Internationaler Aktionsplan zur Reduzierung der Beifänge
28.1.2005
MÜNDLICHE ANFRAGE MIT AUSSPRACHE O-0005/05
gemäß Artikel 108 der Geschäftsordnung
von Philippe Morillon im Namen des Fischereiausschusses
an die Kommission
Nach den neuesten Daten, die von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) veröffentlicht wurden, werden jährlich insgesamt 7,3 Millionen t mariner Nichtzielarten in Folge nichtselektiver Fangmethoden ins Meer zurückgeworfen. In den vergangenen 10 Jahren wurde aus dem EU-Haushalt jährlich ein Beitrag von 8 Millionen Euro für über 400 Forschungsprojekte bereitgestellt, die auf eine verstärkte Selektivität der Fanggeräte, eine Reduzierung der Rückwürfe oder die Quantifizierung der Auswirkungen der Fischerei auf die Umwelt abzielten. Es ist von entscheidender Bedeutung, den Schwerpunkt nunmehr auf die Durchführung der dringend erforderlichen Maßnahmen zur Reduzierung der Beifänge zu verlagern.
Die Beifänge sind außerdem ein globales Problem und nach wie vor eine der wichtigsten Fischereifragen des 21. Jahrhunderts, für die es noch keinen Internationalen Aktionsplan der FAO gibt. Die Annahme eines Internationalen Aktionsplans zur Reduzierung der Beifänge ist dringend erforderlich und könnte eine ganz maßgebende Rolle für die Reduzierung der Beifänge weltweit spielen. 180 führende Meereswissenschaftler und NRO befürworten die Annahme eines Internationalen Aktionsplans zur Reduzierung der Beifänge, und mehrere Mitgliedstaaten der FAO haben bereits zugesagt, einen solchen Vorschlag auf der nächsten Tagung des Fischereiausschusses der FAO (COFI) im März 2005 zu unterstützen.
Bislang hat jedoch noch kein Land zugesagt, die Initiative für einen solchen Vorschlag zu übernehmen. Ist die Europäische Kommission in Anbetracht der Tatsache, dass die EU eine führende Fischereimacht ist, daher bereit, die Initiative zu übernehmen und auf der 26. Tagung des Fischereiausschusses der FAO einen Internationalen Aktionsplan zur Reduzierung der Beifänge vorzuschlagen?
Ist sich die Kommission der Tatsache bewusst, dass man in dem Fall, in dem ein Internationaler Aktionsplan zur Reduzierung der Beifänge nicht 2005 auf die Agenda der FAO gesetzt wird, bis zur darauffolgenden Tagung des Fischereiausschusses der FAO im Jahr 2007 wird warten müssen?
Eingang: 28.01.2005
Weiterleitung: 01.02.2005
Fristablauf: 08.02.2005