Parlamentarische Anfrage - O-0062/2007Parlamentarische Anfrage
O-0062/2007

Europäische Strategie für die Rechte des Kindes - Gegen die "Dyskriminierung" von Kindern und den Ausschluss von Menschen mit Teilleistungsschwächen

MÜNDLICHE ANFRAGE MIT AUSSPRACHE O-0062/07
gemäß Artikel 108 der Geschäftsordnung
von Anna Záborská, Amalia Sartori und Marie Panayotopoulos-Cassiotou im Namen der PPE-DE-Fraktion, Roberta Angelilli im Namen der UEN-Fraktion, Zita Gurmai im Namen der PSE-Fraktion, Adamos Adamou im Namen der GUE/NGL-Fraktion, Hiltrud Breyer und Raül Romeva i Rueda im Namen der Verts/ALE-Fraktion, Elizabeth Lynne im Namen der ALDE-Fraktion, Kathy Sinnott im Namen der IND/DEM-Fraktion
an die Kommission

Werdegang im Plenum
Entwicklungsstadium in Bezug auf das Dokument :  
O-0062/2007
Eingereichte Texte :
O-0062/2007 (B6-0317/2007)
Abstimmungen :
Angenommene Texte :

Mehr als 10 % aller Kinder sind von Teilleistungsschwächen (Aphasie, Dyspraxie, Dyslexie, Dyskalkulie oder Aufmerksamkeitsdefizitstörung usw.) betroffen. Aber diese „Dys“-Handikaps, die die Kommunikation vom frühen Kindheitsalter an beeinträchtigen, bleiben in einer Reihe von Mitgliedstaaten noch weitgehend unentdeckt. Die einzige Möglichkeit, die mit dieser Problematik einhergehende „Dyskriminierung“ der betroffenen Kinder zu vermeiden, besteht darin, ihnen von frühstem Alter an intensive Sonderbetreuung und multidisziplinäre Behandlung im Rahmen angemessener Strukturen zu gewährleisten (die vorzugsweise, begleitet von besonderer Betreuung, in das normale Schulumfeld integriert sein sollten).

 

Verfügt die Kommission über korrekte Statistiken betreffend diese Teilleistungsstörungen? Wenn nicht, könnte sie die entsprechenden Erhebungen durchführen? Plant die Kommission Initiativen zu ergreifen, mit denen die Diagnostizierung und die Anerkennung dieser Teilleistungsschwächen als Behinderungen und Lernschwierigkeiten vorangetrieben werden können? Kann die Kommission den Zugang zu Informationen erleichtern und  rechtzeitige Schritte ergreifen, um diese Störungen in einem frühen Stadium festzustellen, zu untersuchen und systematisch zu diagnostizieren und zu behandeln?

 

Kann die Kommission neben dem Neurodys-Projekt auch andere Forschungsansätze in andere „Dys“-Problematiken fördern, oder plant sie ohnehin, dies in Zukunft zu tun?

 

Welche Maßnahmen können Mitgliedstaaten treffen, um Menschen zu unterstützen, die tagtäglich behinderten Menschen mit einer „Dys“-Problematik informell zur Seite stehen, um alle Formen von Diskriminierung im sozialen und beruflichen Bereich zu verhindern, und um diesen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihr Familien- und Berufsleben miteinander zu vereinbaren und ihre Betreuertätigkeit als „Berufstätigkeit “ anerkannt zu bekommen?

 

Hat die Kommission Initiativen ergriffen, um sicherzustellen, dass EU-finanzierte Bildungsprogramme (TIC, e-Learning, Lebenslanges Lernen) unter Berücksichtigung der „Dys“-Problematik konzipiert und umgesetzt werden?

 

Wie kann die Kommission sicherstellen, dass die Beschäftigungsrichtlinie effizient umgesetzt wird, sodass keinerlei Diskriminierung gegen von einer „Dys“-Problematik betroffene Arbeitnehmer entsteht und die Mitgliedstaaten gleichzeitig ermutigt werden, die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern mit solchen Problemen zu verbessern?

 

Ist die Kommission der Auffassung, dass es nützlich wäre, ein Netzwerk zu schaffen, um einen Austausch bewährter Verfahren auf europäischer Ebene zu fördern und eine Charta für Kinder mit einer „Dys“-Problematik zu schaffen? Wie könnte die Kommission die Schaffung eines europäischen multidisziplinären Netzwerks über spezielle Lernschwierigkeiten fördern und vorantreiben und auf diesem Wege Informationen erheben und prüfen sowie die Koordinierung grenzüberschreitender Maßnahmen und einen interinstitutioneller Dialog fördern?

 

 

Eingang: 18.09.2007

Weiterleitung: 20.09.2007

Fristablauf: 27.09.2007