anderem die Achtung der gemeinsamen europäischen Rechte und Werte voraussetzt. Zu diesem Zweck hat die Kommission einen neuen umfassenden Aktionsplan für Integration und Inklusion für den Zeitraum 2021-2027[5] vorgelegt .

Letzte Aktualisierung: 24. Februar 2022
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