Politische Herausforderungen und Strategien gegen frauenspezifische Krebserkrankungen und damit zusammenhängende Begleiterkrankungen
28.11.2018
Anfrage zur mündlichen Beantwortung O-000134/2018
an die Kommission
Artikel 128 der Geschäftsordnung
Daniela Aiuto
im Namen des Ausschusses für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter
Jeder dritte Europäer erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs, und die Mitgliedstaaten tun nicht genug, um diese Erkrankungen zu bekämpfen. Bestimmte Krebsarten, wie Brust-, Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs, kommen überwiegend oder ausschließlich bei Frauen vor. Darüber hinaus ist Brustkrebs die häufigste tödliche Krebsart bei Frauen, nicht nur in der EU, sondern in der ganzen Welt. Aus den Daten geht hervor, dass, wenn Frauen frühzeitig an Brustkrebs erkrankt sind, aber rechtzeitig behandelt werden, die Überlebensrate etwa 80% erreichen kann. Dies zeigt die Bedeutung qualitätsgesicherter, bevölkerungsweiter Voruntersuchungen. Wenn es Frauen jedoch gelingt, den Krebs zu besiegen, ist der Kampf oft noch nicht zu Ende, da sie mit schweren und meist unterschätzten psychischen Problemen konfrontiert sind - vor allem, wenn sie sich einer Hysterektomie oder Mastektomie unterzogen haben. Frauen und ihre Familienangehörigen sollten maßgeschneiderte Unterstützung in Form von Beratung erhalten.
Obwohl diese Arten von Frauenkrebs weit verbreitet sind, erhalten sie nicht die Aufmerksamkeit, die sie in der Öffentlichkeit und von den politischen Entscheidungsträgern verdienen. Es ist sehr schwierig für Frauen und ihre Familien, eine ganzheitliche Behandlung zu erhalten, die all ihren Bedürfnisse gerecht wird. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Frauen einfachen Zugang zu Vorsorgeprogrammen, erschwinglicher und gleichberechtigter Behandlung und Unterstützung, Hilfe, die auf ihre spezifische Situation zugeschnitten ist, und Informationen über die Lebensweise die zur Krebsprävention beitragen kann, haben.
1. Werden die Kommission und die Mitgliedstaaten die Ausarbeitung einer Strategie auf EU-Ebene in Betracht ziehen, um sicherzustellen, dass der Gesundheitssektor alle Aspekte von Krebs, die Frauen betreffen, abdeckt? Die Strategie sollte auf der umfassenden Erfassung und Analyse von Krebserkrankungen/Überlebensdaten, aufgeschlüsselt nach Geschlecht, beruhen und den Zugang zu genauen Informationen, Prävention, Vorsorgeuntersuchungen von hoher Qualität, Diagnose, Überwachung, Zugang zur Behandlung und Unterstützung nach der Genesung umfassen.
2. Plant die Kommission, Normen für Krebsvorsorgeprogramme auszuarbeiten, die für alle Mitgliedstaaten gelten, und mehr in Forschungsprogramme und Gesundheitsinfrastrukturen von Mitgliedstaaten zu investieren, in denen die Vorsorgeprogramme nicht so entwickelt sind?
3. Werden die Kommission und die Mitgliedstaaten eine Sensibilisierungskampagne zur Krebsvorsorge planen, die Informationen darüber enthält, wie man gesund lebt und wie man sich an nationalen bevölkerungsweiten, qualitätsgesicherten Krebsvorsorgeprogrammen für Brust- und Gebärmutterhalskrebs beteiligen kann?
Eingang: 28.11.2018
Weiterleitung: 30.11.2018
Fristablauf: 7.12.2018