ISO-Norm für Honig
20.4.2022
Anfrage zur schriftlichen Beantwortung E-001500/2022
an die Kommission
Artikel 138 der Geschäftsordnung
Marlene Mortler (PPE)
Bereits mehrere Jahre in Folge ist die Honigernte in vielen EU-Mitgliedstaaten durchschnittlich bis schlecht ausgefallen. Das macht den europäischen Markt gegenüber Importländern verwundbar. Häufig gelten in den Importländern keine nationalen oder andere Standards für die Deklarierung und Bezeichnung von Bienenhonig. Aktuell werden im Rahmen der Internationalen Organisation für Normung (ISO) unter dem Vorsitz der Volksrepublik China Verhandlungen über die Festlegung einer ISO-Norm für Honig geführt. Derzeit gilt für den Binnenmarkt und für Importeure im Einklang mit dem Codex Alimentarius die europäische Honigrichtlinie. Dieser Codex garantiert Verbrauchern und Märkten ein gesundheitlich unbedenkliches, unverfälschtes und ordnungsgemäß gekennzeichnetes Lebensmittel.
- 1.Hat die Kommission Befürchtungen, dass es durch eine ISO-Norm für Honig künftig möglicherweise zwei unterschiedliche Normen für Honig geben wird, die für den Import in die EU gelten würden?
- 2.Ist der Kommission bewusst, dass die nun diskutierte internationale ISO-Norm mit den Definitionen für Bienenhonig innerhalb der EU und den nationalen Honigverordnungen in Konflikt stehen könnte?
- 3.Wie wird sich die Kommission bei der Festlegung einer ISO-Norm für Honig positionieren?