Angespannter Zuckermarkt 2022/2023
6.12.2022
Anfrage zur schriftlichen Beantwortung E-003957/2022
an die Kommission
Artikel 138 der Geschäftsordnung
Peter Jahr (PPE), Marlene Mortler (PPE)
Angesichts der kritischen Lage auf den Beschaffungsmärkten berichten Produktionsbetriebe der Ernährungsindustrie von existenziellen Herausforderungen. So wird besonders auf eine Verknappung bei Zucker, Glukose, Dextrose und Stärke hingewiesen, die mit extremen Preissprüngen einhergeht. Der aktuelle Zuckereinkaufspreis hat sich nach Angaben von Verarbeitungsbetrieben mehr als verdoppelt und liegt längst weit über dem Weltmarktpreis. Der Preis für Glukose hat sich mehr als verdreifacht. Zusätzlich begünstigen die hohen Energiepreise die Nachfrage nach Bioenergie.
Die Kommission geht in ihrer Prognose für 2022/2023 von einer Verringerung der Zuckerproduktion um mehr als eine Million Tonnen aus. Kompensiert wird der Produktionsrückgang durch eine verringerte Zuckernachfrage für Ernährungszwecke sowie sinkende Ausfuhren zuckerhaltiger Lebensmittel.
- 1.Inwieweit hat die energetische Verwertung Einfluss auf den Zuckermarkt und die Zuckermarktpreise?
- 2.Überprüft die Kommission, ob ihr offizielles Preismonitoring die aktuellen Einkaufspreisentwicklungen in der Lebensmittelindustrie der Union (etwa bei Weißzucker, Glukose, Dextrose und Stärke) realistisch wiedergibt?
- 3.Was gedenkt die Kommission – wo doch in der Vergangenheit Marktmaßnahmen (z. B. in Form von Nullzollkontingenten) gegen die Engpasssituation bei Weißzucker getroffen wurden – zu unternehmen, um die angebotsgetriebene Inflation auf den Beschaffungsmärkten der Ernährungsindustrie zeitnah einzudämmen (besonders bei Weißzucker, Glukose, Dextrose und Stärke)?
Eingang: 6.12.2022