Parlamentarische Anfrage - O-000064/2011Parlamentarische Anfrage
O-000064/2011

Belastung durch Mangelernährung in Europa

24.3.2011

Anfrage zur mündlichen Beantwortung O-000064/2011
an die Kommission
Artikel 115 der Geschäftsordnung
Jim Higgins, Pat the Cope Gallagher, Alain Cadec, Nessa Childers, Joanna Katarzyna Skrzydlewska, Liam Aylward, Filip Kaczmarek, Marc Tarabella, Vasilica Viorica Dăncilă, Michel Dantin, Gabriele Albertini, Anne Delvaux, Bairbre de Brún, Alojz Peterle, Ramon Tremosa i Balcells, Bill Newton Dunn, Angelika Werthmann, Gay Mitchell, Seán Kelly, Jacqueline Foster, Elizabeth Lynne, Mary Honeyball, Pavel Poc, Roberta Angelilli, Fiona Hall, Monika Smolková, Antigoni Papadopoulou, Marian Harkin, Gaston Franco, Marie-Thérèse Sanchez-Schmid, Nathalie Griesbeck, Renate Sommer, Dimitar Stoyanov, Louis Michel, Hans-Peter Martin, Dominique Riquet, Ioan Enciu, Zuzana Roithová, Konstantinos Poupakis, Daciana Octavia Sârbu, Georgios Papanikolaou, Elena Oana Antonescu

Mangelernährung ist ein schwerwiegendes Gesundheitsproblem in Europa, das die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten jährlich 120 Milliarden EUR kostet.

Mangelernährung wird durch verschiedene Faktoren verursacht, u. a. mangelnden Zugang zu gesunden Lebensmitteln, Appetitlosigkeit, Stoffwechselbesonderheiten oder die mangelnde Fähigkeit zur Nahrungsaufnahme aufgrund von Krankheit oder Operationen. Mangelernährung kann den Genesungsprozess verzögern, Krankenhausaufenthalte verlängern, die Infektionsanfälligkeit verstärken und die Unabhängigkeit und Lebensqualität verringern.

Umfangreiche Studien, die in dem Bericht der „Medical Nutrition Industry“ von 2009 über die Bekämpfung von Mangelernährung enthalten sind, haben gezeigt, dass einer von vier Patienten, die ins Krankenhaus eingeliefert werden, dem Risiko einer Mangelernährung ausgesetzt oder bereits mangelernährt ist und dass bis zu 90 % der Personen in der EU, die sich in Langzeitpflege befinden, ebenfalls durch Mangelernährung gefährdet sind. Angesichts einer schnell alternden europäischen Bevölkerung werden die sozialen und wirtschaftlichen Kosten von Mangelernährung in den kommenden Jahren ständig steigen, solange keine konkreten Maßnahmen ergriffen werden, um für dieses schwerwiegende Problem zu sensibilisieren und es anzugehen.

Die Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten, die Entwicklung von umfassenden Ernährungsleitlinien für im Gesundheitswesen Beschäftigte und die Förderung des Zugangs von Patienten zu Ernährungstherapien würden es in kosteneffizienter Weise ermöglichen, die durch Mangelernährung verursachte Belastung einzuschränken.

 Wird sich die Kommission angesichts des Ausmaßes des Problems und seiner Unterschätzung an einer gesamteuropäischen Sensibilisierungskampagne beteiligen, um auf die durch Mangelernährung in Europa verursachte Belastung aufmerksam zu machen?

 Welche Schritte in Form von Vorschlägen für Empfehlungen oder Rechtsvorschriften wird die Kommission unternehmen, um die Mitgliedstaaten bei der Integration des Themas Ernährung und darauf bezogene Betreuung in ihre Strategien zur Förderung der öffentlichen Gesundheit und der Bekämpfung von Krankheiten zu unterstützen?

 Wird die Kommission die durch Mangelernährung älterer Personen bedingte Belastung im Rahmen ihres Aktionsplans für aktives Altern, der 2011 vorgelegt werden soll, angehen?

Eingang: 24.3.2011

Weiterleitung: 28.3.2011

Fristablauf: 4.4.2011